Jerusalem: Kein Moscheebesuch ohne Impfung

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Jerusalem (KNA). Der Bürgermeister von Jerusalem, Mosche Leon, hat die arabische Bevölkerung der Stadt aufgerufen, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen. Wer nicht geimpft sei, „wird keine Hotels betreten dürfen, wird keine Moscheen betreten dürfen, wird keine Schulen betreten dürfen“, sagte Leon laut Bericht des Senders KAN 11 von Abend des 8. Februars bei einer Videokonferenz mit Vertretern der arabischen Stadtviertel.

Für Ungeimpfte werde es keine Rückkehr zur Alltagsroutine geben, so Leon. Eine Impfung sei daher im Interesse eines jeden Einzelnen. Der Bürgermeister warnte vor einer Gleichgültigkeit der Bevölkerung gegenüber dem Virus und forderte eine aktivere Impfkampagne.

Die Teilnehmer der Videokonferenz zeigten sich laut Bericht zufrieden mit den Empfehlungen des Bürgermeisters. Besorgt äußerten sie sich über die Gefahr eines Anstiegs der Infektionszahlen durch den Mitte April beginnenden islamischen Fastenmonat Ramadan, zu dem traditionell viele Muslime zu Gebeten in den Moscheen zusammenkommen.

Insgesamt liegt der Anteil der Geimpften in der arabischen Bevölkerung Israels sowie in Ostjerusalem unter dem Durchschnitt. Während stadtweit rund 23 Prozent der Einwohner Jerusalems die erste Impfdosis erhalten habe, liege ihr Anteil in der arabischen Bevölkerung bei 13 Prozent. Israelweit die höchste Impfrate verzeichnet laut Gesundheitsministerium der Ort Tel Mond östlich von Netanja mit knapp 85 Prozent. In Tel Aviv erhielten bisher knapp 47 Prozent die erste Impfung.

Laut örtlichen Medienberichten von Montagabend kündigte Leon zudem eine Impfkampagne für das Hotelgewerbe an. Ab Dienstag sollen Hotelmitarbeiter in Jerusalem geimpft werden, um mit Blick auf das jüdische Pessachfest (28. März bis 3. April) auf eine „möglichst schnelle und sichere Eröffnung der Tourismusbranche“ vorbereitet zu sein.