Washington/Jerusalem (KNA). In mehreren Ländern mit mehrheitlich muslimischer Bevölkerung wächst die Sorge vor islamischem Extremismus. Das geht aus der jüngsten Umfrage des Washingtoner Pew Research Center hervor. Demnach zeigen sich in vielen Ländern des Nahen Ostens deutlich mehr Menschen beunruhigt als bei einer vergleichbaren Umfrage im Vorjahr, so das renommierte Forschungszentrum, das die Studienergebnisse auf seiner Internetseite vorstellte.
Den Umfrageergebnissen zufolge ist in den meisten Ländern des Nahen Ostens ein negatives Bild von radikalen Gruppierungen wie Al-Kaida, Hamas und Hisbollah weit verbreitet. Am besorgtesten bezüglich der aktuellen Lage im Nahen Osten zeigten sich demnach die befragten Libanesen. Von ihnen gaben 92 Prozent Angst vor islamistischem Extremismus an (Vorjahr: 81 Prozent). Eine ebenfalls stark wachsende Sorge verzeichnete das Forschungszentrum für Jordanien (von 54 Prozent im Vorjahr auf 62 Prozent) und für die Türkei (von 37 Prozent auf 50 Prozent).
Auch die Akzeptanz für Selbstmordattentate ist laut der Umfrage deutlich zurückgegangen. Eine Mehrheit in allen 14 Ländern lehnt demnach Selbstmordanschläge ab. Den höchsten Zuspruch findet diese Form der Gewalt in den Palästinensergebieten. 46 Prozent der befragten Palästinenser gaben demnach an, Selbstmordattentate seien gelegentlich oder häufig zum Schutz des Islam gerechtfertigt. Das Forschungszentrum verzeichnete allerdings einen Rückgang dieser Haltung von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Für die Studie befragte das Pew Research Center im Frühjahr mehr als 14.000 Menschen in 14 Ländern mit einem signifikanten muslimischen Bevölkerungsanteil.