Muslime werben am „Tag der offenen Moschee“ für Umweltschutz

(dpa). Am „Tag der offenen Moschee“ haben Muslime in diesem Jahr deutschlandweit für den Umweltschutz geworben. „Umweltbewusstsein spielt für den gläubigen Muslim eine wichtige Rolle“, sagte der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, am Donnerstag in Köln. „Der Koran sagt, dass die Welt für den Menschen zur Nutznießung da ist und nicht zum Ausbeuten.“ Das beinhalte eine Wechselbeziehung von Nehmen und Geben. „Daran wollen wir erinnern, durchaus auch selbstkritisch, weil auch nicht alle Muslime sich immer daran halten“, erklärte Mazyek. Die Moscheengemeinden verteilten dazu unter anderem eine kostenlose deutschsprachige Broschüre.

Beim „Tag der offenen Moschee“, der jedes Jahr am 3. Oktober stattfindet, werden den Angaben zufolge stets über 100 000 Besucher gezählt. Davon seien etwa 80 Prozent Nicht-Muslime, sagte Mazyek. „Es nehmen weit über 1000 Moscheegemeinden teil.“ In einer der größten Moscheen Deutschlands, der Sehitlik-Moschee im Berliner Bezirk Neukölln, wurden mehr als 2.000 Menschen erwartet. Die Gäste konnten an Führungen teilnehmen sowie Vorträge und Podiumsgespräche anschauen.

Der nordrhein-westfälische Integrationsminister Guntram Schneider (SPD) appellierte zum „Tag der offenen Moschee“ an Migranten, sich einzubürgern. „Wir sind ein Land der Vielfalt“, teilte er mit. „Die Muslime gehören zu uns, und deshalb lade ich Sie ein, mit zu bestimmen und mit zu entscheiden. Das geht nur mit dem deutschen Pass.“ Die künftige Bundesregierung rief Schneider dazu auf, die doppelte Staatsbürgerschaft zuzulassen.