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Muslime und der deutsche Widerspruch

Muslime deutsch

Kommentar: Die Geschichte der Muslime in Deutschland ist vielen jungen Muslimen unbekannt. 

(iz). Sie wissen beispielsweise nicht, was Muslime nach 9/11 in Deutschland durchmachen mussten. Das Bewusstsein als Muslim in Deutschland zu leben, beschränkt sich auf die eigenen Erfahrungen, die oftmals von Diskriminierung und Rassismus geprägt ist.

Entgegen des Narratives, das die momentane Regierung anführen möchte – nämlich, dass Muslime übertreiben würden und der strukturelle Rassismus nicht so schlimm sei – erlebte auch ich, Jahrgang 1991, beständig Rassismus. In der Schule wurde mir von einem Englischlehrer vermittelt, dass die Gewalt, die von muslimischen Männern ausgeht, der Grund für die geringere Scheidungsrate unter Muslimen sei.

Ein Mitschüler, dessen Namen ich nur aus Höflichkeit nicht erwähne, fragte mich, warum ich keine Menschen angreife und versuche umzubringen; dies sei doch ein islamisches Gebot. Weiter: Auf dem Wohnungsmarkt wollte mir ein Makler eine Wohnung mit der Begründung vermieten, dass er im Gegensatz zu anderen nicht rassistisch sei. Das sind Erfahrungen, die die Mehrheit auch der jungen Muslime teilt. 

Was viele junge Muslime nicht wissen, ist, was beispielsweise hinter den Kulissen der Deutschen Islamkonferenz geschah. Wer wurde mit welcher Begründung eingeladen? Wem wird das Recht eingeräumt, Muslime zu vertreten? Wem wird das Recht eingeräumt, muslimische Belange mitzugestalten?

Während in Österreich der Islam eine staatlich anerkannte Religion ist, ist er in Deutschland nicht staatlich anerkannt. Und dennoch wird nun diskutiert, ob Muslime zum Staatsdienst an der Waffe sollen.

Das ist dermaßen absurd und inhuman, dass so etwas tatsächlich nur in dem Deutschland geschehen kann, das von Wieland, Goethe und anderen regelmäßig als barbarisch bezeichnet wurde. 

Der Islam gehöre nicht zu Deutschland, aber Menschen muslimischen Glaubens sollen das Land, in dem ihre rassistischen Erfahrungen bagatellisiert werden und in dem sie beleidigt und angegriffen werden, verteidigen.

Das erinnert an die Zustände in den USA. Muslime in Deutschland sind anderen Formen des Rassismus ausgesetzt: Der Bericht zu antimuslimischen Rassismus wurde zurückgezogen. Namen wurden gestrichen und er wurde neu veröffentlicht. All das ist das Ergebnis Lobbypolitik.

Das ist eine Vorgehensweise, die von Menschen geprägt wird, die sich durch Parteispenden und persönliche Kontakte beeinflussen lassen in ihren Entscheidungen. Es geht nicht um das Allgemeinwohl, sondern das eigene Interesse.

Wir lernten in der Schule Thomas Paine, einen Vater der amerikanischen und französischen Revolution, kennen. Er lehrte, dass Demokratie für alle Menschen gilt. Es ist eine Jugend herangewachsen, die Muhammad Ali und Malcolm X kennt. 

Die Millenials unter den Muslimen sind nun erwachsen und sie fordern Rechte und treten so selbstbewusst auf, wie die 1. und 2. Generation der Zuwanderer nach dem zweiten Weltkrieg in Deutschland niemals auftreten konnte. Deutschland ist im Wandel.

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Kommentar zum Stadtbild: Der Raum ist eine wichtige Größe

Stadtbild

Eine dumme Debatte um das Stadtbild verdeckt die Chancen und Verantwortung von Muslimen, positiv auf den urbanen Raum einzuwirken. (iz). Es gibt Debatten, die zu Beginn schon in die Irre […]

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Befindet sich das Land auf der schiefen Bahn?

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In Deutschland hat der öffentliche Diskurs und der politische Kurs eine Schieflage erreicht. (iz). Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat vor einem Millionenpublikum in einem Interview am Rande des kanadischen G7-Gipfels […]

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Muslime und Community: Wer spricht eigentlich für uns?

Muslime

Schwerpunkt Muslime und Gemeinschaft. Bisher kann niemand voll beanspruchen, für die deutschen Muslimen zu sprechen.

(iz). Am 20. März veröffentlicht die CLAIM Allianz eine gute Pressemitteilung zum Umgang mit „antimuslimischen Rassismus“. Darin formulierte das aus 50 muslimischen und nichtmuslimischen Mitgliedern bestehende Netzwerk einen klugen Maßnahmenkatalog. Dieser richtete sich an Politik und Exekutive, um dieses anhaltende Problem lösen zu können.

Dem Katalog wurde folgende Formulierung vorangestellt: „Im Namen von mehr als 5,6 Millionen Muslim*innen und als solche gelesenen Menschen fordert CLAIM (…).“ Das klingt erstmal gut, aktiv und energetisch an die Adressaten gerichtet. Beim erneuten Lesen setzte Kopfschütteln ein.

bischöfe krm

Foto: KRM | X

Keine Instanz – weder Über-Baskan, noch Schaikh Al-Islam

Es gibt derzeit in der Bundesrepublik nirgends eine Instanz – ob Über-Baskan oder Schaikh Al-Islam –, die für die deutschen Muslime sprechen könnte. Wäre es da ein Problem, wenn sich ein NGO das Recht nimmt, „in unserem Namen“ zu agieren? Es bleibt der simple Fakt: Nicht ein Muslim und keine Gemeinschaft haben sie dazu autorisiert. Sie hat schlicht bisher null Mandat, andere zu repräsentieren.

Das schmälert nichts an der jahrelangen, unermüdlichen Arbeit im Kampf gegen Muslimfeindlichkeit und Diskriminierung. Nur: Eine aktivistische verfasste Einrichtung hat keine repräsentativen Fähigkeiten. Das sind unterschiedliche Aufgaben. Damit würde sie ihren Zweck verfehlen.

Um Muslime – gerade die praktizierenden – vertreten zu können, müsste das Netzwerk selbst Religionsgemeinschaft werden. Denn die Verortung in Allahs Din und der religiöse Kernbestand sind – jenseits aller gesellschaftlich richtigen Vorstellungen – weiterhin das Kernelement islamischer Existenz.

Eine grundsätzliche Frage

Die Frage nach Vertretung und dem Recht, Muslime vertreten zu können, geht hingegen weit über die Begrenztheit dieser konkreten NGO hinaus. Es ist zwar kein originär islamischer Satz, aber „wer herrschen will, muss dienen können“ beschreibt eine Grundvoraussetzung für echte Repräsentanz.

Wer Muslime vertreten will, muss ihnen dienen, ihre Interessen wahrnehmen, und zugleich in der Lage sein, einen Mindestkonsens bei relevanten Fragen formulieren zu können.

Ich will niemandem auf die Füße treten, aber an dem Punkt sind wir in Deutschland noch nicht. Weder sind wir auf Bundesebene ein politisches Subjekt, noch haben wir eine Führung etabliert, die dieses Vorrecht für sich beanspruchen könnte. Ja, es gibt einen halbjährlich wechselnden Sprecher des KRM.

Foto: Drazen Zigic, Shutterstock

Dieses Gremium macht seine Arbeit im Rahmen der vorgegebenen Parameter. Einen Mindestaustausch größerer muslimischer Dachverbände zu koordinieren und nach Möglichkeit geschlossen gegenüber der Politik zu agieren. Das ist in diesen unruhigen Tagen schon Herausforderung genug. Das merkt man insbesondere, wenn man mit den Menschen spricht, die in seinem Rahmen ehrenamtlich aktiv sind.

Obwohl solche Gremien einen höheren Anspruch auf die Repräsentanz von Muslimen erheben können als gesellschaftlich aktive NGOs, sind sie derzeit ebenfalls nicht in der Position, uns im tatsächlichen Sinne vertreten zu können. Dafür fehlt es alleine schon an der Möglichkeit, unseren Vertretern ein Mandat erteilen und wieder entziehen zu können.

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Zu viele Zeitenwenden auf einen Schlag im Jahre 2024?

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Kommentar: 2024 war ein heikles Jahr. Im November kam es zu einem besonderen „Doppelwumms“ (O. Scholz). (iz). Dem russischen Revolutionär und Theoretiker Lenin wird folgendes Zitat zugeschrieben: „Es gibt Jahrzehnte, […]

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Kommentar: Sind die Kids noch okay?

kommentar leipziger Deutsche

Wir leben in Zeiten von weit verbreiteten Ängsten und Sorgen. Gerade junge Wähler sorgen sich um ihre Zukunft. Ein Kommentar. (iz). Zu den am häufigsten gebrauchten Allgemeinplätzen gehören Politikersprechblasen, die […]

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Eine „Wohnstatt des Islam“. Ahmet Aydin stellt Imam An-Nawawis Klassiker „Das Buch der Vierzig Hadithe“ vor

Wer in Deutschland geboren wird, Muslim ist und Deutsch besser spricht als Arabisch, Türkisch, Persisch oder eine andere Sprache, in der es mehr Literatur von Muslimen gibt, der leidet darunter, […]

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Kommentar: Wer dem Anderen am ­nützlichsten ist

(iz). Die muslimischen Gemeinden in Deutschland sind angesichts der immer wiederkehrenden Ressentiments teilweise desillusioniert, was Anerken­nung ihrer Leistung und die Haltung des Angenommenseins als Teil des Landes seitens der Mehrheitsgesellschaft […]

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Ein Kommentar von Abu Bakr Rieger

(iz). In der politischen Lehre ist ein Putsch oder Staatsstreich, der sogenannte Coup d’État, eine überraschende, meist gewaltsame ­Aktion einer Gruppierung, meist einer gesellschaftlichen Minderheit, mit dem Ziel, die ­Regierung […]

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