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Bangladesch: Weiter hunderte Vermisste nach Brandkatastrophe

Foto: UNHCR

Bonn (KNA). Nach dem schweren Brand vom Montag im Rohingya-Flüchtlingslager in Cox’s Bazar in Bangladesch berichten Hilfsorganisationen weiter von einer unübersichtlichen Lage vor Ort. Noch immer seien hunderte Menschen vermisst, so das Bündnis Aktion Deutschland Hilft am 26. März. Zudem erschwerten die Überreste des erloschenen Feuers, die Hitze und die Aschewolken den Zugang zu den zerstörten Gebieten.

Eine endgültige Bestimmung der Schäden und der Wiederaufbau gingen daher nur langsam voran. Eine schnelle Rückkehr der Menschen sei aktuell nicht absehbar und der gesamte Schaden der Brandkatastrophe nicht erfasst.

Laut offiziellen Angaben hätten mehr als 45.000 Menschen ihre Unterkünfte verloren, berichtete das Bündnis weiter. Die Hilfsorganisationen versorgten die geflüchteten Campbewohner mit lebenswichtigem Trinkwasser, Nahrungsmitteln sowie weiteren dringend benötigten Hilfsgütern.

Außerdem habe man Notunterkünfte eingerichtet und biete psychosoziale Betreuung an. „Es ist wichtig, dass die Menschen jetzt sauberes Wasser, ausreichend sanitäre Anlagen und medizinische Versorgung erhalten, damit sich keine Krankheiten ausbreiten“, so Sid Peruvemba, Vorstandssprecher von action medeor und Vorstand von Aktion Deutschland Hilft. Besonders Familien mit Kindern seien verzweifelt und auf Hilfe angewiesen. Sie hätten oft alles Eigentum verloren und müssten komplett neu anfangen.

Bei dem Brand am 22. März waren nach UN-Angaben mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen und mehr als 500 verletzt worden. Die Armee von Myanmar hatte im Sommer 2017 Hunderttausende muslimische Rohingya aus ihrem Siedlungsgebiet in Rakhine gewaltsam nach Bangladesch vertrieben. Rund 877.000 Rohingya-Flüchtlinge aus Myanmar leben laut UN derzeit in Bangladesch.