
Berlin (ZMD/KNA). Am 13. März hielt der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) in Berlin seine Vertreterversammlung, das höchste Organ des Verbandes, ab. Beschlossen wurden unter anderem einstimmig eine umfangreiche Strukturreform sowie die Schaffung weiterer wichtiger Organe, wie die Umwandlung des derzeitigen Gutachterrates in einen Gelehrtenrat und die Gründung eines Aufsichtsrats.
Die Reformen seien notwendig geworden, hieß es in einer Pressemitteilung des Dachverbandes, um einerseits bei den laufenden Anerkennungsverfahren in den Bundesländern den religionsverfassungsrechtlichen Vorgaben des Grundgesetzes zu entsprechen, die bestehenden Landesverbände als Religionsgemeinschaften formal zu stärken. Zusätzlich wolle die Bundesstruktur ihre Neumitglieder der letzten Jahre mit diesem Schritt „in demokratische Strukturen“ einbinden. Außerdem solle so „die Basis, also die Gemeinden, nun direkter in den Willens- und Entscheidungsprozess“ der Religionsgemeinschaften einzubinden.
Der amtierende Vorsitzende des Zentralrats, Aiman Mazyek, reagierte „froh und dankbar, dass wir mit Gottes Hilfe und den Einsatz unserer Mitglieder diese für den ZMD dringend notwendige Verfassungsreform umgesetzt haben“. Damit habe man „Weichen für die Zukunft“ gestellt. Der Prozess, nach ZMD-Angaben „unter Beteiligung aller Mitglieder, viele Sachverständiger und Experten“, habe etwa zwei Jahre lang gedauert.
Der ZMD gehört zu den größeren muslimischen Bundesverbänden in Deutschland. Er vertritt laut Eigendarstellung derzeit 33 muslimische Dachorganisationen und Vereinigungen mit rund 300 Moscheegemeinden.
Eigenen Angaben zufolge bildet er eine große Vielfalt der Muslime in Deutschland ab. Mehrheitlich sind nichttürkische Muslime organisiert. Landesverbände gibt es in Hessen und NRW, Berlin, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz.
„Wir achten darauf, dass wir sowohl von ausländischen Regierungen als auch von irgendwelchen Ideologen und Bewegungen unabhängig bleiben und auch nicht von irgendwelchen Interessengruppen und Parteien vereinnahmt werden“, heißt es auf seiner Homepage. „Der ZMD und seine Mitglieder betrachten sich als Teil dieses Landes und dieser Gesellschaft.“