
Berlin/Islamabad (KNA). In Pakistan breiten sich nach Angaben der Kinderrechtsorganisation Save the Children Krankheiten wie Cholera, Ruhr und Durchfall aus. Mehr als 80 Prozent von 1.200 befragten Haushalten hätten nach der Flutkatastrophe keinen ausreichenden Zugang zu sauberem Wasser, berichtete Save the Children am 27. September in Berlin. Die Hilfsorganisation führte die Befragung nach eigenen Angaben in den vier Provinzen durch, die am härtesten von der Überschwemmungen getroffen wurden.
Über die Hälfte der Familien habe demnach auch keinen Zugang zu Toiletten. Sie verrichteten ihre Notdurft unter freiem Himmel in stehendem Wasser. Dies locke giftige Schlangen und Spinnen an. „Pakistan befindet sich in einer schweren gesundheitlichen Notlage“, sagte der Länderdirektor der Hilfsorganisation, Khuram Gondal. „Jeden Tag sterben Kinder an Krankheiten, die durch schmutziges Wasser übertragen werden.“
Mehr als die Hälfte der befragten Familien schlafen demnach in Zelten oder anderen Notunterkünften. Jede sechste Familie habe überhaupt kein Unterschlupf. Save the Children forderte mehr Mittel von der internationalen Gemeinschaft. „Ohne dringende Maßnahmen wird dieser Gesundheitsnotstand außer Kontrolle geraten“, so Gondal.
Seit Anfang September hatten die schlimmsten Monsun-Überschwemmungen seit 30 Jahren große Teile Pakistans verwüstet. Sechs Millionen Menschen sind unmittelbar von der Katastrophe betroffen, offiziell wurden mehr als 1.500 Todesopfer registriert.