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DITIB: Bedrohungen nicht hinnehmbar

Foto: DITIB

(KNA). Der türkisch-muslimische Dachverband DITIB kritisiert die aus der Türkei stammenden Abgeordneten, die für die Armenien-Resolution des Deutschen Bundestags gestimmt haben.
Die Mitglieder des nach eigenen Angaben größten muslimischen Verbands in Deutschland fühlten sich seit der Abstimmung nicht mehr von den türkischstämmigen Abgeordneten vertreten, sagte Zekeriya Altug vom DITIB-Bundesverband am 12. Juni in der ARD-Tagesschau: „Bisher ja, mittlerweile leider nicht mehr“, sagte Altug wörtlich: „Das ist natürlich ein riesiger Vertrauensverlust, der die Menschen hier weiter spaltet.“
Seit Jahren, so der Verbandsvertreter weiter, müssten sich „die Türken und die Muslime in Deutschland“ rechtfertigen „für Geschehnisse in der ganzen Welt, die sie eigentlich nicht direkt angehen“. Jetzt komme hier noch ein weiteres Thema hinzu.
In den letzten Tagen hatte es Morddrohungen und Beleidigungen gegen die türkischstämmigen Bundestagsabgeordneten gegeben. Diese stehen unter Polizeischutz. Zudem rät ihnen das Auswärtige Amt von Reisen in die Türkei ab. Für ihre Sicherheit könne nicht garantiert werden.
Ein anderer DITIB-Sprecher, Murat Kayman, hatte am Wochenende betont, die Beschimpfung und Bedrohung von Parlamentariern sei nicht hinnehmbar, sondern entschieden zu verurteilen.
Der Verband DITIB (Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion) gehört zu den großen Islamverbänden in Deutschland und vertritt nach eigenen Angaben mehr als 900 Vereine. Der Verband wird stark vom türkischen Staat beeinflusst.

Ein Kommentar zu “DITIB: Bedrohungen nicht hinnehmbar

  1. Dass die DITIB stark von der Türkei beeinflusst wird ist eine nicht zu überbietende Untertreibung. Tatsächlich wird die DITIB von der Türkei gesteuert. Sowohl der Vorsitzende als auch sämtliche Imame kommen aus der Türkei. Entsprechend seicht fällt auch die Kritik der DITIB an der Anstiftung zum Mord durch Erdogan und den Bürgermeister von Ankara sowie die (Mord-) Drohungen durch Türken in Deutschland gegen die Abgeordneten des Deutschen Bundestages mit türkischen Wurzeln aus. Im übrigen ist die Aufgabe der Bundestagsabgeordneten nicht, die Interessen türkischer Staatsbürger zu vertreten, sondern die Interessen ihrer Wähler. Überhaupt tun sich die türkischen Verbände schwer damit, die Morddrohungen und die Hetze von Erdogan zu verurteilen. Einzig die Türkische Gemeinde Deutschland hat frühzeitig und eindeutig dazu Stellung genommen. Alle anderen glänzen durch Schweigen oder Relativierung. Ebenso ist keinerlei Kritik der muslimischen Verbände zu hören, die sich sonst zu jedem Thema zu Wort melden.

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