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Nach Cyber-Angriff: Albanien bricht Beziehungen zum Iran ab

Foto: atdr, Adobe Stock

„Eine eingehende Untersuchung lieferte uns unwiderlegbare Beweise dafür, dass die Cyber-Aggression gegen unser Land von der Islamischen Republik Iran orchestriert und gesponsert wurde, die vier Gruppen für den Angriff auf Albanien engagiert hat“, sagte Rama.

Tirana (dpa). Das Nato-Land Albanien bricht mit sofortiger Wirkung die diplomatischen Beziehungen zum Iran ab. Das kündigte Albaniens Ministerpräsident Edi Rama am Mittwoch an. Er begründete dies damit, dass es „unwiderlegbare Beweise“ dafür gebe, dass der Iran hinter massiven Cyber-Angriffen vom 15. Juli stecke, die darauf abgezielt hätten, staatliche Institutionen Albaniens lahmzulegen.

Das gesamte Botschaftspersonal des Irans müssse Albanien binnen 24 Stunden verlassen, sagte Rama weiter. Man habe auch die Nato-Partner und andere befreundete Staaten darüber informiert.

„Eine eingehende Untersuchung lieferte uns unwiderlegbare Beweise dafür, dass die Cyber-Aggression gegen unser Land von der Islamischen Republik Iran orchestriert und gesponsert wurde, die vier Gruppen für den Angriff auf Albanien engagiert hat“, sagte Rama. Eine dieser Gruppen sei berüchtigt und habe an früheren Cyber-Angriffen auf Israel, Saudi-Arabien, Jordanien, die Vereinigten Emirate, Kuwait und Zypern mitgewirkt.

In Albanien habe der Angriff sein Ziel nicht erreicht, sagte Rama. „Im Vergleich zu den Angriffszielen der Angreifer sind die Schäden als gering anzusehen. Alle Systeme wurden wiederhergestellt und nichts war unwiederbringlich verloren.“

Teheran reagierte mit Unverständnis. „Das war eine unüberlegte und überhastete Entscheidung auf der Basis haltloser Unterstellungen“, erklärte das Außenministerium am Abend. Der Iran selbst sei Opfer von Cyber-Angriffen und verurteile daher diese Form von Sabotageakten. Die Beziehungen beider Länder hatten sich verschlechtert, als Albanien 2016 Zufluchtsort für eine größere Zahl von Mitgliedern der militanten iranischen Oppositionsbewegung Volksmudschahedin wurde.