13.000 Rohingya aus Birma und Bangladesch geflohen

Bangkok (KNA). Mehr als 13.000 Menschen sind im vergangenen Jahr aus Birma und Bangladesch auf dem Seeweg geflohen. Hauptsächlich handle es sich um Angehörige der muslimischen Minderheit der Rohingya, sagte Vivian Tan, Sprecherin der UN-Flüchtlingsorganisation UNHCR in Bangkok, am Freitag. Mindestens 485 seien bei der Überfahrt ertrunken.

Genaue Angaben über die Herkunft der Bootsflüchtlinge gebe es nicht, so Tan weiter. Nach Einschätzung der UN seien es sowohl Rohingya aus dem birmanischen Teilstaat Rakhine sowie Angehörige der gleichen Minderheit, die bereits nach früheren Gewaltwellen in das benachbarte Bangladesch geflohen seien. Inzwischen befänden sich auf den Booten nicht mehr nur männliche Arbeitsmigranten, sondern zunehmend Frauen und Kinder. Dies zeige, wie verzweifelt die Lage der Rohingya in Birma und Bangladesch sei, sagte Tan.

Indonesiens Außenminister Marty Natalegawa kündigte Freitag in Jakarta an, sich am Montag in Rakhine selbst ein Bild von der Lage der Rohingya machen zu wollen. Indonesien wolle die Regierung von Birma ermutigen, das „Staatsbürgerschaftsproblem“ der Rohingya durch „gesetzgeberische Mittel zu lösen“, zitierten indonesische Medien den Außenminister.

Der muslimischen Minderheit der Rohingya war 1982 von der birmanischen Regierung in Rangun die Staatsbürgerschaft aberkannt worden. Seitdem gelten die „Bengalis“ genannten Rohingya als illegale Einwanderer aus dem Nachbarland Bangladesch.