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Schura Hamburg beginnt Meldestelle gegen Muslimfeindlichkeit

Saba-Nur Cheema Muslimfeindlichkeit CLAIM Lage Politik
Foto: Prostock-studio, Shutterstock

Hamburg. „Antimuslimischer Rassismus ist Lebensrealität vieler Muslim*innen. Beleidigungen auf der Straße, Anfeindungen beim Einkaufen, in Bussen oder Bahnen, Ungleichbehandlung bei der Job- und Wohnungssuche und in Bildungseinrichtungen, Angriffe auf Moscheen, Hetze im Internet und Gewaltdelikte gehören zum Alltag von Muslim*innen.“, erläuterte Özlem Nas, die Bildungsbeauftragte des Zusammenschlusses lokaler Gemeinden. 

„Für eine effektive Antirassismusarbeit ist die Dokumentation und die Kommunikation rassistischer Vorfälle in die Stadt hinein unumgänglich.“, äußert Özlem Nas. Um Rassismus sichtbarer zu machen, richte die Islamische Religionsgemeinschaft Schura Hamburg eine Meldestelle gegen Antimuslimischen Rassismus ein.

„Die Meldestelle startet am 1. Juli, dem Tag gegen Antimuslimischen Rassismus. Dieser Tag erinnert an den rassistischen Mord an Marwa El Sherbini. Er steht für ein entschiedenes Eintreten für eine solidarische, demokratische, freiheitliche und offene Gesellschaft. Im Gedenken an Marwa El Sherbini trägt die Meldestelle den Namen Marwa (https://marwa-meldestelle.de)“, erklärte Özlem Nas.

Rassismus begegne Muslim*innen und als muslimisch gelesenen Personen an vielen Orten und in unterschiedlicher Weise: individuell, strukturell und institutionell. „Viele dieser Fälle bleiben ungehört und ungesehen. Sie werden kaum gemeldet, erfasst und dokumentiert. Die wenigen bekannten Fälle spiegeln nicht die Realität wider und sind nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.“, so Nas.

Nur in Ausnahmefällen dringe das an die Öffentlichkeit. Es sei davon auszugehen, dass ein großer Teil rassistischer Vorfälle nicht erfasst und behördlich verfolgt werde. „Die Meldestelle Marwa soll dazu beitragen, antimuslimischen Rassismus sichtbar zu machen und Betroffenen Unterstützung bei Beratungsbedarf zu bieten.“