Jemen: Nicht mehr wegschauen!

Foto: Carl Waldmeier | Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0

Bonn/Sanaa (KNA). Ein sofortiges Ende der Gewalt im Jemen fordern mehr als 40 Hilfsorganisationen, darunter Care und Oxfam. 80 Prozent der Bevölkerung seien auf humanitäre Hilfe, 14 Millionen Menschen auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen, erklärten die Organisationen am Donnerstag in Bonn. Sie äußerten sich zum ersten Jahrestags des Beginns der saudi-arabischen Luftangriffe auf den Jemen am Freitag.
Der Jemen sei bereits vor dem Konflikt das ärmste Land in Nahost gewesen, hieß es. Der Länderdirektor von Care im Jemen, Daw Mohammed, forderte die Weltgemeinschaft zum Handeln auf. Sie dürfe „nicht weiterhin wegschauen, während der Jemen am Abgrund steht“. Armut und Vertreibung in dem arabischen Land seien „absolut beispiellos“; zugleich hätten Helfer aufgrund der anhaltenden Kämpfe nur begrenzten Zugang.

Foto: United Nations OCHA | Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0
Foto: United Nations OCHA | Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0

6.100 Jemeniter sind demnach seit Beginn des Konflikts ums Leben gekommen, 2,4 Millionen sind innerhalb des Landes auf der Flucht. Im vergangenen Juli riefen die Vereinten Nationen (UN) die höchste Notstandsstufe aus. Die von den UN geforderte Finanzierung der humanitären Hilfe für das Land ist bislang lediglich zu vier Prozent gedeckt. Dies stehe „in keinem Verhältnis zu dem enormen humanitären Bedarf“, kritisieren die Helfer.