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Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit gegründet

Foto: Laurie Shaull, via Wikimedia Commons | Lizenz: CC BY-SA 2.0

Berlin (iz/CLAIM). Erst im Mai wurde einer Frau in Berlin aufgrund islamfeindlicher Motive ins Gesicht geschlagen. Gegen eine Busfahrerin wird derzeit ermittelt, weil sie einer muslimischen Frau den Hitlergruß gezeigt hat. Übergriffe, Beleidigungen oder Bedrohungen bis hin zu gewalttätigen Angriffen ereignen sich mittlerweile jeden Monat.
Offene Islamfeindlichkeit sei, so die Ankündigung eines neuen Projekts zum Thema, in die Mitte der Gesellschaft gerückt. Die Hemmschwelle für tätliche Übergriffe sinke werden. 1.075 Übergriffe auf MuslimInnen und muslimische Einrichtungen wurden 2017 in Deutschland erstmals als eigener Straftatbestand erfasst – die Dunkelziffer antimuslimischer Hassverbrechen werde von ExpertInnen jedoch wesentlich höher, auf das Achtfache, geschätzt.
Am 1. Juli ist der Tag gegen Antimuslimischen Rassismus. Bei einem Presse-Lunch wie die neu gegründete Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit CLAIM vorstellen und mit ExpertInnen aus dem Themenfeld darüber sprechen, „wo wir in der Bekämpfung von Islam- und Muslimfeindlichkeit in Deutschland aktuell stehen“. Für folgende Fragen interessiert sich CLAIM ausdrücklich: Welche Herausforderungen sehen wir? Welche Rolle spielt Deutschland beim Kampf gegen Islamfeindlichkeit und antimuslimischen Rassismus im europäischen Kontext? Welche Erfahrungen machen Menschen in Deutschland mit antimuslimischem Rassismus und wie ergeht es Muslimen, die Opfer von islamfeindlich motivierten Übergriffen werden?
Datum: Dienstag, den 26. Juni 2018 um 12.00 Uhr
Ort: Tagungszentrum im Haus der Bundespressekonferenz, Schiffbauerdamm 40/Ecke Reinhardtstraße 55, Berlin, Raum 4
Die teilnehmenden Redner bei der Vorstellung sind: Thomas Heppener (Leiter des Referats „Demokratie und Vielfalt“, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend), Nina Mühe (Projektverantwortliche CLAIM – Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit), Hatice Durmaz (Präsidentin des Rates muslimischer Studierender & Akademiker RAMSA und Mitglied von CLAIM), Zeynep Cetin (Netzwerk gegen Diskriminierung und Islamfeindlichkeit/Inssan e.V. und Mitglied von CLAIM), Eva Andrades (Antidiskriminierungsnetzwerk Berlin des Türkischen Bundes in Berlin-Brandenburg), Dr. Farid Hafez (European Islamophobia Report, Universität Salzburg) sowie Betroffene von islamfeindlich motivierten Übergriffen. Moderator der Veranstaltung ist der freie Journalist und Autor Eren Güvercin.
CLAIM versteht sich als „eine gesamtgesellschaftliche Allianz gegen Islamfeindlichkeit und antimuslimischem Rassismus in Deutschland“. Hinter der Initiative stehe ein wachsendes bundesweites Netzwerk von derzeit 35 Organisationen und Projekten, die zum Themenfeld Islam- und Muslimenfeindlichkeit arbeiten. „CLAIM bündelt Wissen und Aktivitäten und schafft Strukturen zur Aufklärung und Prävention im gesamtgesellschaftlichen Problemfeld.“ Gefördert wird es vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.