Technologie kann sich auch ungleich auswirken

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Konstanz (KNA). Das Internet und soziale Medien sind laut einer Studie der Universität Konstanz nicht automatisch Wegbereiter für mehr Demokratie und gesellschaftliche Teilhabe. „Politische Ungleichheit wirkt sich auf digitale Ungleichheit aus, indem bestimmte Gruppen digital diskriminiert werden“, sagte Studienleiter Nils Weidmann am Donnerstag in Konstanz. Wer aber nur einen eingeschränkten Zugang zum Internet und zu sozialen Medien habe, sei benachteiligt, wenn es darum gehe, Unterstützer für eigenen politische und gesellschaftliche Interessen zu finden.
Der Politikwissenschaftler wandte sich damit gegen die Vorstellung, wonach das Internet automatisch als „Befreiungstechnologie“ wirkt. Diese These hatte sich beispielsweise nach dem Arabischen Frühling verbreitet.
Die Konstanzer Wissenschaftler setzen dem entgegen, dass das Internet nur dann politische und wirtschaftliche Entwicklung fördere, wenn die digitale Ungleichheit überwunden wird. Bei der 2012 gestarteten Analyse von Internetdaten aus weltweit mehr als 100 Staaten sei deutlich geworden, dass der Internetzugang global sehr ungleich verteilt sei. Dies sei vor allem in nichtdemokratischen Staaten ein großes Problem für diskriminierte Gruppen.