Großbritannien: Gegen eheliche Gewalt

Ausgabe 225

(OnIslam.net). Gelehrte und Sozialarbeiter in Grossbritannien haben ihre Gemeinschaft wegen eines Mangels an Initiative beim Thema ehelicher Gewalt und Missbrauch kritisiert. Sie sind der Ansicht, dass soziale Stigmata und die Angst vor Assoziation mit diesem Phänomen immer noch als starkes Abschreckungsmittel für jeden wirken würden, der diese bedrückende Frage ansprechen möchte.

„Muslimische Gemeinschaftsführer müssen klar machen, dass der Islam keine Gewalt in der Familie rechtfertigt“, meinte der Religionsgelehrte Dr. Ahmed Sofyan aus London. „Oft fühlen die Frauen sich so, als seien sie selbst die Verursacher ihres Leidens“, fügte er hinzu. Seiner Meinung nach müsste der heimische Missbrauch als eine soziale und kulturelle Frage, und nicht als eine religiöse, behandelt werden. „Die Kultur der Schande muss sich ändern. Imame und Gemeinschaftsführer müssen solche Überzeugungen aus dem Weg räumen und Frauen die Hilfe geben, die sie verdienen und brauchen“, sagte er.

In einer, im Rahmen der White Ribbon Campaign veröffentlichten Studie hieß es: „Auch wenn Ehefrauen gewalttätig gegen ihre Männer auftreten können, belegt die Statistik, dass häusliche Gewalt mehrheitlich von Männern gegen Frauen begangen wird.“ Die Journalistin Hena Zubeyri schrieb, dass die Zurückhaltung von Muslimen, sich dem Thema zu widmen, vor allem in der Furcht liegt, ihre Religion noch weiter zu stigmatisieren. Der Imam Mohammed Jamal aus Sussex macht deutlich, dass eheliche Gewalt – ob körperlich, emotional, finanzielle oder sexuell – im absoluten Gegensatz zu den Lehren des Propheten Muhammad, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, steht.

Henna Khan, eine Frau, die ihrerseits jahrelang Opfer von Missbrauch war, widmet sich der Aufklärung gegen die häusliche Gewalt. „Es ist niemals in Ordnung, eine Frau zu schlagen. Der Gesandte Allahs schlug seine Frauen niemals, erniedrigte sie nicht oder schadete ihnen in irgend einer Weise. Daher sollten wir uns alle bemühen, seinem Beispiel zu folgen.“

Anzeige: