Muslimische Staaten planen gemeinsame humanitäre Hilfe

Dschidda (KNA). Die Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) will ein umfassendes humanitäres Hilfsprogramm aufbauen. 60 Prozent der Flüchtlinge weltweit lebten in islamischen Ländern wie Pakistan, Iran, Syrien, Sudan und Somalia, sagte Ata Al-Mannan Bakhit, Mitglied des OIC-Generalsekretariates, laut der saudischen Zeitung «Arab News». In den kommenden zehn Jahren könne die Zahl der Menschen, die aufgrund politischer Krisen und Naturkatastrophen in OIC-Ländern Zuflucht suchten, auf 18 Millionen steigen.

Bakhit kündigte ein Programm an, wie die OIC langfristig mit dem Flüchtlingsproblem umgehen wolle. Der Plan solle bei einer internationalen Konferenz im turkmenischen Ashgabat am Freitag vorgestellt werden. Die «Ashgabat-Erklärung» werde auch die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Gründe für die wachsende Zahl von Flüchtlingen in den Blick nehmen. Saudi-Arabien unterstütze das Nothilfe-Engagement mit «riesigen Beiträgen», so Bakhit.

Zugleich erklärte die OIC ihre Bereitschaft für eine humanitäre Intervention in Syrien. Die Organisation habe die Regierung in Damaskus gebeten, eine offizielle Repräsentanz im Land für Hilfeleistungen errichten zu dürfen. Eine Genehmigung stehe noch aus. Bakhit verwies darauf, dass Damaskus internationalen Organisationen wie dem Flüchtlingshilfswerk UNRWA oder dem Internationalen Roten Kreuz Zugang für humanitäre Dienste erlaubt habe.

Derzeit hielten sich 25.000 syrische Flüchtlinge in der Türkei und 9.000 in Jordanien auf, sagte Bakhit unter Berufung auf Zahlen der Vereinten Nationen; weitere hätten im Irak und Libanon Schutz gesucht. In den Golfstaaten gebe es augenblicklich keine Flüchtlinge aus Syrien. – Der OIC gehören 57 mehrheitlich islamische Staaten an. Sitz der Organisation ist Dschidda in Saudi-Arabien.

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