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Afrika-Beauftragter Nooke fordert eine „ganz andere Afrika-Politik“

Foto: Rasheedhrasheed, via Wikimedia Commons | Lizenz: CC BY-SA 4.0

Berlin (ots). Der Afrika-Beauftragte der Bundesregierung, Günter Nooke, hat eine Neuausrichtung der Entwicklungspolitik gefordert. Aus Anlass des heutigen Weltflüchtlingstages sagte der CDU-Politiker am 19. Juni im Inforadio vom rbb, „das Wohl Afrikas“ liege „im Interesse Europas und Deutschlands“: „Wir müssen uns klarmachen, dass wir eine wirklich ganz andere Afrikapolitik brauchen.“
Wichtig sei, für die Menschen in den betroffenen Ländern eine Perspektive zu schaffen, damit sie in ihrer Heimat bleiben, betonte Nooke. Dabei reiche es nicht aus, nur auf Ausbildung zu setzen: „Wenn die Menschen nur ausgebildet werden und dann keine Firma da ist, die sie anstellt, kein vernünftiger Job für sie existiert, dann ist das eher ein Migrationstrigger. Das muss man so ehrlich sagen.“
In Bezug auf die Flüchtlingspolitik müsse man sich bewusst machen, dass nach Europa „ja nicht die ganz Armen kommen“. Hier müsse sich die deutsche Politik „ein Stück ehrlich machen“: „Flüchtlinge sind etwas anderes als Wirtschaftsmigranten oder wie immer man das nennen will – Menschen, die einfach für sich eine bessere Perspektive suchen“.
Diesen Menschen eine Bleibeperspektive zu eröffnen, sei eine „europäische Aufgabe“. Denn derzeit würden sich gerade diejenigen, die gut ausgebildet sind, auf den Weg nach Europa machen: „Aber er muss ja nicht nach Europa kommen. Warum kann man nicht auch in Afrika, nicht unbedingt in jedem Dorf, aber in vielen Städten, in Industriezonen, in Industrieparks oder Wirtschaftssonderzonen, für diese Menschen gute Arbeit finden.“