Köln (KNA). Die neuen islamischen Investmentfonds in Deutschland werden aus Expertensicht nur lückenhaft durch die Bankenaufsicht kontrolliert. Das klassische Bankaufsichtsrecht sei bislang überhaupt nicht auf „Islamic Banking“ ausgelegt, erklärte der Münsteraner Rechtswissenschaftler Matthias Casper am Mittwoch im Deutschlandfunk. Islamkonforme Finanzprodukte zeichnen sich durch Beachtung des islamischen Rechts, insbesondere des Spekulations- und Zinsverbots, aus.
„Da das deutsche Aufsichtsrecht stets von zinsbasierten Finanzierungsformen ausgeht, untersteht nicht jedes dieser Wertpapiere der Bankenaufsicht“, erläuterte Casper. Dadurch entstünden Regulierungslücken. Diese Anlageformen seien „Bankprodukte wie andere auch“ und würden meist aus religiösen Motiven gewählt.
Casper äußerte sich anlässlich der Einführung der ersten in Deutschland registrierten islamkonformen Investment Fonds. Anbieter ist der malaysisch-US-amerikanische Finanzdienstleister CIMB Principal Islamic Asset Management. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Kuala Lumpur ist nach eigenen Angaben der zweitgrößte Finanzservice-Anbieter in Südostasien.