Nach Beginn von Militäroffensive: Angriffe auf deutsche Moscheen

Berlin (IZ/igmg.de/KNA). In Minden in Nordrhein-Westfalen warfen Unbekannte, mutmaßlich als Reaktion auf die türkische Militäroffensive bei Afrin, mehrere Fenster am Sitz des türkisch-islamischen Moscheeverbands DITIB ein und besprühten die Wände mit Farbe. Einen Farbanschlag gab es ebenfalls auf die türkische DITIB-Moschee in Leipzig. Auch in diesen Fällen geht die Polizei von politisch motivierten Anschlägen aus.
Die DITIB ist die größte türkisch-muslimische Dachorganisation Deutschlands. Sie steht in Deutschland wegen ihrer Nähe zur türkischen Regierung unter Druck und wird von einigen Kritikern als verlängerter Arm von Präsident Recep Tayyip Erdogan angesehen.
Die Polizei stehe in der Pflicht, die Sicherheit muslimischer Bürger zu garantieren, erklärte Kemal Ergün, Vorsitzender der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG). „Die islamischen Gemeinden rufen wir zu höchster Wachsamkeit auf und zur Zusammenarbeit mit den örtlichen Sicherheitsbehörden. Muslime sind aufgerufen, sich nicht auf Provokationen einzulassen.“
Der deutsch-türkische Moscheeverband DITIB hat Vorwürfe zurückgewiesen, zum Gebet für einen Sieg der türkischen Armee im Norden Syriens aufgerufen zu haben. „Ein Aufruf zu bestimmten Gebeten in den Gemeinden erfolgte durch die Ditib nicht“, erklärte der Verband am 23. Januar in Köln auf Anfrage.
Die Organisation beklagte ihrerseits, dass die Kämpfe in der syrischen Region Afrin zum Anlass genommen worden seien, DITIB-Moscheen in sozialen Netzen als Zielobjekte für Anschläge zu zeigen. (ak)