
(iz). Dieses Jahr wurde in Deutschland verschiedener Gedenk- und Jahrestage gedacht. Dazu gehörten zu Jahresanfang 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland, der 20. Jahrestag der verheerenden Anschläge vom 11. September 2001, 700 Jahre Dante Alighieri, 150 Jahre Deutsche Reichsgründung und viele andere historisch aufgeladene Daten.
Neueren Datums ist eine seit 25 Jahren am Tag der Deutschen Einheit stattfindende Tradition, die längst zu einer Institution der Bundesrepublik geworden ist: der Tag der Offenen Moschee (TOM). Unter Federführung des Koordinationsrates der Muslime (KRM) öffnen auch dieses Jahr wieder bundesweit mehr als 1.000 Moscheegemeinden ihre Türen.
Nach einem wegen der Pandemie mehr oder weniger virtuellen TOM vom letzten bieten sich jetzt wieder direkte Möglichkeiten der Begegnung in und um mehr als 1.000 Moscheegemeinden, die am 3. Oktober unter Organisation des KRM ihre Türen öffnen.
Angesichts eines Vierteljahrhunderts TOM findet das diesjährige Event unter dem Motto „25 Jahre TOM – Moscheen gestern und heute“ statt. Als Auftaktort wurde die Kölner Zentralmoschee im Stadtteil Ehrenfeld bestimmt. Neben Repräsentant:innen der im Koordinationsrat der Muslime in Deutschland befindlichen Organisationen werden auch viele Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus Politik, Medien und Gesellschaft geladen sein. Wenn Sie unsere aktuelle Ausgabe in Händen halten, dürfte für viele Leser:innen der TOM hinter uns liegen.
Längst findet diese Einladung an die Öffentlichkeit nicht mehr nur in Deutschland statt. Es hat auch über unsere Grenzen hinaus Schule gemacht. Seit 2007 veranstalten muslimische Dachorganisationen in der Schweiz einen vergleichbaren Tag. Seit 2011 findet in Frankreich der „Mosquée porte ouverte“ statt und seit 2015 organisiert der Muslim Council of Britain ein vergleichbares Event unter dem Titel „Visit my Mosque“. In Teilen der USA öffnen seit 2000 jährlich die Moscheen.
Dabei handelt es sich beim TOM nicht nur um einen bloßen Tag der offenen Tür. Viele Moscheegemeinden sind auch an anderen Tagen für Interessierte und Besucher:innengruppen zugänglich. Im Rahmen der KRM-Kampagne finden sie auch jeweils im Rahmen eines thematischen Schwerpunkts statt. Zu den Zielen des einheitlichen Mottos gehöre es erstens nach Angaben des KRM, einen zentralen Aspekt des Islam beziehungsweise des muslimischen Lebens aus dem Selbstverständnis heraus darzustellen. Zweitens gehe es darum, dieses Thema in den öffentlichen Fokus zu setzen. Damit gehöre der TOM zu den öffentlichkeitswirksamsten, aber bei weitem nicht einzigen Angeboten der Muslime in Deutschland für Nichtmuslime.