
Bangkok/Manila (KNA). Mehrere südostasiatische Rebellenmilizen haben im Kampf gegen das Coronavirus einseitige Waffenstillstände erklärt. Im ethnisch mehrheitlich malaiischen und religiös islamischen Süden Thailands will die größte muslimische Separatistenmiliz Barisan Revolusi Nasional (BRN) die Waffen ruhen lassen, um den Zugang von humanitärer und medizinischer Hilfe in die von dem Virus betroffenen Regionen zu gewährleisten. Das berichtete die staatliche malaysische Nachrichtenagentur Bernama am Sonntag, den 5. April
Erst Mitte März Jahres hatten jedoch islamische Separatisten einen Bombenanschlag auf eine Konferenz zur Prävention des Coronavirus im Süden Thailands verübt. Seit mehr als einem Jahrzehnt kämpfen dort Separatisten mit Verbindungen in das benachbarte islamische Malaysia für eine Autonomie im mehrheitlich buddhistischen Thailand.
Auf den Philippinen erklärte die kommunistische Guerilla „Neue Volksarmee“ (NPA) bereits am vergangenen Mittwoch einen zunächst bis zum 15. April beschränkten einseitigen Waffenstillstand als „direkte Reaktion auf die Forderung von UN-Generalsekretär Antonio Guterres nach einem globalen Waffenstillstand zwischen den Konfliktparteien für das gemeinsame Ziel der Bekämpfung der Covid-19-Pandemie“. Der seit über 50 Jahren dauernde bewaffnete Kampf der NPA hat mehr als 30.000 Menschen das Leben gekostet und ist einer der ältesten Konflikte in Asien.
In der philippinischen Provinz Basilan auf Mindanao sind ehemalige Kämpfer der islamistischen Terrorgruppe Abu Sajaf im Einsatz zur Überwachung der Ausgangsbeschränkungen und anderer Quarantänemaßnahmen. Die ehemaligen Kämpfer seien durch das „Programm gegen gewalttätigen Extremismus“ der Autonomen Muslimregion Mindanao erfolgreich in die Gesellschaft reintegriert worden, berichtete das philippinische Nachrichtenportal PhilStar am 5. April.