, ,

Sonnenallee. Berlins Sonne Syriens.

Ausgabe 255

Foto: Tarek Baé

(iz). Seit dem großen Flüchtlingszug Anfang des Jahres 2015 gehört Berlin zu den Hauptzielen syrischer Flüchtlinge. Viele von ihnen haben sich mittlerweile erkenntlich in der Hauptstadt eingelebt. Ein gutes Beispiel dafür ist die Sonnenallee in Berlin-Neukölln.
Unter den Syrern mittlerweile bekannt als Suq al-Arabi (Arabischer Markt), blüht die Straße, die auch zuvor bekannt für ihre vielen arabischen Geschäfte war, heute neu auf. Mehrere von Syrern eröffnete Läden schmücken derweil das Straßenbild. Und sie sind ziemlich gut besucht.
dimaschqi
Wer bei Aldimashqi damaszenisch essen möchte, muss Zeit mitbringen. Die schnelle syrische Küche ist gefragt. Zu Stoßzeiten kann es bei der langen Schlange gut eine halbe Stunde dauern, bis die Bestellung aufgegeben werden kann. Alles dreht sich um den sich drehenden Spieß. Die syrische Schawarma-Variante schmeckt durch die spezielle Marinade des Hähnchenfleisches und der fettigeren Soße anders als das, was man gewohnt ist.

damascus
Baklawa bei Umm Kalthoum

Syrer achten auf Details. Das Süßwarengeschäft Damascus bietet eine Vielzahl sehr feiner Gebäcksorten. Syrische Baklawa sind weniger von Sirup durchzogen und eher Finger-Food. Die Kreationen aus Pistazien, Walnüssen oder Mandeln sehen mühselig zubereitet aus. Hier bekommt man all die Desserts, die in der Levante gemeinhin als Hallu (Süßes) bekannt sind.

damascus2
Mitarbeiter bei Umm Kalthoum

Aber nicht alles, was die Syrer mitbringen, ist deftig. Der Lebensmittelmarkt „Alsalam“ (der Frieden) ist vor allem für seine eher seltenen Importe bekannt. Ein Beispiel dafür sind die dickeren, kleinen Zucchinis, die in der levantinischen Küche als ideal gelten, um gefüllt zu werden.
kahva
Was in Europa gemeinhin als „türkischer Mokka“ bekannt ist, gilt in Syrien schlicht als Qahwa (Kaffee). Auf jedem Markt gibt es in Syrien klassischweise Verkäufer, die mit einem geschmückten Kaffeebehälter durch die Straßen laufen. In der Sonnenallee sind sie zwar noch nicht mobil, aber man bekommt beim Schlendern durch die bunte Straße mittlerweile auch schnell einen starken Mokka ausgeschenkt.
Die Mitarbeiter der Läden sind zugezogene Syrer. Die Kundschaft aber ist bunt. So wie die Sonnenallee.