(iz). Der kuwaitische Islamgelehrte Dr. Ajeel Al-Nashmi nannte in einem islamischen Gutachten (Fatwa), ägyptens Verteidigungsminister und Putschführer Abdel-Fatah Al-Sisi einen illegitimen “Tyrannen”. Al-Nashmi ist Vorsitzender der Liga der Religionsgelehrten des Golf-Kooperationsrat (GCC) und Mitglied des European Council for Fatwa and Research (ECFR).
Zuvor gab der kuwaitische Scheikh Hai Al-Hai, eine Fatwa in welcher er Al-Sisi als legitimen Vertreter des ägyptischen Volkes betrachtete und die Ägypter dazu aufrief ihm zu folgen und zu unterstützen. Sowohl das Emirat Kuwait als auch das Königshaus in Saudi-Arabien begrüßten den Militärputsch in Ägypten im vergangenen Jahr und sicherten Al-Sisi finanzielle Hilfe zu. Beide Herrschaftshäuser teilen eine tiefe Ablehnung zur Muslimbruderschaft. Die Partei des abgesetzten ägyptischen Präsident Mohammed Mursi gehörte dieser an.
Nachdem General Al-Sisi durch einen militärischen Putsch den ersten frei gewählten Präsidenten des Landes im Juli 2013 absetzte, verkündete er nun selbst für das Präsidentenamt zu kandidieren.
Al-Nashmi zählt in seiner Fatwa sieben Bedingungen auf, die einen Herrscher – laut der Scharia (islamischen Rechtsprechung) – legitim machen. „Al-Sisi erfüllt keinen der sieben Bedingungen“, schlussfolgert Al-Nashmi. Der Gelehrte bekräftigte, dass die Legalisierung des neuen Kaioer Regimes die Rückkehr einer repressiven Militärregierung in Ägypten bedeute.
Al-Nashmi wandte sich in seiner Antwort auch direkt an Scheikh Al-Hai und erinnerte ihn an Libyens General Muammer Gaddafi, dessen Herrschaft ebenfalls von den meisten Gelehrten als illegitim erachtet wurde. Das selbe betreffe, laut dem Gelehrten, auch Syriens Präsidenten Bashar Al-Assad.
