Studie: Jugendliche haben mehr Kontakt zu Muslimen als Ältere

Berlin (KNA). Jugendliche und junge Erwachsene in Deutschland haben häufiger Kontakt zu Muslimen als ältere Erwachsene. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Freitag veröffentlichte Studie des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM). Sie hat das Zusammenleben junger Muslime und Nicht-Muslime im Alter von 16 bis 25 Jahren untersucht. Die Begegnungen finden demnach vor allem im Alltag statt.

Auch das Wissen über Muslime erhielten die Jugendlichen aus persönlichen Kontakten. Als Quellen hätten die Befragten Gespräche mit Muslimen (48,3 Prozent) oder Schulen und Universitäten (41,9 Prozent) genannt. Bei den über 25-Jährigen sei das Fernsehen mit 46,3 Prozent eine wichtige Informationsquelle. Dennoch schätzen laut Studie fast zwei Drittel der Jugendlichen ihr Wissen über Muslime als gering ein (61,4 Prozent).

Wichtige Merkmale des „Deutschseins“ seien für die Jugendlichen Eigenschaften wie Pflichtbewusstsein und Strebsamkeit sowie Werte wie Solidarität und Demokratie. Eine Mehrheit der Jugendlichen (77,9 Prozent) sage zwar „Ich liebe Deutschland“, Symbole wie die Nationalhymne hätten für sie aber weniger Bedeutung als für Erwachsene (50,9 Prozent gegenüber 67,5 Prozent).

Als besonders wichtig empfinden die unter 25-Jährigen laut BIM die Fähigkeit Deutsch zu sprechen (95,5 Prozent) sowie den Besitz der deutschen Staatsangehörigkeit (76,4 Prozent). Ein Viertel der Jugendlichen sei der Meinung, wer ein Kopftuch trage, könne nicht deutsch sein. Auch Stereotype gebe es bei den unter 25-Jährigen. So glauben 22 Prozent, Muslime seien aggressiver als Deutsche. Muslimisch und deutsch würden auch von Jugendlichen als Gegenkategorien wahrgenommen.

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Die Anerkennung von politischer Teilhabe für Muslime sei bei Jugendlichen jedoch höher als bei Erwachsenen. Rund 70 Prozent der unter 25-Jährigen sprechen sich nach Instituts-Angaben für einen muslimischen Religionsunterricht aus und befürworten das Recht muslimischer Lehrerinnen, ein Kopftuch zu tragen.

Das BIM fordert daher, das Kopftuchverbot in allen Ländern aufzuheben und Kontakträume für Begegnungen von Muslimen und Nicht-Muslimen auszubauen.

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