Netzwerk freier Auslandskorrespondenten fordert von Bundesregierung, Druck auf Ägypten auzuüben

Hamburg (Weltreporter.net). Die von einem ägyptischen Gericht zu sieben beziehungsweise zehn Jahren Haft verurteilten Korrespondenten des englischsprachigen Programms des Fernsehsenders Al Jazeera müssten sofort freigelassen werden. Das fordert das größte Netzwerk freier deutschsprachiger Auslandskorrespondenten, weltreporter.net. „Die Bundesregierung muss massiven Druck auf die Regierung Ägyptens ausüben, damit dieses ungeheuerliche Urteil zurückgenommen wird“, forderte der erste Vorsitzende der Weltreporter, Marc Engelhardt. „Die verurteilten Journalisten haben nichts anderes getan, als ihren Beruf auszuüben und damit ein fundamentales Menschenrecht zu verwirklichen.“

Die Bundesregierung müsse das Urteil alleine deshalb mit aller Schärfe verurteilen, um auch in Zukunft eine kritische Berichterstattung über Ägypten zu ermöglichen. „Wenn die Bundesregierung nicht ihr ganzes Gewicht für die Freilassung unserer Kollegen einsetzt, müssen in Zukunft auch deutsche Korrespondenten fürchten, ohne Grund verhaftet und verurteilt zu werden – ein unhaltbarer Zustand!“

Nach Ansicht von Menschenrechtlern und anderen unabhängigen Prozessbeobachtern wurde zur Rechtfertigung des Urteils kein einziger plausibler Beweis vorgelegt. „Dieses Urteil hat offenbar vor allem ein Ziel: die Einschüchterung von Korrespondenten“, so Engelhardt. “Vor Ort ist bereits zu sehen, wie bei manchen Berichterstattern die Schere im Kopf ansetzt.“ Auch deshalb sei es so wichtig, von politischer Seite Druck auf die ägyptische Regierung auszuüben.

Weltreporter.net gehören derzeit 66 Mitglieder an, die aus 160 Ländern für verschiedene deutschsprachige Medien berichten, darunter auch aus Ägypten. Das Netzwerk gibt es seit 2004. Ziel des eingetragenen Vereins ist die Förderung eines hochwertigen Auslandsjournalismus, zu dem sich alle Mitglieder bekennen.

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