Syrien: Ein Darmstädter Verein kümmert sich um Hinterbliebene und Vertriebene. Von Abdulhamid Al Jasem

Ausgabe 201

Nach 40 Jahren anhaltender Diktatur unter Herrschaft des jetzigen Regimes und mehrfacher Verbrechen gegen die Menschlichkeit hat sich das syrische Volk gewehrt, um seine Grundfrei­heiten, die Einhaltung der Menschenrechte, die Freilassung der politischen Gefangenen, die Abschaffung des Polizeistaates und das Ende des Regimes einzufordern.

Die Festnahme von Kindern war der Anlass für die Proteste in Syrien. Im März 2011 wurden 15 Kinder und Jugendliche in der syrischen Stadt Dara verhaftet, weil sie regimekritische Parolen an die Wände gesprüht hatten. Statt die Kinder nach friedlichen Protesten der Familienangehörigen freizulassen, ließ das Regime auf die Demons­tranten mit scharfer Munition schießen. Zeitgleich riefen Regimegegner auf Facebook zu Protesten auf. Nach Jahrzehnten der Angst und des Schweigens wollten die Syrer ihre Grundrechte wieder einfordern. Über 7.000 Menschen wurden nach offiziellen Angaben bereits getötet, darunter über 700 Kinder.

Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, den Menschen aus Syrien sofort zu helfen. Jeder kann dies tun. Die von uns geplanten Projekte möchten allen Menschen ermöglichen, einen effektiven, wenn auch nur kleinen Beitrag zu leisten. In Syrien haben sich die staatlichen Krankenhäuser inzwischen in Orte des Schreckens verwandelt, wo Verletzte verhaftet oder gar ermordet werden. Befreundete Ärzte riskieren ihr Leben, um in improvisierten Lazaretten verwundeten Demonstranten und Bürgern helfen zu können. Inzwischen sind die Impfvorräte für Tetanusimpfstoff durch die Abriegelung der Städte von der ­Außenwelt aufgebraucht und die Verletzten laufen Gefahr, an der häufig tödlich verlaufenden Erkrankung Tetanus zu erkranken.

Jetzt gibt es die Möglichkeit, mit nur 5 Euro die Ärzte vor Ort direkt zu unterstützen. In unserem Projekt „Tetanusimpfung für Homs“ planen wir 5.000 Ampullen nach Syrien zu schicken. 1.000 Ampullen konnten bereits verschickt werden.

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Zahlreiche Familien sind durch die Militäraktionen vertrieben worden und verbringen die kalten Nächte im ­Freien oder in nassen, unbeheizten Gebäuden. Mit dem Projekt „Warmer Schlafplatz für syrische Flüchtlinge und Vertriebe­ne“ kann ein Großteil unserer Bevölke­rung, darunter viele Kinder und ­Frauen, mit Schlafsäcken versorgt werden. Die Kosten für Besorgung und Transport betragen ca. 40 Euro pro Schlafsack.

Ein großes und sehr wichtiges Projekt ist die Familienpatenschaft. Wer sich für eine Familienpatenschaft entscheidet, unterstützt direkt die Hinter­bliebenen von getöteten ­Demonstranten und Oppositionellen. Die Familien werden mit einem monatlichen ­Geldbetrag, abhängig von der Anzahl der betroffenen Kinder, zur Bestreitung ihres Lebensunterhaltes unterstützt. Die Laufzeit des Projekts ist vorerst bis Ende 2012 geplant. Der monatliche Unterhaltsbedarf einer einzelnen Familie wird mit folgenden Geldbeträgen gesichert:

• 300 Euro monatlich: Eine Mutter mit vier bis fünf Kindern.
• 250 Euro monatlich: Eine Mutter mit drei Kindern.
• 200 Euro monatlich: Eine Mutter mit zwei Kindern.
• 150 Euro monatlich: Eine Mutter mit einem Kind.

Wir kooperieren mit vertrauenswürdigen Aktivisten, die sich zur Zeit in Syrien befinden. Die Laufzeit des Spendenauftrages beträgt vorerst drei Mona­te. Danach ist eine Verlängerung nur mit Zustimmung des Spenders ­möglich. Aus organisatorischen Gründen bitten wir den Spender darum, uns Verlängerungswünsche spätestens einen Monat vor Ablauf des Spendenauftrages mitzuteilen.

Natürlich können diese Beträge auch unter mehreren Leuten geteilt werden. Jeder kleine Geldbetrag wird zu 100 Prozent dafür verwendet, Menschenleben zu retten!

Kontakt
Deutsch syrischer Verein zur Förderung der Freiheiten und Menschenrechte e.V.
Email: info@ds-verein.org
Internet: www.ds-verein.org
Volksbank Darmstadt
Konto: 6801102
BLZ: 508 900 00