Birma: 112 Tote in fünf Tagen in Rakhine

Bangkok (KNA). Mindestens 112 Menschen sind nach Regierungsangaben von Oppositionellen in den vergangenen fünf Tagen durch Konflikte in Birmas westlichem Teilstaat Rakhine ums Leben gekommen. Mehr als 2.000 Häuser seien in sechs vornehmlich von muslimischen Rohingya bewohnten Townships niedergebrannt worden, berichtet das Exilmagazin „Irrawaddy“ unter Berufung auf offizielle Angaben der Regierung.

Die burmesischen Sicherheitskräfte hätten in den Konfliktgebieten ein nächtliches Ausgehverbot verhängt sowie die Versammlungsfreiheit eingeschränkt, um weitere Übergriffe buddhistischer Arakanesen auf die Rohingya zu verhindern, schreibt „Irrawaddy“. Mehr als 70.000 Rohingya seien aus Furcht vor weiteren Ausschreitungen auf der Flucht. Die Rohingya des Townships Kyaukpyu habe die Stadtverwaltung angewiesen, zu ihrem eigenen Schutz in ein Lager außerhalb der Stadt umzusiedeln. Aber buddhistische Arakanesen verließen ihre Dörfer und suchten etwa Zuflucht in buddhistischen Tempeln.

In Rakhine leben etwa 800.000 Rohingya. 1982 wurde der muslimischen Minderheit durch eine Gesetzesänderung die birmanische Staatsbürgerschaft aberkannt; seitdem gelten sie als „Bengalis“ und als illegale Einwanderer aus Bangladesch. Nach Einschätzung der Vereinten Nationen gehören die Rohingya zu den am stärksten verfolgten Minderheiten weltweit.