Es gibt keinen importierten Antisemitismus durch Flüchtlinge

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München (KNA) Der Erlanger Islamwissenschaftler Mathias Rohe wendet sich gegen Einschätzungen, nach denen vor allem Flüchtlinge für einen neuen Antisemitismus in Deutschland verantwortlich gemacht werden. „Der Antisemitismus ist nicht den Syrern in die Wiege gelegt”, sagte Rohe unter Verweis auf seine Studienzeit in Syrien am Mittwochabend bei der Gründung des Rates der Religionen in München. Bei aller Kritik am System dort habe die Propaganda immer zwischen dem Staat Israel als „zionistischem Gebilde” und dem Judentum als Religion unterschieden. Fragen der Religion dürften nicht mit denen der Migration vermischt werden. Es gebe aber durch Flüchtlinge neue Nahrung für Antisemitismus, räumte der Jurist ein.
In Deutschland habe es nicht des Imports dieser Haltung bedurft, betonte Rohe. Antisemitismus sei schon immer vorhanden gewesen. Schließlich habe es seit dem Zweiten Weltkrieg (1939 bis 1945) nie eine Zeitspanne gegeben, in der Synagogen ohne Polizeischutz ausgekommen seien. Zudem würden Juden und Muslime in ihrer Religionsausübung derzeit in Deutschland von denselben Leuten verbal angegriffen. „Deshalb brauchen wir die Solidarität zwischen allen.” Flüchtlinge müssten jedoch die spezifische Geschichte Deutschlands berücksichtigen, wenn es etwa um den Konflikt zwischen Israel und Palästina gehe, forderte der Islamwissenschaftler.

Ein Kommentar zu “Es gibt keinen importierten Antisemitismus durch Flüchtlinge

  1. Damit die EU nicht an der Flüchtlingskrise zerbricht und die Reisefreiheit im Schengenraum weiterlebt, gibt es nur einen Ausweg: eine gemeinsame europäische Antwort auf die Flüchtlingskrise. Mit einem wirksamen Schutz der europäischen Außengrenzen. Mit einer gerechteren Verteilung von Flüchtlingen und der Option, dass die unwilligen Länder sich anfangs freikaufen können. Und mit mehr europäischem Engagement in Syrien und an anderen Krisenorten.

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