
Das Auswärtige Amt hat am 22. Juni auf Twitter die jüngste Gewalt von Siedlern in palästinensischen Gebieten verurteilt.
Berlin/Ramallah (dpa, iz). In einem Beitrag auf Twitter hat das Auswärtige Amt am 22. Juni die jüngste Gewalt von Siedlern in den palästinensischen Gebieten verurteilt. Es gäbe keine Rechtfertigung dafür, „Unschuldige in Angst & Schrecken zu versetzen, Dörfer & Schulen anzugreifen“. Die Täter müssten zur Rechenschaft gezogen und die Zivilbevölkerung geschützt werden.
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Erneuter Ausbruch von Siedlergewalt
Am Mittwoch griffen israelischer Siedler Palästinenser an. Hunderte Israelis setzten allein in der palästinensischen Ortschaft Turmus Aya Dutzende Fahrzeuge und Gebäude in Brand, wie die israelische Armee bestätigte.
Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums wurde dort anschließend bei Konfrontationen mit Sicherheitskräften ein junger Palästinenser erschossen. Weitere Menschen seien durch scharfe Munition zum Teil schwer verletzt worden.
Die israelische Armee verurteilte das Vorgehen der Siedler. „Solche Vorfälle hindern die Armee und Sicherheitskräfte daran, sich auf ihre Hauptaufgabe zu konzentrieren – die Sicherheit des Staates Israel zu gewährleisten und Terror zu verhindern.“
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Bisher drei Verdächtige festgenommen
Nach den Ausschreitungen der Siedler gegen Palästinenser hat Israels Inlandsgeheimdienst Schin Bet nach Medienberichten drei Tatverdächtige festgenommen.
Der US-Botschafter in Israel, Tom Nides, kritisierte die Siedler, die Dutzende Fahrzeuge und Häuser in Brand gesetzt hatten. Die USA sähen solcher Gewalt nicht tatenlos zu.
Bei einem Treffen im März in Ägypten hatten sich Israelis und Palästinenser verpflichtet, „einseitige Maßnahmen“ für drei bis sechs Monate auszusetzen. Israel verpflichtete sich nach Angaben des ägyptischen Außenministeriums, vier Monate lang keine Diskussionen über den Bau neuer Siedlungen im Westjordanland zu führen und sechs Monate lang keine neuen Außenposten zu genehmigen.