Hintergrund: Ärzte werfen Birma Versagen beim Schutz von Muslimen vor

(KNA) Durch die «Schaffung einer Kultur der Straflosigkeit für Gewalttäter» hat Birmas Regierung nach dem Urteil von Menschenrechtlern beim Schutz der muslimischen Minderheit versagt. Einen entsprechenden Vorwurf erhebt die Organisation «Ärzte für Menschenrechte» in einem am Dienstag in New York veröffentlichten Bericht. Demzufolge sahen Polizei und Armee vielfach tatenlos zu, wie buddhistische Gewalttäter muslimische Rohingya und andere Muslime attackierten.
«Die birmanische Regierung hat nicht nur bei dem Schutz verletzbarer Gruppen versagt, sondern sie hat eine gefährliche Kultur der Straflosigkeit geschaffen, die zu Verletzungen der Menschenrechte ermutigt», sagte Holly Atkinson, Mitautorin des Berichts «Muster antimuslimischer Gewalt in Birma: Ein Aufruf zu Verantwortung und Prävention». Der Birmaexperte der «Ärzte für Menschenrechte», Bill Davis, appellierte an demokratisch gesinnte Politiker in Birma, diese «zügellose Gewalt und Diskriminierung» einmütig zu verurteilen. Ein erfolgreicher Übergang zur Demokratie könne nur gelingen, wenn die Menschenrechte für alle Menschen, unabhängig von ihrer ethnischen und religiösen Zugehörigkeit, gültig seien.
In den vergangenen zwei Jahren wurden laut «Ärzte für Menschenrechte» in ganz Birma durch antimuslimische Gewalt rund eine Viertelmillion Menschen vertrieben. Mehr als 10.000 Häuser, unzählige Moscheen und ein Dutzend buddhistische Klöster seien zerstört worden.