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Zwischen Wolhynien und Donbass: Moscheen in der Ukraine

Ausgabe 322

Foto: Artem Merzlenko, Adobe Stock

(iz). Bevor der erschreckende Krieg Russlands gegen die Ukraine am 24. Februar ausbrach, gab es im zweitgrößten europäischen Flächenstaat mehr als 160 Moscheen und andere Orte der Anbetung für Muslime. In dem Land finden sich auch 90 Sonntagsschulen sowie sieben Einrichtungen der höheren theologischen Bildung. Unter den Moscheen befinden sich zehn architektonische Denkmäler.

Muslime leben seit vielen Jahrhunderten auf dem Gebiet der heutigen Ukraine. Die Angaben über ihre Zahl weichen dabei stark voneinander ab. Nach dem Freedom Report 2021 sollen hier 500.000 Muslime leben, davon 300.000 Krimtataren. Eine Studie des Pew Forum (2011) sprach von einer muslimischen Bevölkerung in Höhe von 393.000 Menschen. 2009 sprach eines ihrer Leitungsgremien von einer Zahl bis zu zwei Millionen Muslimen. 2016 ging Mufti Said Ismagilov von einer Million Gläubigen aus.

Am Rande der Hauptstadt Kiew wurde zwischen 1996 und 2000 die repräsentative Ar-Rahma-Moschee gebaut. Errichtet in mehreren Bauabschnitten wurde sie durch Spenden der lokalen muslimischen Gemeinschaft finanziert.

Obwohl es Anfang März widersprüchliche Berichte zum Beschuss einer Moschee in Mariupol gab, wurde bisher nicht von weitverbreiteten Zerstörungen gesprochen. Wie Häuser anderer Religionsgemeinschaften auch fungieren sie momentan als Orte, an denen Menschen mit Unterkunft oder Essen geholfen wird.