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EU-Vizepräsidentin Schinas traf sich mit Religionsvertretern

Foto: European Parliament, via Wikimedia Commons | Lizenz: CC BY 2.0

Brüssel (KNA). Vertreterinnen und Vertreter der Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften in Europa sind am Freitag mit EU-Vizepräsident Margaritis Schinas zu ihrem jährlichen Austausch zusammengekommen. Das Gespräch der christlichen, jüdischen, und muslimischen Repräsentanten sowie Vertretern weiterer Religionen und humanistischer Verbände fand per Video statt.

Im Mittelpunkt stand nach Angaben aus Teilnehmerkreisen die „Konferenz zur Zukunft Europas“, die Ideen europäischer Bürger zu künftigen Prioritäten der EU sammeln und bis Mai bündeln soll.

Die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anna-Nicole Heinrich, wies bei dem Treffen auf die globale Verantwortung Europas hin. Europa dürfe sich nicht angesichts eigener Herausforderungen selbst genug sein und den Rest der Welt aus den Augen verlieren, sagte die Präses. Dies gelte gerade in der Pandemie. Heinrich verlangte von der EU mehr Einsatz für eine gerechte globale Verteilung von Impfstoffen, auch in ärmeren Ländern.

In der Diskussion um die Zukunft Europas könnten Kirchen mit ihrer Präsenz in der Fläche eine wichtige Brückenfunktion übernehmen, betonte Heinrich. Sie verwies auf das vielfältige evangelische Engagement und kirchliche Veranstaltungen zu den Themen der EU-Konferenz, etwa zur Digitalisierung, zur Bekämpfung des Klimawandels und den Herausforderungen der Migration.

Zu einem Treffen hochrangiger Vertreter der Religionen in Europa mit der EU-Kommission hatte erstmals der damalige Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso 2005 eingeladen. Er wollte damit die Bedeutung des Dialogs mit den Kirchen und Religionsgemeinschaften betonen. Seit Inkrafttreten des Vertrags von Lissabon gehört der Dialog mit den Kirchen, Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften zum Primärvertragsrecht der EU.