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Der Tag von ‘Arafa ist der Höhepunkt der Hadsch

Ausgabe 336

Arafa Hadsch
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Der Tag von ‘Arafa ist ein Tag der Ma’rifa. Das ist ein Tag der Vergebung; ein Tag, an dem Barmherzigkeiten auf die Sklaven herabkommen.

Allah der Erhabene sagt: „Und wer Taqwa vor Allah hat, dem verschafft Er einen Ausweg und versorgt ihn, von wo er damit nicht rechnet. Und wer sich auf Allah verlässt, dem ist Er sein Genüge. Allah erreicht gewiss die Durchführung seiner Angelegenheit. Allah legt für alles ein Maß fest.“

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‘Arafa als Höhepunkt der Hadsch

(iz). Am Tag von ‘Arafat sind einige edle Verse des Qur’ans herabgesandt worden. Ein Jude fragte ‘Umar Ibn Al-Khattab: „O Amir al-Muminin, Es gibt in eurem Buch einen Vers, den ihr rezitiert, und wäre er auf uns die Juden herabgekommen, dann hätten wir jenen Tag seiner Offenbarung zu einem Eid gemacht.“ Der Khalif fragte: „Welcher Vers ist das?“ Er antwortete: „Heute habe Ich für euch euren Din vervollständigt und habe meinen Segen über euch vollendet, und Ich bin mit dem Islam als Din für euch zufrieden.“ Umar sagte: „Wir wissen, von diesem Tag und den Ort, an dem dieser Vers dem Propheten (…) offenbart wurde. Er stand an ‘Arafa, und es war ein Freitag.“

Der Tag von ‘Arafa ist ein gewaltiger Tag. An ihm stehen die Hadschis an diesem Ort. Dieses Stehen ist einer der Pfeiler der Hadsch. Der Prophet sagte: „Hadsch ist ‘Arafa.“ Er ist ein Tag des großen Treffens zwischen dem Sklaven, der sich zu Allah hinwendet und sich nach Ihm sehnt und seinem die Tawba annehmenden, erbarmenden Herrn.

Der Tag von ‘Arafa ist ein Tag der Ma’rifa. Das ist ein Tag der Vergebung; ein Tag, an dem Barmherzigkeiten von ihrem Schöpfer, dem Schöpfer der Himmel und der Erde auf die Sklaven herabkommen. Der Herr, der Gewaltige manifestiert sich bei Seinen Sklaven und erhebt sie auf eine Stufe, den Engeln gleich.

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Moment der Vergebung

Der Prophet, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, sagte: „Es gibt keinen Tag an dem es mehr Aussicht auf die Errettung durch Allah vor dem Feuer gibt, als der Tag von ‘Arafa. Allah der Erhabene nähert sich ihnen und erhebt sie auf die Stufe der Engel, und fragt die Engel: ‘Worum bitten diese meine Sklaven?’“

Ibn ‘Abdalbarr sagte: „Dies ist ein Hinweis darauf, dass ihnen vergeben wird, denn Er erhebt Leute mit Fehlern nicht vor Tauba und Vergebung. Und Allah weiss es am Besten.“ Diesen Leuten wurde durch ihr Stehen an ‘Arafa und wegen ihrer Bittgebete vergeben, und die Seiten, auf denen ihre Vergehen standen, wurden entfernt.

Der Tag von ‘Arafa ist der Tag, an dem die Sklaven ihrer Auferstehung gedenken. Alle sind von der Dunja und ihrem Schmuck abgewandt und sind in zwei Stücke weißen Tuchs gekleidet, die zwei Stücken eines Leichentuchs gleichen. Sie gleichen Leuten, die aus ihren Gräbern aufgestanden sind, um ihren Herrn zu treffen.

Nur dass jetzt ihre Du’as erhört werden, ihnen vergeben wird, und Barmherzigkeit auf sie herabkommt, während am Tag der Auferstehung die Bücher, mit allem, was in ihnen ist, geschlossen sind.

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Fasten, Opfern und Gemeinschaftsgebet

Das Ehren dieses Tages ist nicht nur für die Hadschis, sondern es ist auch eine Sunna, sich an diesem Tag Allah zu nähern, indem man die gewaltige ‘Ibada des Fastens verrichtet. Ehrt diesen Tag gebührend. Jeder sollte an diesem Tag schauen, was er tun kann. Denkt an das Buch Allahs, denkt an das Fasten, die Erinnerung an Allah (arab. dhikr) und das Bittgebet (arab. du’a).

Auf den Tag von ‘Arafa folgt der des Opferns. Darüber sagte der Prophet, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben: „Der Tag von ‘Arafa, der Tag des Opfers und die Tage von Taschrik sind unsere Festtage – für uns, die Leute des Islam; und sie sind Tage des Essens und Trinkens.“

Ich erwähne jetzt eine Regel, die im Buch „Ar-Risaala“ von Ibn Abi Zaid Al-Qairawani, einem der großen Juristen steht. Er schrieb im Kapitel über das Gebet der zwei Feiertage: „Das Gebet der zwei Eids ist eine obligatorische Sunna, wobei der Imam und die Leute morgens früh ausgehen und sie den Ort des Gebetes (Musalla) erreichen, ab der das freiwillige Gebet erlaubt ist.“ Das heißt, wann die Sonne so hoch wie die Länge eines oder zwei arabischen Speeres ist.

Zu den guten Gewohnheiten gehören die Ganzkörperwaschung, das Parfümieren, die beste Kleidung, und dass man zu Fuß einen Weg nimmt und einen anderen zurück. Dass man auf seinem Weg Dhikrullah macht, und das Haus als Fastender verlässt. Möge Allah uns Nutzen von dem großzügigen Qur’an und der edlen Sunna zukommen lassen, und möge Er uns Erfolg geben, in dem, was Er liebt und womit Er zufrieden ist.