Orlando: Täter soll schwul gewesen sein

Foto: Omar Mateen

(iz). Nach Medienberichten soll der mutmaßliche Angreifer auf einen Schwulen-Club in Orlando mit über 50 Toten, Omar Mateen selbst schwul gewesen sein.
Besucher des Clubs “Pulse” werden von der Lokalzeitung “Orlando Sentinentel” zitiert, Mateen habe den Club oft besucht. „Manchmal saß er in der Ecke und trank alleine, und manchmal war er so betrunken, dass er laut und aggressiv wurde“, sagte der „Pulse“-Gast Ty Smith der Zeitung.
Er habe auch über Dating-Apps Kontakte zu Männern für Treffen und sexuelle Handlungen gesucht. Bekannte des Angreifers bestätigten Mateens homosexuelle Neigung. Er habe demnach Affären gehabt. Der „Pulse“-Stammgast Kevin West sagte der “Los Angeles Times”, er habe über ein Jahr lang durch eine dieser Dating-Apps immer wieder mit Omar Mateen zu tun gehabt.
Seine Exfrau erklärte zudem, es habe sich bei ihm um einen psychisch labilen, hoch aggressiven Einzelgänger gehandelt, der Leuten gerne Angst machte um seine vermeintliche Überlegenheit unter Beweis zu stellen.
Medien hatten am Abend des Attentats darauf spekuliert, es hätte sich um einen “islamistisch motivierten” Anschlag gehandelt. Bei der Polizei sei vor dem Angriff ein Anruf Mateens eingegangen, in dem er sich zu Daesch, dem so genannten “Islamischen Staat” bekenne.
Zuvor habe Mateen gegenüber Arbeitskollegen jedoch behauptet, er habe Sympathien und Kontakte zu Al-Qaida und der Hisbollah. Bei den drei Terrorgruppen handelt es sich um verfeindete Ideologien, die beispielweise in Syrien gegeneinder kämpfen. Analytiker zweifeln an den Kenntnissen Mateens über die erwähnten Gruppen.
Mateens Vater, seine Exfrau und andere Bekannte wiederholten, dass er sichtlich wenig Islam im Alltag gehabt hätte, er wäre islamischen Riten nicht nachgegangen und hätte keine Verbundenheit zur muslimischen Gemeinschaft gehabt.
Auch die US-amerikanische Regierung sehe keine Verbindung zu Terrororganisationen. Offen sei, ob Aktivitäten im Internet, Mateen derartig radikalisiert hätten. Mateen wurde in New York geboren und lebte in Fort Pierce in Florida, wo er seit 2007 für die Sicherheitsfirma G4S arbeitete. Seit mindestens 2011 hatte er eine Waffenlizenz. Er war zudem bekannt, Fan der New Yorker Polizei gewesen zu sein.