
In Aleppo befindet sich nach 12 Jahren eines verheerenden Krieges die Stadt nach dem massiven Erdbeben in einer unfassbaren Katastrophe.
Berlin. Die Freund des Berliner Museums für Islamische Kunst (Pergamonmuseum) haben eine Hilfsaktion für Erdbebenopfer in der Altstadt der syrischen Stadt Aleppo gestartet. Im Folgenden dokumentieren wir die Pressemitteilung des Vereins.
„Nach den persönlichen Nachrichten und Fotos, die uns direkt von Menschen aus Aleppo erreichen und die das Ausmaß der Zerstörung durch das Jahrhundertbeben zeigen, muss man nun Familien helfen, deren historische Wohnhäuser strukturelle Instabilität zeigen und einzustürzen drohen.“
Foto: hakan2534, Shutterstock
Es sei notwendig, diese Häuser zu stabilisieren und Mauern abzustützen, damit die Bewohnerinnen und Bewohner in ihren Häusern bleiben können. Eventuell seien temporäre Unterkünfte bereitzustellen. „Damit können wir den Menschen in Aleppo direkt helfen!“
Die aktuelle Situation im krisengeschüttelten Aleppo
Nach 12 Jahren eines verheerenden Krieges, gefolgt von einem wirtschaftlichen Zusammenbruch und den gegen Syrien verhängten Sanktionen, der Aleppo mit am stärksten getroffen hat, befinde sich die Stadt nach dem massiven Erdbeben in einer unfassbaren Katastrophe. Die Menschen in Aleppo, „einem der ältesten ununterbrochen bewohnten Orte der Welt“, bräuchten die Gewissheit, dass ihre Häuser stabilisiert, restauriert oder später wiederaufgebaut werden können.
Ingenieure sowie Bewohner der Stadt bitten um internationale Unterstützung, da die jetzigen Zerstörungen den ohnehin vorhandenen Mangel an Ressourcen, der auf den bisherigen Schäden durch das letzte Jahrzehnt des Konflikts beruht, verschärft haben.
Action Plan
Ein technischer Ausschuss für Sicherheit wurde gebildet, der die Schäden und Risiken an den Wohnhäusern der Altstadt einschätzt, um die Sicherheit der Bewohner wie der Vorübergehenden sicherzustellen und das gefährdete bauliche Erbe zu schützen. Der erste Schritt bestand darin, die am stärksten gefährdeten Häuser zu identifizieren und dringende Abstützungen vorzuschlagen, um deren Strukturen zu stabilisieren.
Foto: Jordi Bernabeu Farrús | Lizenz: CC-BY-SA 2.0
Der Ausschuss berichtet von rund 600 Wohnhäusern in den Stadtvierteln Jallum, Aqaba und Judayda, die als teilweise oder vollständig geschädigt eingestuft wurden. Zu diesen dringend zu konsolidierenden Gebäuden gehört auch das Haus Wakil in Judayda, aus dem das berühmte Aleppo-Zimmer im Museum für Islamische Kunst in Berlin stammt. In jedem Fall benötigen die Menschen vor Ort dringend Hilfe bei der Stabilisierung ihrer Häuser.
Wie können sie helfen?
Aus dem Team des Syrian Heritage Archive Projects (SHAP), das durch die „Freunde des Museums für Islamische Kunst e.V.“ seit 10 Jahren unterstützt wird, reist ein syrischer Mitarbeiter im März nach Aleppo, um sich über die Situation der Altstadthäuser ein genaues Bild zu machen und dort sofort notwendige Hilfe zu koordinieren. Die für diese Arbeit nötigen direkten Kontakte vor Ort in Aleppo haben sich im Laufe des Projektes entwickelt.
„Ihre Spende fließt direkt in die maßgeschneiderte Hilfe für vom Einsturz bedrohte historische Wohnhäuser. Bauingenieure werden unter Einbeziehung des zuständigen beratenden Statikers beauftragt, die Familien der an stärksten betroffenen Häuser bei Konsolidierungsarbeiten aktiv zu unterstützen“, erklärte der Verein.