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Nationalismus als Götzendienst

Nationalismus

Wie gehen gläubige Menschen mit Nationalismus um: Über die Entscheidung zwischen Religion und Nationalstaat.

(Renovatio). In der jüngsten US-Politik gibt es wachsende Besorgnis über den Aufstieg des christlichen Nationalismus, der Überzeugung, dass die USA seit ihrer Gründung ein im Wesentlichen christliches Land sind und daher eine vorbestimmte Rolle in der Geschichte zu spielen haben. Von William T. Cavanaugh

Christliche Nationalisten setzen sich für Gesetze, Finanzmittel und öffentliche Symbole ein, die die christliche Praxis und Moral fördern. In den USA wird diese Ideologie heute fast ausschließlich mit rechten Anliegen in Verbindung gebracht, darunter die Ablehnung von Einwanderern und von ethnischen, spirituellen und sexuellen Minderheiten.

Nationalismus ist nicht auf Christentum beschränkt

Ein solcher Nationalismus ist nicht auf das Christentum oder Amerika beschränkt, und die Version unseres Landes wird allgemein als ein Beispiel für ein breiteres weltweites Phänomen angesehen: Wir finden leicht Varianten in Indien, Israel, der Türkei, Myanmar und so weiter.

In den meisten Analysen liegt der Schwerpunkt auf dem „christlichen“ oder „religiösen“: Wir gehen davon aus, dass die Vermischung von Religion und Politik etwas besonders Gefährliches an sich hat. Ich möchte mich hier auf den zweiten Begriff in diesen Begriffen konzentrieren: Nationalismus. Das Problem ist nicht nur der christliche, sondern Chauvinismus an sich, wie er von Christen und Nichtchristen gleichermaßen praktiziert wird.

Die Lösung für das Problem ist nicht seine säkulare Form. Tatsächlich ist er, ob religiös oder säkular, eine Form von Götzendienst, wenn auch eine prächtige Form; die gerade deshalb gefährlich ist, weil sie an echte Tugenden wie Nächstenliebe und Opferbereitschaft appelliert. Die schwierige Frage ist, wie man erkennt, wann solche Tugenden zu Lastern werden.

Die Vorstellung, dass er götzendienerisch ist, mag als heftige Behauptung erscheinen. Aber sie benennt nur theologisch eine Realität, die einige Soziologen seit über einem Jahrhundert erkannt haben. Viele Forscher sind überzeugt, dass Nationalstolz als solcher eine Religion ist; unabhängig davon, ob eine Glaubensrichtung wie das Christentum oder der Islam damit verbunden ist oder nicht.

Wenn Nationaldenken selbst Religion wird

Die Nutzung des Begriffs „Religion“ in diesem Zusammenhang unterscheidet sich von seiner üblichen Verwendung, die sich auf die expressive Anbetung eines Gottes bezieht. Nationalismus – selbst säkularen – so zu bezeichnen, bedeutet anzunehmen, dass Glaube mehr ist als nur die ausdrückliche Verehrung eines benannten Gottes, und dass nicht entscheidend ist, was Menschen sagen, dass sie glauben, sondern wie sie sich tatsächlich verhalten.

Wenn jemand behauptet, Christ zu sein, aber nie in die Kirche geht und seine gesamte Zeit damit verbringt, sich mit der Börse zu beschäftigen, dann entspricht die umgangssprachliche Idee, dass der Kapitalismus seine Religion ist, eher der Wahrheit. Dies ist die Grundlage für die Vorstellung, dass „Götzendienst“ mehr bedeutet als einem Baal eine Ziege zu opfern.

Wenn Paulus sagt, dass Gier Götzendienst ist (Kolosser 3,5), meint er nicht, dass Menschen sich explizit und buchstäblich vor dem Geld verneigen und es anbeten. Sondern dass ihr Habitus eine übermäßige Hingabe an eine geschaffene Realität offenbart, die nicht göttlich ist. Menschen müssen nicht ausdrücklich behaupten, dass ihr Land ihr Gott und Nationalismus ihr Glaube ist, wenn ihr Verhalten und ihr Auftreten dies zeigen.

In der Soziologie wird dieser weit gefasste Begriff insbesondere mit Émile Durkheim in Verbindung gebracht. Nachdem er seinen Glauben an Gott aufgegeben hatte, gelangte er zu der Überzeugung, dass Religion nichts mit einer göttlichen Realität zu tun habe, sondern vielmehr eine soziale Dynamik sei. Sie sei in Wirklichkeit die Selbstvergötterung des Kollektivs.

„Die religiöse Kraft ist nur das Gefühl, das die Gruppe ihren Mitgliedern einflößt, aber außerhalb des Bewusstseins derjenigen, die es empfinden, projiziert und objektiviert wird. Um objektiviert zu werden, wird es auf ein Objekt fixiert, das dadurch heilig wird; aber jedes Objekt kann diese Funktion erfüllen.“

Es spielt keine Rolle, ob kollektive Selbstvergötterung auf einen Gott oder eine Flagge projiziert wird. Durkheims Definition von Religion mag uns eigenwillig erscheinen, aber die Erkenntnis, dass Menschen alle möglichen Dinge verehren, ist nur eine Wiederholung der biblischen Kritik an der Götzenverehrung, die er in der Rabbinerschule aufgenommen hatte. Der einzige Unterschied besteht darin, dass die abrahamitischen Traditionen glauben, dass es unter all den falschen Göttern einen wahren Gott gibt.

Er gab den Glauben an den Gott Abrahams auf und hatte nichts dagegen, dass die Hingabe an die eigene Nation im modernen Westen die Hingabe an den Gott der Schriften ersetzte. Er war sogar ein glühender französischer Patriot, obwohl der Tod seines Sohnes im Ersten Weltkrieg ihn schließlich von der nationalistischen Sache enttäuschte.

Beitrag von Carlton Hayes

Carlton Hayes, Professor für Geschichte an der Columbia University, sah sich durch den Fanatismus und das Gemetzel des Ersten Weltkriegs dazu veranlasst, seine Untersuchungen zum Nationalismus als einer Form der Religion aufzunehmen, die 1926 in seinem wegweisenden Aufsatz „Nationalism as a Religion“ und 1960 in seinem Buch „Nationalism: A Religion“ mündeten.

Hayes erkannte wie Durkheim einen fortbestehenden „religiösen Sinn“ des Menschen, der sich in der westlichen Moderne weitgehend von der Kirche zur Nation verlagert hat.

Die Nation ist der Gott des zeitgenössischen Menschen, von dem er Schutz und Erlösung erwartet. Hayes beschreibt detailliert die ausgeklügelten Mythen, Feiertage und Liturgien, die die Flagge, die Nationalhelden und die Gründungsereignisse der Nation umgeben. Der Nationalstolz baut insbesondere auf Opfertheologien auf:

„Der vielleicht sicherste Beweis für den religiösen Charakter des modernen Nationalismus ist der Eifer, mit dem alle seine Anhänger in den letzten hundert Jahren auf den Schlachtfeldern ihr Leben gelassen haben.“

In jüngerer Zeit schrieben Carolyn Marvin und David Ingle: „Nationalismus ist die mächtigste Religion in den Vereinigten Staaten und vielleicht auch in vielen anderen Ländern.“ Er ist so einflussreich, weil er die Verehrung unseres Zusammengehörigkeitsgefühls ist, eine Art kollektive Selbstvergötterung, die ursprünglich von Eliten ins Leben gerufen wurde, aber von der breiten Bevölkerung akzeptiert und reproduziert wird.

Warum die Hingabe an die Nation?

Was finden Menschen an der Hingabe an die Nation so überzeugend und wertvoll? Es herrscht die allgemeine Auffassung, dass sie eine der bewundernswertesten und tugendhaftesten Eigenschaften ist, die eine Person zeigen kann. Es heißt, ein Mensch für andere zu sein: die zutiefst humane Realität unserer Verbundenheit mit anderen anzuerkennen, nicht nur die abstrakte Menschlichkeit, sondern konkrete Leute mit Namen und Gesichtern.

Es bedeutet, das Beste für sie und das Gemeinwohl fördern zu wollen, was genau das ist, was die großen Glaubensrichtungen verlangen. Die Hingabe an die Nation ist eine Schule der Tugenden, weil sie die moralische Disziplin vermittelt, andere vor sich selbst zu stellen.

Über eine rein vertragliche Beziehung hinaus, in der man eine kalte Kosten-Nutzen-Analyse seiner Interaktionen mit anderen vornimmt, sind diejenigen, die ihr Land lieben, bereit, anderen ohne Rücksicht auf die Kosten zu dienen, weil sie sich als Teil von etwas Größerem als ihrem individuellen Selbst fühlen. Die Hingabe an die Nation fordert uns auf, den Narzissmus des engen Eigeninteresses zu überwinden.

Ein solches Zugehörigkeitsgefühl ist besonders in einer Einwanderungsnation wie den USA überzeugend, wo Generationen von Einwanderern versucht haben, sich zu integrieren, indem sie ihre Ergebenheit an die Nation betonten.

Selbstaufopferung ist der Gipfel dieser Hingabe, wie in Memes zu sehen ist, die die Opfer des GIs mit der von Jesus gleichsetzen. Einem beliebten zufolge „gibt es nur zwei Kräfte, die jemals bereit waren, für dich zu sterben: Jesus Christus und der amerikanische Soldat“.

Zwar sollte man bedenken, dass Kombattanten im Gegensatz zu Letzterem auch erwartet wird, für einen zu töten, doch respektieren die Menschen die Risiken, Entbehrungen und Disziplin, denen sie sich freiwillig für etwas Größeres als sich selbst aussetzen.

Einige Denker sind weniger davon überzeugt, dass man zwei Religionen haben kann, und sehen die Zivilreligion der USA in direkter Konkurrenz zu den abrahamitischen religiösen Traditionen. Hayes, der wegen der Überwindung nationaler Grenzen zum Katholizismus konvertierte, hielt Nationalismus für Götzendienst, „Stammesegoismus und Eitelkeit“.

Obwohl er davon überzeugt war, dass „die katholische Kirche das letzte große Bollwerk der Menschheit gegen die Irrtümer und Übel des Nationalismus ist“, kritisierte er dennoch seine vielen Glaubensbrüder in Vergangenheit und Gegenwart, die „den Nationalismus über unseren Glauben stellen und damit unserem hartnäckigsten und heimtückischsten Feind Hilfe und Trost spenden“.

Moderne Arbeitsteilung

In den USA gibt es eine Arbeitsteilung zwischen öffentlicher Zivilreligion und privater traditioneller Religion. Aber nur eine kontrolliert die Gewaltmittel. Der moderne Staat ist nach Max Webers berühmter Definition die Instanz, die das Monopol auf die legitime Anwendung von Gewalt besitzt. Und dieses Alleinrecht hängt von der ausschließlichen Loyalität seiner Anhänger ab.

Nur der Nationalstolz kann die opferbereite Hingabe der Bürger mobilisieren. Man kann nicht mehr als eine wahre Religion haben. Der christliche Glaube wird im Westen zwar immer noch von Millionen praktiziert, aber es ist freiwillig, privat, nicht offiziell gültig und nur insoweit zulässig, als es die Verehrung des nationalen Gottes nicht beeinträchtigt.

Wir können diesen religiösen Nationalismus als Anerkennung der Tatsache betrachten, dass das Christentum nur wahr sein kann, wenn es Zwangsgewalt ausübt. Deshalb glauben christliche Nationalisten, dass die Christen in den Vereinigten Staaten wieder die Kontrolle übernehmen müssen.

Für Gläubige ist es sowohl notwendig als auch schwierig, Götzendienst zu vermeiden. Es geht nicht einfach darum, unseren ausschließlichen Glauben an den Gott Abrahams zu bekennen, denn er ist in erster Linie eine Frage des Verhaltens und nicht bloß des Glaubens. Es handelt sich nicht nur um einen metaphysischen Irrtum, sondern um Untreue, um die übermäßige Hingabe an etwas anderes als Gott.

Das bedeutet nicht, dass Glaubensvorstellungen irrelevant sind, sondern dass das, was Menschen tatsächlich glauben, sich eher in ihren Taten widerspiegelt als in dem, was sie behaupten.

Aus dem gleichen Grund befindet sie sich auf einem Kontinuum von mehr und weniger. Ab welchem Punkt wird das Vertrauen auf militärische Macht oder eine Altersvorsorge übertrieben? 

Ab wann hat die Liebe zum Land Vorrang vor meiner Verpflichtung gegenüber den Kindern Gottes, die jenseits unserer Grenzen leben? Im Falle des Nationalismus sind diese Fragen besonders schwierig. Weil die Hingabe an das Land echte Tugenden verkörpert, wie die Liebe zu den Mitmenschen, die Hingabe an etwas, das größer ist als das eigene Ich, und die Bereitschaft, sich für andere zu opfern.

Es gibt keine einfache Formel, um zu bestimmen, wann die Liebe zum Mutterland zu einer Art kollektivem Narzissmus, zu Götzendienst, geworden ist. Ich möchte dennoch zwei Kriterien vorschlagen, die sorgfältig abgewogen werden müssen.

Das erste ist Gewalt. Wird das Göttliche mit dem verbunden, wofür wir zu töten bereit sind, sodass die Bereitschaft dazu als höchste Tugend angesehen wird? Verlangt der Gott, den wir angeblich verehren, Zugang zu den Zwangsmitteln des Staates?

Das zweite Kriterium ist Ausgrenzung. Endet die Sorge um das Gemeinwohl abrupt an den historisch bedingten Grenzen des Nationalstaates, in dem wir leben? Hängt unsere Nächstenliebe davon ab, dass wir innere und äußere Feinde identifizieren und verteufeln, die die Reinheit der Nation bedrohen? Wenn die Antworten auf diese Fragen bejahend sind, dann ist Götzendienst eine klare und gegenwärtige Gefahr.

Dieser Texte wurde am 10. April auf der Website des Magazins „Renovatio“ (Zaytuna College) veröffentlicht. Übersetzte Textstellen sind Auszug des deutlich längeren Originals.

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Die Ideologie der Grenzen

grenzen

In der Welt der Gegensätze sind Sachdebatten eher selten. Dagegen haben extreme Feindbilder und der Ruf nach neuen Grenzen wieder Konjunktur. (iz). Am Anfang der 1990er herrschte große Euphorie in […]

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Das Spektakel der EM 2024

EM 2024 spektakel rüdiger

EM 2024: Die laufende Fußballeuropameisterschaft begeistert das Publikum. Ein Essay über Begeisterung, Sieg und Niederlage.

(iz). Vor vielen Jahren stellte der Soziologe Gabriel Tarde die These auf, dass der sogenannte Zustand der Menschen ein hypnotischer oder schlafwandlerischer sei. 

Die EM 2024 als Spektakel

Bei den Europameisterschaften spielen Anhänger und Kritiker des Spektakels aus ihrer jeweiligen Perspektive mit diesem Ansatz. Für viele Fans ist diese Veranstaltung ein emotionaler Höhepunkt ihrer Gefühlswelt. Sie zelebrieren eine Art des Wir-Gefühls und sind von der Magie des Sports auf höchst schlichtem Niveau begeistert.

Andere sehen in den Spielen eine Ablenkung von den drängenden Problemen der Zeit; in der hypermoralischen Variante nicht nur ein Schlafwandeln, sondern eine Geschmacklosigkeit gegenüber dem Leid, dass die aktuellen und drohenden Kriege unserer Zeit verursachen.

Vielleicht zeigt sich aber hier nur der natürliche Drang hart arbeitender Menschen, sich eine verdiente Auszeit von den persönlichen und gesellschaftlichen Problemen zu nehmen.

Foto: Mpel24, via Wikimedia Commons | Lizenz: CC BY-SA 4.0

Teil unseres Lebens

Die „Stadion-Renaissance“, wie Peter Sloterdijk sie nennt, ist ein fester Bestandteil des modernen Lebens. Schon die im 20. Jahrhundert wiederbelebte olympische Idee barg nach der Sicht des Philosophen eine Verstärkung des Sogs zur physischen Massenveranstaltung; auch wenn sie entpolitisiert, internationalisiert und medial gebrochen wurde.

Bei der Europameisterschaft zeigt sich das Problem der Masse in der allgegenwärtigen Furcht, dass die fahnenschwenkenden Fans sich jenseits der Stadien in einem wiederbelebten Nationalismus sammeln. Kurzum: Man ahnt, dass aus jedem Spiel mit dem Nationalgefühl ernstere Varianten entstehen können.

Hier gilt es über den grundlegenden Unterschied zwischen dem Geschehen im Fußballtempel und dem – meist wilderen – Treiben auf der Straße nachzudenken. Das Phänomen Stadion erlaubt Emotionen, dient als Ventil für sie, funktioniert aber gleichzeitig innerhalb eines engen Regelwerks, dass auf dem Rasen sowie auf der Tribüne gilt.

Die Zuschauer und Spieler werden von unzähligen Kameras überwacht und die allgemeine Ordnung ist in jedem Moment gewährleistet. Kein Vergehen – der Wurf eines Bechers auf das Spielfeld, ein Foul sowie das Zeigen einer vulgären oder ideologischen Geste – bleibt unbemerkt. Nicht zuletzt ist das Spiel als TV-Event eine günstige Gelegenheit, politische korrekte Botschaften unters Volk zu bringen.

Im Gegensatz zur Straße – das Stadion ist ein Raum der Regeln

Auf der Straße ist das Geschehen ambivalenter; man könnte sagen unheimlicher als in der Sportarena. Hier sieht man die Faszination des Stroms Zehntausender Fans, die jubelnd marschieren, aber auch die kleineren Rinnsale der Verrückten, Entzückten, Enttäuschten oder die Gruppe der gewalttätigen Hooligans.

Es ist letztlich die Macht der Kameras, die sympathische und unsympathische Phänomene problemlos aus der Menge herausfiltern können. Man muss hier erwähnen, dass der Sport ein ökonomisches Interesse daran hat, dass die positiven Bilder überwiegen. Apropos Ökonomie: Nach der Weltmeisterschaft in Qatar sind auch Sponsoren aus der Region wieder gern gesehene Gäste.

Foto: Mo Photography Berlin, Shutterstock

Ist das Spiel politisch?

Nicht wenige Beobachter beklagen, dass der Fußball eine „politisierte“ und keine „neutrale“ Zone ist. Gegen eine Entpolitisierung sprich die gesellschaftliche Bedeutung des Sports. Die deutsche Nationalmannschaft ist nicht nur eine Sammlung der besten Profis. Sie muss heute mehr leisten, vermittelt sie doch eine zentrale Botschaft, die mit dem Zauberwort „Vielfalt“ zusammenfällt.

Bejubelt werden – soweit die Theorie – alle Sportler, von Toni Rüdiger bis Toni Kroos, unabhängig davon, ob sie einen Migrationshintergrund haben oder nicht. Die Formel, „ganz unabhängig von Deinem Hintergrund, Du kannst es in dieser Gesellschaft schaffen“, soll bis in den letzten Winkel der Republik verstanden werden. Der demonstrative Zusammenhalt der Fußballmillionäre wird so zu einer Inszenierung, die sich zum Vorbild für das Zusammenleben in den Problemvierteln unserer Großstädte eignen soll.

Auch Niederlagen sind realistisch

Man kann von Siegen träumen, aber auch Niederlagen sind realistisch. Das Scheitern überhöhter Ansprüche an die Außenwirkung des Fußballs zeigt sich unter anderem in der der Distanz der Rechten im Lande zu diesem Team, das ihnen nicht „deutsch“ genug ist. In der Praxis hallt das berühmte Wort Mesut Özils nach, er sei nur Deutscher gewesen, solange gewonnen wurde, wurde aber bei Niederlagen wieder zum Immigranten mutiert.

Fußball kann die Probleme des Landes nicht lösen, in Teilen spiegelt er sie. Vielleicht kann man sich zumindest darauf einigen, dass ein wenig Spaß in trüben Zeiten erlaubt sein muss. Es würde sicher nicht schaden, wenn unser Land Europameister würde.

Kommentar: In Köln war Erdogan Staatsmann und Wahlkämpfer zugleich

(iz). Das war es also: Der türkische Ministerpräsident, Recep Tayyip Erdogan, hat in der Lanxess-Arena seine Rede gehalten und sich dabei für einen eher besonnenen Redestil entschieden. Nach einer Schweigeminute für die Opfer des Grubenunglücks von Soma verteidigte er sich gegen scharfe, manchmal auch beleidigende Medienkritik. Der Regierungschef streifte die Vorkommnisse rund um den Gezi-Park, den Gülen-Konflikt und das Soma-Unglück und sah sich praktisch bei jedem Fall unberechtigter Kritik ausgesetzt. Darüber wird man auch nach der Kölner Rede streiten; wenn hoffentlich auf der Grundlage, dass selbst der wütendste Demonstrant nicht mit Schusswaffen bewaffnet sein sollte.

Ansonsten schwankte der Gast aus Ankara zwischen Staatsmann und Wahlkämpfer um das Präsidentenamt. Er betonte die ökonomischen Wachstumsraten seines Landes und die Entschuldung des Staates, ohne natürlich andererseits die neoliberale Wirtschaftspolitik und die hohe Verschuldung der Privathaushalte zu hinterfragen. Den Vorwurf, er sei gar ein „Diktator“ quittierte Erdogan angesichts der Aktivitäten von Opposition und Medien mit einem Lächeln und bekannte sich gleichzeitig zu Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.

Erdogan beschwor die neue Stärke der Türkei, aber auch die Freundschaft mit Deutschland. Stark war sein Argument, dass nur eine lebendige deutsch-türkische Freundschaft Deutschland vor neuem Rechtsradikalismus schütze. Polemik bezüglich der fragwürdigen Aufklärung der NSU-Mordserie sparte er dabei dankenswerterweise aus. Im außenpolitischen Teil warf Ministerpräsident Erdogan Europa Doppelmoral im Umgang mit den Verhältnissen in Ägypten vor.

Vor seinen 20.000 Anhängern wiederholte der türkische Regierungschef seine umstrittene Losung „Integration ja, Assimilation nein“, fügte aber zugleich das Bekenntnis hinzu, dass seine Landsleute „Deutsch lernen und in Deutschland nicht wie Fremde leben sollten“. Er erinnerte an die enorme Leistung tausender Immigranten, die heute über 80.000 Betriebe in Deutschland führten.

Nebenbei lobte Erdogan den Veranstalter, die UETD. Für was genau wurde nicht ganz klar. In den letzen Jahren hatte der Verein seine Politik nicht besonders gut erklären können. Für die Mehrheitsgesellschaft sind zehntausende türkische Fahnenträger in Köln wohl nach wie vor eher irritierend. Auch ein inhaltliches Rahmenprogramm, ein paar deutsche Worte und eine professionelle Live-Übersetzung der Rede hätten der Veranstaltung mehr Aufmerksamkeit und Verständnis beschert.

Begehrt von EU und Russland gleichermaßen: Ein Land zwischen Staatsbankrott und Revolution

(iz). Ich ziehe Revolution dem Krieg vor, zumindest nehmen an der Revolution nur die teil, die wollen“, hat einmal Marcel Proust angemerkt. Bis zu 20.000 Menschen haben auf dem Kiewer Maidan Platz Geschichte geschrieben und unter Einsatz des eigenen Lebens die Verhältnisse in der Ukraine nachhaltig verändert. Dutzende Demonstranten mussten ihren Einsatz für den Sturz des Regimes Janukowitsch mit ihrem Leben bezahlen. Vor den Fernsehern Europas herrschte Empörung über die brutale Hatz auf die Demonstranten. Allerdings fällt die abschließende Bewertung der „Revolution“ noch immer nicht ganz einfach. War das Geschehen in Kiew nun wirklich eine Revolution, oder doch eher eine feindliche Übernahme, ein Coup d’état, ein Coup de banque oder eben nur Teil eines profanen Staatsbankrottes?

Fakt, ist, dass nur ein kleiner sichtbarer Teil der Bevölkerung am Geschehen beteiligt war, wenn man auch das Schweigen der Mehrheit wohl als Zustimmung zum Umsturz interpretieren kann. Es fällt auch auf, dass im Gegensatz zum klassischen Bild einer Revolution, die Eigentumsverhältnisse im Lande unberührt blieben. Ohne sich auf das Glatteis der Verschwörungstheorien begeben zu wollen, muss man schon fragen: „Gab es ein Drehbuch für die Revolution und wenn ja, wer hat es geschrieben?“

Argwohn herrscht schon länger, nicht nur auf Seiten Russlands, wer die aktuellen „Techniker des Staatsstreiches“ in Kiew in den letzten Jahren in Position gebracht hat. Curzio Malaparte hat die Voraussetzungen dieser Art der Revolution, die keine Mehrheiten benötigt, in seinem berühmten Buch über den Staatsstreich so zusammengefasst: „Der Aufstand wird nicht mit Massen gemacht, sondern mit einer Handvoll Männer, die, zu allem bereit, in der Aufstandstaktik ausgebildet sind und trainiert, gegen die Lebenszentren der technischen Organisation des Staates schnell und hart zuschlagen.“

Die chaotischen Entwicklungen in Kiew machen uns jedenfalls – nach den verheerenden Balkankriegen der 1990er Jahre – wieder einmal schmerzlich bewusst, dass es auch in Europa weiterhin Optionen für Kriege und Bürgerkriege gibt. Wieder ist dabei mit der Ukraine ein überaus kompliziertes Staatsgebilde betroffen, ein Vielvölkerstaat mit einer so komplizierten Geschichte und einer grundsätzlichen“Minderheitenproblematik“. Jederzeit kann dabei ein neuer „Nationalismus“ sich auch gegen Muslime und Juden richten.

Nach der offiziellen Volkszählung 2001 leben im riesigen Staatsgebiet der Ukraine 77,8 Prozent Ukrainer, 17,3 Prozent Russen und über 100 weitere Nationalitäten. Die Unterschiede zwischen Ethnien und Religionen wurden unter den schlimmen Verhältnissen der kommunistischen Diktatur nicht ausgelebt.

Seit Jahrhunderten befindet sich aber die Region immer wieder im Konflikt mit Polen, Russen oder Deutschen. Bis in das 21. Jahrhundert lässt sich natürlich auch der geschichtliche Grundkonflikt zwischen dem Machtanspruch der orthodoxen Kirche und dem aufstrebenden Islam in der ukrainischen Geschichte nachzeichnen.

Es ist naheliegend, dass ohne das genaue Studium der Nachwirkungen dieser Geschichten, das kollektive Bewusstsein der Ukrainer unverstanden bleiben muss. Gerade aus deutscher Sicht ist das Verhältnis zu dem Land in Osteuropa schwer belastet. Im Zweiten Weltkrieg war die Ukraine nicht nur im Zentrum der expansiven „Lebensraum“-Philosophie der Nationalsozialisten, sondern auch der Schauplatz rigoroser Judenverfolgungen. Die Schlachten um Sebastopol auf der Krim, deren unglaublicher Blutzoll der deutsche General Manstein in seinen Tagebüchern ungerührt schildert, gelten bis heute als Mahnmal einer menschenverachtenden Kriegsführung im Rausch des „Willens zur Macht“. Es gehört zur bitteren Ironie der Geschichte, dass Teile der militanten Kiewer Protestbewegung ausgerechnet auch Nähe zu den Ideen des Nationalsozialismus vorgeworfen wird.

Bei der Beurteilung der politischen Lage in der Ukraine von heute darf man natürlich nicht die unterschiedlichen Interessen und Motive der Beteiligten aus dem Auge verlieren. Wir erleben das junge Nationalbewusstsein der Ukrainer, die verständliche Sehnsucht einer Generation nach würdigen Lebensumständen, die Hoffnung auf die Werte der Demokratie, das verständliche Bedürfnis der Minderheiten nach einer verlässlichen Rechtsordnung, aber auch die Machenschaften der Oligarchen, die strategischen Interessen der global vernetzten Finanzinstitute und die Profitgier der neuen und alten Gläubiger der Ukraine.

Auch heißblütige Nationalisten müssen einsehen, dass die Geschichte der Ukraine ein weiteres Mal nicht nur in Kiew entschieden wird. Es sind nicht zuletzt die internationalen Geldströme, welche die Loyalitäten von Politik und Gesellschaft beeinflussen.

Nicht nur in der Ukraine stellt sich in diesen Tagen die Frage, ob der Griff der Oligarchen nach Medien und die Einflussnahme ausländischer Stiftungen mit ihren Millionenbudgets auf den politischen Prozess überhaupt noch einen fairen Wettbewerb der Meinungen ermöglicht. Der Sturz des alten Regimes wurde nicht zuletzt dadurch ausgelöst, dass ukrainische Oligarchen wie Rinat Ahme­tow, dutzenden Abgeordneten, die in ihrem Einflussbereich standen, neue Anweisungen gab. Die aus dem Gefängnis entlassene Julia Timoschenko, eine Hoffnungsträgerin der Opposition, hat als ehemalige „Gasprinzessin“ immer wieder auch gegen den Geruch eigener Korruption anzukämpfen. Es geht schnell unter, dass sie vom IMF, dem „National Endowment for Democracy“ (quasi dem „zivilen“, privatisierten CIA) und etlichen anderen US-Think Tanks über Jahre finanziell gefördert wurde.

Man könnte die politische Lage in der Ukraine nüchtern durchaus so zusammenfassen: „Politiker kommen und gehen, Oligarchen bleiben“. Gerade in der Ukraine muss man sich fragen, ob unsere Kameras, die das politische Geschehen greifbar machen wollen, immer auf die richtige „Bühne“ gerichtet sind. Unser gebannter Blick auf die Tagespolitik in dieser europäischen Schicksalsregion, ist durch eine gewisse Einseitigkeit geprägt, die sich aus unserer alltäglichen Abhängigkeit von der „offiziellen“ Berichterstattung ergibt und letztlich immer wieder nur durch eigene Recherchen vor Ort geprüft werden kann.

Interessant war hier zum Beispiel ein Interview mit der Politikerin Marina Weisband auf SPIEGEL-Online, die das uns präsentierte „Heldenepos“ um den Oppositionsführer Klitschko mit ruhiger Stimme und mit der Souveränität einer Augenzeugin – die wirklich in Kiew vor Ort war – relativierte. „Klitschko wird als Figur kaum ernst genommen. Ich selbst habe niemanden getroffen, der von ihm begeistert war. Er spricht kaum Ukrainisch, sagt bei seinen Auftritten nur wenige Sätze“, liest man im Gespräch mit der „Piratin“ und fügt diesen wichtigen Beitrag sogleich in das eigene Mosaik der gewonnenen Informationen ein. Allerdings relativierte Weisband nach dem Fall der alten Regierung ihre Ableh­nung und sah in Klitschko, wahrscheinlich mangels Alternativen, sogar auch einen möglichen Präsidenten. Wer immer Präsident in der Ukraine wird, es wird fragwürdig bleiben, ob er tatsächlich die Macht im Lande hat.

Es war wohl auch dem Verhandlungsgeschick unseres Außenministers, Frank Steinmeier zu verdanken, dass immerhin das fatale Szenario eines Bürgerkrieges zumindest aufgeschoben und – wie wir noch hoffen müssen – auch dauerhaft verbannt wurde. Die Dynamik der Geschich­te hatte die Intervention der EU-Delegation flugs überholt. Schnell wurde klar, dass das Ergebnis der „Revolution“ keine souveräne, sondern eine bankrotte Ukraine war. Wer 35 Milliarden benötigt, um zu überleben, kann eben nur begrenzt souveräne Entscheidungen treffen.

Geopolitische Fragen lassen sich genauso wenig verschieben wie fällige Forderungen der Gläubiger. Kann die Ukraine überhaupt ein einheitlicher Staat bleiben?

Diese Frage zu bejahen liegt natürlich auch im Interesse der zwei Millionen Muslime des Landes. Schon im Herbst 2013 hatten in einer gemeinsamen Erklä­rung alle religiösen Gruppierungen der Ukraine – also Juden, Christen und Muslime – die Unabhängigkeit der Ukraine gefordert und, unter Vorbehalt der Berücksichtigung eigener traditioneller Werte, auch eine Annäherung an die EU befürwortet.

Besonders heikel ist die Lage der Muslime auf der Krim. Siebzig Jahre sind vergangen, seit zehntausende Krimtataren während des Zweiten Weltkrieges durch Stalin verfolgt und deportiert wurden. Heute leben noch etwa 250.000 Muslime in der Region. Verschiedene EU-Organisationen sorgen sich schon seit Jahren um den fragilen Status dieser Minderheit. Auf der Krim herrscht schon länger die Befürchtung, dass die russische Mehrheit – insbesondere bei einer Spaltung der Ukraine oder einer endgültigen „Westbindung“ Kiews – die Ablösung der Halbinsel und später eine Anbindung an Russland durchsetzen könnte. Es ist tatsächlich kaum vorstellbar, dass Russland ihre über Jahrhunderte hart erkämpfte, strategische Position auf der Halbinsel aufgibt.

Die Führung der Krimtataren, eine Minderheit, die 12,1 Prozent der Bevölkerung ausmachen, hat bereits die aktuel­le Ankündigung des lokalen Parlaments, wonach ein Regierungswechsel in Kiew die Loslösung der Krim von der Ukraine bedeuten könnte, scharf zurückgewiesen.

Hier besteht zweifellos ungeheures Konfliktpotential, das schon länger mit Sorge beobachtet wird. Es geht letztendlich auch um die grundsätzliche Positionierung Moskaus in seinem Einflussbereich gegenüber dem Islam und den euro­päischen Muslimen. Natürlich ist das Interesse Russlands an der Verfolgung von Terrorismus und Extremismus legitim, aber durch eine zu beobachtende maßlose Haltung und ausgrenzenden Rigorismus gegenüber den Muslimen könnten sich immer mehr junge Muslime in einen antiquierten Nationalismus oder aber in radikale, fremdbestimmte Ideologien flüchten. Die Auflösung von Traditionen, der Verlust des Wissens durch die Lehre der anerkannten Rechtsschulen – kurzum eine fortschreitende Verrohung der Muslime zu Gunsten einer globalen Ideologie – wäre nicht nur für Moskau, sondern für ganz Europa eine fatale Entwicklung. Darum geht es auch im Umgang mit der muslimischen Minderheit im Süden der Ukraine.

Viel wichtiger wäre es natürlich mit Moskau und dem Land der Dichter und Denker den geistigen Dialog fortzuführen. Der Nationaldichter Tolstoi hat in seinem berühmten Werk über „Krieg und Frieden“ eine der schönsten und tiefsten Abhandlungen in einer europäischen Sprache über das Schicksal verfasst. Ein gutes Schicksal zu erhoffen, gehört zu den wichtigsten Bittgebeten der Muslime. Das furchtbare Beispiel des zerfallenden Jugoslawiens sollte Anlass genug sein, alles zu tun, um eine „Balkanisierung“ der Ukraine zu verhindern.

Freund und Feind streiten über den Auftritt des türkischen Ministerpräsidenten

„Hier – im Parteimodus – verschwimmen dann auch für die deutsche Öffentlichkeit rhetorisch und visuell die Linien zwischen Nation, Kultur und Islam.“

(iz). Der Besuch des türkischen Ministerpräsidenten war zweifellos eine gute Sache. Wer zum Beispiel einmal die sachliche und argumentative Seite Erdogans erleben wollte, konnte dies im Vorlauf des Besuches in einem unaufgeregten Interview im ZDF tun. Die souveräne Persönlichkeit des Politikers, die sich bei seinem Auftritt auf der politischen Bühne zeigte, verträgt sich eben schlecht mit dem Zerrbild, dass manche Medien hierzulande von dem populärsten Politiker der Türkei stricken wollen.

Die Begegnungen Erdogans mit Angela Merkel bargen dagegen keine große Überraschungen, obwohl die Kühle der CDU-Vorsitzenden im Umgang mit der AK-Partei, die weltanschaulich ja eine Art CDU sein will, immer noch eher paradox rüberkommt.

Das Rahmenprogramm des Auftrittes „des großen Meisters“ zeigt dagegen wenig Fingerspitzengefühl gegenüber dem Gastgeberland und war leider allein für die türkische Bevölkerung ausgerichtet.

Hier – im Parteimodus – verschwimmen dann auch für die deutsche Öffentlichkeit rhetorisch und visuell die Linien zwischen Nation, Kultur und Islam. In Wahrheit muss man aber diese Begriffe zu unterscheiden lernen, gerade wenn man sich für den Islam interessiert. Wer zum Beispiel die AKP-Wirtschaftspolitik unter die Lupe nimmt, wird dabei mehr Elemente des Neoliberalismus, als etwa Vorgaben des islamischen Wirtschaftsrechts, entdecken.

Fakt ist: Die Türkei entwickelt sich mit ihren technologischen Großprojekten in die, von der „Moderne“ vorgegebenen Richtung. Erdogan und seine Anhänger träumen von materiellem Wohlstand, guten Löhnen und Ruhm. Ein islamischer „Spirit“ soll fit machen für den Wettbewerb im 21. Jahrhundert. Das ist alles nicht neu und sicher auch legitim. Es rechtfertigt aber auch mäßige Begeisterung und gibt Anlass zu Reflexion.

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Kommentar zum Tag der offenen Moschee (TOM) 2013

(iz). Na also, wir Muslime müssen nicht immer nur reagieren. Wir können auch – wenn wir gut organisiert sind – ein Thema offensiv besetzen. Am Tag der Offenen Moschee ging […]

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„Die Debatte“: Unterscheidung, aber keine Diskriminierung

(iz). In den letzten Tagen schaute Freund Mukhtar ein paar Mal vorbei. Mukhtar ist ein junger Südafrikaner, Muslim und ziemlich hipp. Wer ihn nicht kennt, mag kaum glauben, wie tief […]

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Debatte und muslimische Hintergründe zur Doppelten Staatsbürgerschaft

„Es ist für die Gemeinschaft der in Deutschland lebenden Muslime wichtig, das die islamischen Grundlagen nicht von kultureller Romantik verdrängt werden.“ (iz). Der SPD-Vorsitzende Gabriel hat ein feines Gespür für […]

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Widerspruch: Die Türkei muss sich auch im Inneren auf das osmanische Erbe besinnen

Jenseits von Folklore und strategischen Absichten in der Außenpolitik hat die osmanische Hinterlassenschaft bisher ­keine Auswirkungen für die türkische Innenpolitik. Die Folge ist das starre Festhalten am Nationalismus.­ (Today’s Zaman). […]

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