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DITIB leugnet Bespitzelung von Gülen-Anhängern

Foto: Raymond Spekking | Lizenz: CC BY-SA 3.0

Köln (KNA/iz). Der deutsch-türkische Moscheeverband DITIB weist den Vorwurf einer Bespitzelung von Gülen-Anhängern zurück. An alle Moscheen sei „klare Weisung gegangen, dass unsere Moscheen und das Gebet offen sind für jeden und dass unsere Moscheen Orte der Spiritualität, nicht der Politik/Polemik sind“, erklärt der Verband auf seiner Website. DITIB sei überparteilich und habe „immer nach diesem Prinzip gehandelt“.
Weder der Bundesverband noch seine Landesverbände oder Gemeinden hätten eine entsprechende Anweisung erhalten oder gegeben, so DITIB. Der Verband beklagt, dass seit einiger Zeit „immer wieder manipulativ und unwahr“ berichtet werde, um den Ruf von DITIB zu schädigen. Die „neuerlichen Unterstellungen“ seien „fern der Wirklichkeit“.
Aus Furcht vor Pressionen durch das Erdogan-Regime erwägen Anhänger der oppositionellen Gülen-Bewegung derzeit den Aufbau eigener Moscheen in Deutschland. Es gebe eine „interne Diskussion, ob wir hierzulande erste Moscheen in Form von muslimischen Bildungseinrichtungen gründen sollen“, sagte etwa der Vorsitzende der gülen-nahen „Stiftung Dialog und Bildung“, Ercan Karakoyun, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Nach dem jüngsten Militärputsch in der Türkei sei „die Hexenjagd“ des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan auch in deutsche Moscheen transportiert worden.
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Auch der nordrhein-westfälischen Landesregierung liegen nach eigener Auskunft Erkenntnisse vor, dass die DITIB massiv gegen Gülen-Anhänger vorgeht. Landesweit seien in mehr als 50 Fällen Gewaltandrohungen gegen Einrichtungen und Aktivisten des Hizmet-Netzwerkes registriert worden, berichtete NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD).
In einer Presseerklärung vom 9. Dezember erklärte die DITIB zu den lautstarken Vorwürfen aus Kreisen der Hinmet-Bewegung sowie von Politikern wie dem Grünen Volker Beck: „Weder der DITIB-Bundesverband, noch seine Landesverbände oder Gemeinden haben eine Anweisung, wie sie in den Medienberichten erwähnt wird, weder erhalten, noch eine solche gegeben. Auch wurden keine derartigen Berichte weder durch die DITIB, noch durch ihre Abteilungen verfasst oder weitergegeben. Ein solches Vorgehen fände ohnehin nicht unsere Unterstützung.“
Seit einiger Zeit beobachte man in Köln, wie „immer wieder manipulativ und unwahr“ über den Verband berichtet werde, um den Ruf der DITIB zu schädigen. „Wir weisen diese neuerlichen Unterstellungen, die fern der Wirklichkeit sind, entschieden zurück.“

Ein Kommentar zu “DITIB leugnet Bespitzelung von Gülen-Anhängern

  1. Tatsächlich kann man die geleugnete Bespitzelung aber auch nicht ausschliessen. Leugnen ist noch kein Unschuldsbeweis. Und immerhin ist die DITIB ein Ableger der Dyanet. Und die untersteht der türkischen Regierung. Solange die Muslime in Deutschland sich nicht losgelöst von ihren Herkunftsländern (bzw. den Herkunftsländern ihrer Eltern und Großeltern) organisieren, ist Misstrauen ihnen gegenüber legitim. Ob die Gülen-Bewegung in diesem Zusammenhang besser ist, als DITIB oder die IGMG, ist jedoch fraglich.

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