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Studentinnen berichten: Lernen in der Pandemie

Ausgabe 320

Foto: Pixabay | Lizenz: CC0 Public Domain

(iz). Die Pandemie hat das Leben vieler stark beeinflusst. Alltägliche Dinge, sind nicht mehr selbstverständlich. Auch das Studium hat mit Online-Unterricht und -Prüfung eine Umwälzung erfahren. Hierzu befragten wir drei Studentinnen, die aus unterschiedlichen Lebensverhältnissen kommen. Esra Z.* studiert Pädagogik in Erlangen, Meryem A.* Volkswirtschaftslehre in Berlin und die Berlinerin Melek K.* will späterKindheitspädagogin werden. (* Nachnamen wurden auf Wunsch anonymisiert)

Während Esra Z. von geringen Einschränkungen berichtete, da sie beinahe alle Klausuren vor der Pandemie geschrieben hat, sprechen Meryem A. und Melek K. von teils erheblichen Veränderungen. Klausuren seien teilweise verschoben wurden, man habe warten müssen und Verlosungen seien „im digitalen Modus“ angeboten worden.

„Am Anfang war alles ungewohnt und man hat versucht, sich mit der neuen Lage abzufinden. Die Zeit zu Hause mit den Online-Veranstaltungen und auch -Klausuren hat mich auch psychisch etwas belastet, weil ich anfangs die neue Situation etwas unterschätzt habe, aber mit der Zeit konnte ich alles gut überwältigen“, berichtet Volkswirtschaftlerin Meryem.

Ein Unterschied zeigt sich in der Wahrnehmung von Vor- und Nachteilen der neuen Verhältnisse. Esra machte keine negativen Erfahrungen, glaubt aber, dass der Studienbeginn für die Erstsemester „schlimm“ war, da sie keine sozialen Kontakte knüpfen konnten. „Von Vorteil war größtenteils die Bequemlichkeit.“

Meryem erfuhr diese Zeit als ambivalent. Einerseits seien Präsenzveranstaltungen ausgefallen und sie habe keine Kommilitoninnen kennenlernen können. Anderseits sei es von Vorteil gewesen, dass Vorlesungen aufgezeichnet werden, sodass man sie besser aufarbeiten könne.

Esra K. geht davon aus, ihr Studium sei ohne Pandemie anders ausgefallen. Nach deren Ausbruch musste sie zu ihren Berliner Eltern ziehen. „Als Studierende im Elternhaus zu sein, ist etwas ganz anderes, als in einer anderen Stadt zu leben.“ Als Deutsche mit kurdischem Migrationshintergrund habe sie in der Familie „gewisse Verantwortung“ zu tragen. Da die Mutter kein Deutsch spräche, müsse sie viel Papierkram für sie erledigen.

Melek K. glaubt, ohne hätte es „deutlich weniger“ Abgaben gegeben. Da beinahe alles online stattfinde, „wollen die Dozenten, dass man sich mit den Inhalten auseinandersetzt“. Das werde „halt mit Abgaben“ überprüft. Außerdem seien Gruppenarbeiten am Anfang schwierig gewesen, da sich keiner kannte und die meisten zurückhaltender waren. (dg)