Köln/Düsseldorf (KNA). Der Bundesvorsitzende der Grünen, Cem Özdemir, und der religionspolitische Sprecher der Partei, Volker Beck, warnen ihre NRW-Parteifreunde vor einer Aufwertung der muslimischen Verbände zu Religionsgemeinschaften. Sie nannten einen entsprechenden Plan der nordrhein-westfälischen Bildungsministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) „abenteuerlich“. Beide Politiker äußerten sich im „Kölner Stadt-Anzeiger“ vom 24. November.
Löhrmann will mit diesem Vorgehen die Durchführung des islamischen Religionsunterrichts im bevölkerungsreichsten Bundesland erleichtern. Durch Anerkennung als Körperschaften des öffentlichen Rechts könnten die islamischen Verbände diesen Unterricht nach ihren Vorstellungen ausrichten. Özdemir und Beck sagten, es könne nicht sein, dass NRW „solchen Organisationen Rabatt gibt, nur um ein eigenes Problem zu lösen“. Die Verbände repräsentierten nur einen Bruchteil der Muslime.
Unterstützung erhielten beide von der Vorsitzenden des iberal-Islamischen Bundes, Lamya Kaddor. „Gut, dass die Grünen aufgewacht sind“, sagte sie in derselben Zeitung. Sie warne seit mehr als zehn Jahren vor einer einseitigen Privilegierung konservativer islamischer Verbände. Es gehe um Vielfalt im Islam. „Die Muslime müssen dringend über inhaltliche Positionen streiten.“
NRW hatte vor drei Jahren als erstes Bundesland den bekenntnisorientierten islamischen Religionsunterricht als ordentliches versetzungsrelevantes Unterrichtsfach an Grundschulen eingeführt, ein Jahr später auch an Schulen der Sekundarstufe eins. Für eine Übergangsphase bis 2019 ist ein Beirat für die Erstellung der Lehrpläne zuständig.
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