Schweiz: Widerspruch gegen bischöflichen Appell

BERN (KNA). Die islamischen Verbände hätten sich wiederholt gegen Gewalt und Terror ausgesprochen, reagierte der Präsident der Föderation Islamischer Dachorganisationen (FIDS), Hisham Maizar irritiert auf einen Appell der Bischöfe. Er habe er sich oft klar und unmissverständlich von den Gräueltaten distanziert, die im Namen des Islam begangen werden. Die FIDS organisiere keine Demonstrationen, auch nicht gegen den Gaza-Krieg. Maizar: «Die katholische Kirche geht auch nicht auf die Straße.»

Die Muslime in der Schweiz könnten nicht für die Taten der IS verantwortlich gemacht werden, sie erlebten diese genauso ohnmächtig wie die übrige Bevölkerung, erklärte auch die Präsidentin des Forums für einen fortschrittlichen Islam, Saida Keller-Messahli.

Der Berner Imam Mustafa Memeti gab indes den Bischöfen Recht: «Wir sind im Moment etwas passiv in dieser Sache.» In den Freitagsgebeten müssten die Imame die Gewalt thematisieren. Muslime der zweiten und dritten Generation seien empfänglich für extremistische Ideen. Allerdings, die muslimischen Vereine dürften die radikalisierten jungen Muslime kaum erreichen. In den Verbänden sind nur 15 Prozent der Muslime in der Schweiz organisiert.