
(iz). Nach Meldungen mehrerer türkischer Medien wurden am Montag, den 13.01. im Internet mehrere Aufnahmen von Telefonaten zwischen Gülen und Gefolgsleuten in der Türkei veröffentlicht. Dabei wird deutlich, dass es sich bei der Bewegung nicht nur um eine religiöse Bewegung handelt.
In einem Gespräch gibt er aus Pennsylvania Instruktionen an Gefolgsleute. Angesprochen auf Steuerprüfungen gegen Mustafa Koc (Inhaber der Koc Holding, einem Konzern mit rund 40 Milliarden US-Dollar Jahresumsatz) sagte Gülen: „Sie können nichts gegen ihn [Mustafa Koc] machen. Aber sorgt dafür, dass ‘der große Chef‘ [gemeint ist Ministerpräsident Erdogan] von unseren Kontakten nichts erfährt.“
Mustafa Koc und sein Konzern zählen demnach zu den großen Unterstützern des „Hodschas“. Falls Koc Probleme bekommen sollte, so Gülen, solle man ihm Bescheid geben. „Wir werden dafür sorgen, dass ihm nichts passiert.“
In einem weiteren Telefonat ging es um die Zukunft der Bank Asya – eines der stärksten Finanzinstitute und im Besitz der Gülen-Bewegung. Nachdem Turkish Airlines ihre Gelder von der Bank abgezogen hatte und die Regierung mit weiteren Schritten diese Bank so unter Druck gesetzt hat, dass ihre Existenz in Gefahr war, gab Gülen Instruktion, dass man 10 Geschäftsleute finden solle, die eine Summe von 300 Millionen Euro an die Bank transferieren sollten, um die Lage zu stabilisieren.
Eine Stellungnahme der Hizmet-Bewegung von Fethullah Gülens war bisher dazu nicht zu hören. Stimmen sprachen von Manipulationen. Die Gesprächsaufzeichungen sollen Montagen sein, die gezielt den Ruf des Hodschas diskreditierten. (ak)