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Hagen: Rechtsanwalt des Verdächtigen sieht keinen „erhärteten“ Tatverdacht

Hassverbrechen
Foto: Shutterstock, Animaflora PicsStock

Die Vereitelung eines mutmaßlich bevorstehenden islamistischen Anschlags auf die Synagoge in Hagen lässt noch viele Fragen offen. Erhärtet sich der Verdacht gegen einen festgenommenen Syrer?

Hagen (dpa). Der 16-jährige Syrer, der wegen eines befürchteten Anschlags auf die Hagener Synagoge vorläufig festgenommen worden war, war auch am Morgen des 17. September noch in Polizeigewahrsam gewesen. Sein Anwalt Ihsan Tanyola rechnete allerdings mit Freilassung seines Mandanten noch am selben Tag.

„Es hat sich kein Tatvorwurf erhärtet, der das rechtfertigen würde“, sagte der Hagener Strafrechtler der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf zu der Festnahme. Zu Einlassungen des 16-Jährigen in dessen Vernehmung wollte er sich nicht äußern. Auch die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf vermeldete am Freitagmorgen zunächst noch keinen neuen Sachstand.

Unterdessen laufen die Ermittlungen weiter. Mit Durchsuchungen und Festnahmen war die Polizei einem „sehr ernst zunehmenden und konkreten Hinweis“ nachgegangen, dass zum höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur ein Anschlag auf die Hagener Synagoge gedroht habe, wie Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) am Donnerstag berichtet hatte. Der Hinweis lasse auf eine „islamistisch motivierte Bedrohungslage“ schließen.