(OnIslam.net). Die Behörden Indonesien, dem größten muslimischen Staat der Welt, haben die Liebe zur Natur weiteren einen Schritt vorangetrieben. Mittlerweile sind junge Paare verpflichtet, einen Baum zu pflanzen, bevor sie ihre Heiratserlaubnis bekommen. „Diese Regelung hat ein hohes Ziel und es ist notwendig, das Programm zur Baumpflanzung der Regierung zu unterstützen“, sagte Irwan Zulhami, Vertreter vom Büro für religiöse Angelegenheiten, gegenüber dem Sender BBC.
Bisher wurde diese Regelung nur in Medan, der Hauptstadt der Insel Sumatra, und in einigen Distrikten auf Sulawesi angewendet. Die Paare bekommen bei ihrem Antrag auf die Ehepapiere zwei Setzlinge, die sie im Garten ihres Hauses einpflanzen müssen.
Das Programm, das in diesem Monat anlief, bringe der Stadt Medan nach Angaben eines Offiziellen alleine in diesem Jahr bis zu 2.000 neue Bäume. Die Initiative wurde vom Büro für religiöse Angelegenheiten angekündigt. Hier müssen sich alle muslimischen Paare registrieren, wenn sie heiraten wollen.
Indonesien hat mit geschätzten 120 Millionen Hektar den größten Regenwaldbestand Südostasiens. Verbotene und erlaubte Holzfällerei, Waldbrände sowie der steigende Bevölkerungsdruck haben negative Auswirkungen auf die indonesischen Wälder. Nach Schätzungen des UN-Organisation für Nahrungsmittel und Landwirtschaft hat der Inselstaaten zwischen 2000 und 2005 schätzungsweise 18,7 Millionen Hektar seines unberührten Baumbestands verloren.
In den letzten Jahren hat die muslimische Gemeinschaft Indonesiens eine wichtige Rolle in der Förderung des regionalen Umweltschutzes gespielt. Lokale muslimische Gelehrte gründeten 2011 die Organisation Dignifying Environment Institution (Einrichtung für die Achtung der Umwelt) mit dem Ziel, die Wälder ihrer Heimat vor gefährlichen Praktiken zu schützen, die zu Entwaldung führen. Einige indonesische Madrassen wurden ebenfalls für ihre Arbeit zur Förderung des Umweltbewusstseins durch die islamischen Lehren ausgezeichnet.
Ökologie: Ein Baum für das junge Paar
Ausgabe 202