Staaten des südlichen Afrika entsenden Militärhilfe nach Mosambik

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Maputo (dpa). Die Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika (SADC) reagiert mit einer militärischen Antwort auf die zunehmenden Terrorattacken im Norden Mosambiks. In einer Erklärung zum Ende des Gipfeltreffens in der mosambikanischen Hauptstadt Maputo hieß es am Mittwochabend, das 16-Länder-Gremium habe einer Bereitschaftstruppe das Mandat erteilt, die bei der Bekämpfung der Terrorattacken unterstützen soll.

Zudem will die Staatengemeinschaft gemeinsam mit Hilfsorganisationen humanitäre Hilfe für Vertriebene leisten. Konkretere Angaben etwa zur Personalstärke der Interventionstruppe wurden zunächst nicht gemacht. In früheren Berichten war von bis zu 3.000 Soldaten die Rede gewesen. Vor ihrem Beschluss hatte die SADC mehr Investitionen in Bildung und Wirtschaft, aber auch eine verstärkte militärische Abwehr gefordert.

Im Norden Mosambiks – einer Region, in der der französische Energiekonzern Total an einem milliardenschweren Flüssiggasprojekt beteiligt ist – war Mitte März der Ort Palma von Extremisten überfallen worden. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verkündete anschließend die Einnahme der Stadt durch ihre Kämpfer. Während der tagelangen Kämpfe wurden Forderungen nach militärischen Interventionen der SADC-Staaten und Warnungen vor einem Übergreifen des Terrors auf Nachbarländer laut.

In der Provinz Cabo Delgado verüben Rebellen seit 2017 immer wieder brutale Angriffe. Dem UN-Flüchtlingshilfswerk zufolge wurden mehr als 530.000 Menschen vertrieben. Die Rebellion hat Experten zufolge ihre Wurzeln in Missständen und Klagen der Bewohner der Region, die sehr arm sind und jahrelang von der Regierung vernachlässigt wurden.