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Haftbefehle: Rasche Verhaftung ist unwahrscheinlich

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Der IStGH erlässt Haftbefehle für zwei israelische Politiker und ein Mitglied der Hamas-Führung. (The Conversation/IZ). Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) hat Haftbefehle gegen den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu, seinen ehemaligen Verteidigungsminister […]

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US-Wahlen: Trump und die Muslime

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In der symbolischen Stadt Dearborn (Michigan) haben sich arabischstämmige und muslimische WählerInnen von den Demokraten abgewandt – und Trump gewählt. Dessen Anhänger sprechen erneut von einem „Muslim-Bann“. (iz). Es war […]

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„Die Menschen in Gaza werden ausgehungert“

Menschen Gaza Hungersnot

Washington/Gaza/Tel Aviv (dpa/IZ) Die Menschen in Gaza leiden an der katastrophalen humanitären Lage. Trotzdem will die US-Regierung weiterhin militärische Unterstützung an Israel leisten. Auch nach Ablauf der von ihr gesetzten Frist zur Verbesserung der Situation in dem abgeriegelten Küstenstreifen an diesem Mittwoch werde die Militärhilfe vorerst nicht eingeschränkt, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Vedant Patel, auf Nachfrage von Journalisten in Washington. 

Die US-Regierung hatte Israel Mitte Oktober aufgefordert, die humanitäre Lage im Gazastreifen innerhalb von 30 Tagen erheblich zu verbessern. Andernfalls drohe ein Verstoß gegen US-Gesetze zur militärischen Unterstützung – was auch die amerikanische Militärhilfe für Israel gefährden könnte. „Wir haben nicht festgestellt, dass sie gegen das US-Recht verstoßen. Wir werden das jedoch weiterhin beobachten und genau aufpassen“, erklärte Patel. 

Israel habe wichtige Schritte zur Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen unternommen, teilte das US-Außenministerium mit. So sei der Grenzübergang Erez für Hilfslieferungen geöffnet worden, zudem solle auch der Grenzübergang in Kissufim wieder öffnen. Internationale Hilfsorganisationen widersprachen der Darstellung. „Die Menschen in Gaza werden ausgehungert“, hieß es in einem gemeinsamen Bericht von acht Organisationen, darunter Oxfam und Care

Hilfsorganisationen warnen vor Hungersnot im Gazastreifen 

Die Lage der Menschen in dem Küstenstreifen habe sich seit Beginn des Krieges der israelischen Streitkräfte gegen die Hamas vor über einem Jahr immer weiter verschlechtert, schrieben die Hilfsorganisationen. Die Infrastruktur sei weitgehend zerstört, es fehle an Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten, fast zwei Millionen Menschen seien vertrieben worden. Israel komme seiner Verpflichtung, die Situation zu verbessern, nicht nach. Rund 800.000 Menschen im Gazastreifen leben den Hilfsorganisationen zufolge unter Bedingungen, die einer Hungersnot nahekommen. 

Besonders im Norden des Küstenstreifens sei die Lage verheerend. Das gesamte Gebiet sei zur Kampfzone erklärt worden. „Die gesamte palästinensische Bevölkerung im nördlichen Gazastreifen befindet sich unmittelbarer Gefahr, an Krankheiten, Hunger und Gewalt zu sterben“, hieß es in der Bewertung der Hilfsorganisationen. Unter anderem sei Israel weit davon entfernt, die von den USA geforderten 350 Lkw mit Hilfslieferungen pro Tag in den Gazastreifen zu lassen. Zuletzt seien durchschnittlich 42 Lastwagen in den Küstenstreifen gefahren. Vor Beginn des Gazakriegs im Oktober 2023 waren täglich etwa 500 Lkw im Gazastreifen angekommen. 

Trump macht Immobilieninvestor zum Sondergesandten für den Nahen Osten 

Der künftige US-Präsident Donald Trump schlägt erste Pflöcke für seine Nahost-Politik ein. Er nominierte den früheren Gouverneur von Arkansas, Mike Huckabee, als US-Botschafter in Israel. Der ehemalige Pastor gilt als lautstarker Unterstützer Israels. Er stellte sich in der Vergangenheit hinter den Siedlungsbau der israelischen Regierung im Westjordanland. Trump hat im Wahlkampf angedeutet, die US-Außenpolitik stärker auf die Interessen Israels ausrichten zu wollen. Zudem ernannte er den Immobilieninvestor und Wahlkampfspender Steven Witkoff zum Sondergesandten für den Nahen Osten. Der regelmäßige Golf-Partner von Trump verfügt Medienberichten zufolge über keine diplomatische Erfahrung oder besondere Kenntnisse über den Nahen Osten.

US-Militär greift Milizen im Jemen und in Syrien an 

Das US-Militär griff Stellungen proiranischer Milizen im Jemen und in Syrien an. Am Wochenende seien Luftangriffe auf mehrere Waffenlager der Huthi-Rebellen im Jemen geflogen worden, teilte das US-Verteidigungsministerium mit. „Dort lagerten zahlreiche fortschrittliche konventionelle Waffen, die von den vom Iran unterstützten Huthis gegen US-amerikanische und internationale militärische und zivile Schiffe eingesetzt wurden, die in internationalen Gewässern im Roten Meer und im Golf von Aden unterwegs waren“, sagte Pentagon-Sprecher Pat Ryder. 

In Syrien griff das US-Militär ein Waffenlager und ein Logistikzentrum einer proiranischen Miliz an, wie das US-Zentralkommando (Centcom) mitteilte, das unter anderem für den Nahen Osten zuständig ist. Der Angriff sei eine Reaktion auf Attacken auf US-Truppen in Syrien. „Wir haben deutlich gemacht, dass Angriffe auf US-Personal sowie Einheiten und Einrichtungen unserer Partner nicht toleriert werden“, sagte Centcom-Kommandeur Michael Erik Kurilla. 

Tote nach Angriffen in Israel und im Libanon 

In Israel und dem Libanon gab es nach gegenseitigen Angriffen erneut Tote. In Nordisrael seien zwei Männer nach einem Raketeneinschlag in der Gegend der Küstenstadt Naharija ums Leben gekommen, meldeten der israelische Rettungsdienst Magen David Adom und die israelische Polizei. Im Libanon wurden bei israelischen Angriffen in verschiedenen Gebieten nach Behördenangaben mindestens 33 Menschen getötet. Allein bei einem Angriff in Dschun im Süden des Landes kamen demnach 15 Menschen ums Leben. Unter den Opfern seien acht Frauen und vier Minderjährige gewesen. Die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete, dass dort ein Wohngebäude getroffen worden sei, in dem Vertriebene Zuflucht gesucht hätten. 

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Gaza: Hilfsgüter kommen endlich an

Gaza Hilfsgüter

Tel Aviv/Gaza (dpa/IZ) Zivilisten im umkämpften Norden des Gazastreifens haben nach israelischen Angaben Hunderte Pakete mit Nahrungsmitteln und Wasser erhalten. Die Hilfsgüter seien am Montag in Zusammenarbeit mit internationalen Hilfsorganisationen in die Orte Dschabalija und Beit Hanun gebracht worden, teilten die Armee sowie die für Palästinenserangelegenheiten zuständige israelische Behörde Cogat mit. 

Vergangene Woche seien bereits elf Lastwagen mit Nahrungsmitteln, Wasser und Medikamenten in das Flüchtlingsviertel Dschabalija gefahren. Seit Oktober seien 741 Hilfslastwagen über den Übergang „Erez West“ in den nördlichen Gazastreifen gekommen. 

Hilfsgüter werden dringend benötigt

Außerdem wurde die Öffnung eines weiteren Gaza-Grenzübergangs in Kissufim verkündet. Durch den Übergang, der etwa auf der Hälfte des Gazastreifens liegt, seien bereits Nahrungsmittel, Wasser und Medikamente sowie Zelte in den Süden und zentralen Abschnitt des Gazastreifens gebracht worden. 

Hilfsorganisationen haben vor einer Hungersnot besonders im Norden des Küstenstreifens gewarnt. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat Israel aufgefordert, alle Grenzübergänge für Hilfslieferungen zu öffnen. 

In dieser Woche endet eine von den USA Mitte Oktober gesetzte Frist von 30 Tagen, innerhalb der Israel die humanitäre Lage im Gazastreifen verbessern müsse. Sonst könnte die US-Militärhilfe eingeschränkt werden. In einem Brief war unter anderem gefordert worden, täglich rund 350 Lastwagen mit Hilfsgütern in den Gazastreifen einfahren zu lassen.

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Gaza: Erschreckend hohe Anzahl toter Kinder

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Eine Auswertung des UN-Menschenrechtsbüros zeigt die erschreckend hohe Zahl von kleinen Kindern unter den Todesopfern im Gazastreifen. 

Genf (dpa/IZ). In den Palästinsergebieten hat es nach einer Auswertung der verifizierten Todesfälle nach Altersgruppen die meisten Opfer unter fünf- bis neunjährigen Kindern gegeben. Das geht aus einem Bericht des UN-Menschenrechtsbüros hervor. 

Israel beteuert immer, dass der Kampf Kämpfern der Terrororganisation Hamas gilt und Zivilisten so weit wie möglich verschont werden. 

Kinder im Gazastreifen besonders betroffen

Das Büro hat für den Zeitraum November 2023 bis Ende August rund 10.000 Todesfälle verifiziert, sagte der Leiter des UN-Menschenrechtsbüros für die besetzten palästinensischen Gebiete, Ajith Sunghay. Rund 80 Prozent seien in zivilen Häusern umgekommen. 70 Prozent seien Frauen und Minderjährige gewesen. Am zweithöchsten unter allen Altersgruppen war die Zahl der Todesfälle unter Zehn- bis 14-Jährigen, gefolgt von Kindern von Geburt bis zu vier Jahren. 

Die wahre Zahl der Todesopfer dürfte deutlich höher liegen. Viele Todesfälle ließen sich bislang nicht verifizieren, und Tausende Menschen werden bis heute unter Häusertrümmern vermutet. Sunghay konnte nicht sagen, ob die Auswertung repräsentativ für alle Opfer ist. Nach unabhängig nicht überprüfbaren Angaben der Hamas-Behörden wurden inzwischen mehr als 40.000 Menschen von der israelischen Armee getötet. 

Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit 

Das UN-Menschenrechtsbüro bekräftigt einmal mehr, dass Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen worden sein könnten. Es könne sich auch um Völkermord handeln, wenn Bevölkerungsgruppen zum Beispiel aufgrund von Ethnie, Religion oder Nationalität ganz oder teilweise ausgelöscht werden sollten. 

Solche Verstöße können schlussendlich nur internationale Gerichte feststellen. Menschenrechtsexperten liefern mit ihren Untersuchungen die Grundlage für gerichtliche Einschätzungen und Urteile. 

Vergehen auf beiden Seiten

Der Bericht verweist etwa auf Aussagen israelischer Politiker, die zur Zerstörung des Gazastreifens und der Vertreibung der Palästinenser aufgerufen haben. Die Abriegelung des Gazastreifens, die Verhinderung von humanitären Hilfsleistungen und die Zerstörung von Häusern und wiederholte Vertreibung von Hunderttausenden habe zu unzähligen Todesfällen, Verletzungen und Krankheiten geführt. 

Auch die Hamas und andere bewaffnete Gruppen hätten bei den Überfällen vom 7. Oktober mit der Tötung von Zivilisten, sexueller Gewalt, Zerstörung von Häusern und der Geiselnahme massive Rechtsverstöße begangen, so der Bericht. Auch dabei könne es sich um Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit handeln. 

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Verzweiflung und Hunger. Lage in Nord-Gaza wird dramatischer

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Gaza: Viele Palästinenser, darunter Kranke, ältere Menschen und Verwundete, nicht in der Lage, sich zu bewegen, und können nirgendwo hingehen. (The Conversation). Die Tötung des Hamas-Führers Sinwar hätte eine Lösung […]

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Wie ein palästinensischstämmiger Deutscher den Krieg in Gaza sieht: „Das auszuhalten, ist Folter“

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„IZ-Begegnung“ mit dem hessischen Softwareentwickler Aladin Atalla über ein Jahr Krieg in Gaza, die Lage seiner dortigen Familie und wie er die Debatte in Deutschland erlebt. (iz). Derzeit leben in […]

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Ein Jahr Nothilfe in Gaza durch Islamic Relief

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Während lokale Helferinnen und Helfer täglich ihr Leben riskieren, um humanitäre Hilfe zu leisten, spitzt sich der Hunger in Gaza immer weiter zu.

Köln (Islamic Relief Deutschland). Seit mehr als 12 Monaten leistet Islamic Relief in Gaza lebenswichtige Nothilfe und versorgt die Menschen mit Lebensmitteln, Matratzen, Hygienesets, Kleidung, sauberem Wasser und psychosozialer Unterstützung.

Während lokale Helferinnen und Helfer täglich ihr Leben riskieren, um humanitäre Hilfe zu leisten, spitzt sich der Hunger in Gaza immer weiter zu. Trotz der Herausforderungen konnten die Helfenden vor Ort bisher insgesamt 44 Millionen warme Mahlzeiten an die Menschen verteilen. Humanitäre Hilfe schützt Menschenleben und muss ungehindert stattfinden, so Islamic Relief Deutschland.

Gaza: Der Hunger spitzt sich zu

Ein Jahr nach Beginn der Eskalation in Nahost sind erhebliche Verluste an Menschenleben und Schäden an der Infrastruktur zu beklagen, die sowohl unmittelbare als auch langfristige sozioökonomische Folgen für Gaza und nun auch den Libanon nach sich ziehen. Dazu gehören langfristige Entbehrungen und ein Rückgang der menschlichen Entwicklung in den gesamten palästinensischen Gebieten.

Mindestens 1,9 Mio. Menschen, das heißt 90 Prozent der Bevölkerung in Gaza, sind mehrmals geflüchtet, viele sind schutzlos den harten Bedingungen ausgesetzt und haben keinen ständigen Zugang zu Nahrungsmitteln, Wasser oder Medikamenten. Die Infrastruktur des Gazastreifens ist schwer beschädigt, so dass Millionen Menschen ungeschützt ausharren. Nun kommt auch der zweite Winter ohne eine menschenwürdige Notunterkunft und notwendige Versorgung.

Umso wichtiger ist die Hilfe von Hilfsorganisationen vor Ort, die lebenswichtige Nothilfe leisten. Erst am Montag, den 21. Oktober haben lokale Helferinnen und Helfer von Islamic Relief insgesamt 8.625 verzehrfertige Mahlzeiten für vertriebene Menschen in Gaza bereitgestellt sowie 107.000 Liter sauberes Wasser für über 33.200 Personen. Zusätzlich wurden in Kooperation mit dem Welternährungsprogramm (WFP) am gleichen Tag mehr als 175.000 warme Mahlzeiten verteilt.

Über 183.0000 warme Mahlzeiten an einem Tag

Trotz der schwierigen Bedingungen haben die Helferteams von Islamic Relief in Zusammenarbeit mit dem Welternährungsprogramm, weiterhin Nothilfe geleistet und Lebensmittel und weitere Hilfsgüter verteilt. Gemeinsam mit dem Welternährungsprogramm konnte die Hilfsorganisation seit Konfliktbeginn in Gaza insgesamt 44 Millionen warme Mahlzeiten verteilen.

Durch die Zusammenarbeit konnten sie am 21. Oktober insgesamt 175.280 warme Mahlzeiten für Vertriebene im mittleren Gazastreifen, Khan Younis und in Gaza-Stadt bereitstellen. Auch stellten sie Nahrungsergänzungsmittel auf Lipidbasis „LNS“ für 498 schwangere und stillende Frauen sowie für 948 Kinder bereit. Diese Verteilungen stehen beispielhaft für die lebenswichtige sowie lebenserhaltende humanitäre Hilfe und die Dienstleistungen, die Islamic Relief vor Ort leistet.

Über die Kooperation mit dem WFP hinaus haben die Hilfsteams von Islamic Relief in Gaza am gleichen Tag verzehrfertige Mahlzeiten verteilt sowie Wasser, während weitere Helfende zusätzlich Bildungsprogramme und psychosoziale Unterstützung für 230 Kinder im Alter von 6-12 Jahren durchführten.

Ein psychosoziales Erste-Hilfe-Programm mit Freizeitaktivitäten für 142 Kinder und 71 Mütter wurde ebenso durchgeführt und essentielle Reinigungsmittel und Hygieneartikel für insgesamt 77 Notunterkünfte in Gaza wurden bereitgestellt. Alle aufgelisteten Hilfeleistungen fanden in Gaza-Stadt, im mittleren Gazastreifen und Khan Younis statt. Aktuell ist die Einfuhr und Bereitstellung von humanitären Gütern weiterhin erschwert, jedoch leisten die lokalen Helfenden gemäß ihrem humanitären Auftrag weiterhin humanitäre Hilfe und stehen den Menschen zur Seite.

IPC-Bericht warnt vor Hungersnot: 2,2 Millionen Menschen in Gaza sind von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen

Im gesamten Gazastreifen besteht ein hohes Risiko einer Hungersnot, solange der Konflikt andauert und der Zugang für humanitäre Hilfe eingeschränkt ist. Etwa 96 Prozent der Bevölkerung des Gazastreifens (2,15 Mio. Menschen) sind laut „Integrated Food Security Phase Classification“ (IPC) von akuter Ernährungsunsicherheit auf „Krisenniveau“ (Phase 3 des IPC-Index) oder höher bedroht.

Die Integrierte Phasenklassifizierung der Ernährungssicherheit IPC ist eine international anerkannte Initiative, die 2004 von der Food and Agriculture Organization (FAO) der UN zur Verbesserung der Analyse und Entscheidungsfindung im Bereich Ernährungssicherheit und Ernährung ins Leben gerufen wurde. IPC nutzt globale, wissenschaftliche Standards zur Bewertung von Hunger.

Die aktuelle Prognose von IPC lautet, dass das hohe Risiko einer Hungersnot zwischen November 2024 und April 2025 so lange besteht, wie der Konflikt andauert und der Zugang für humanitäre Hilfe eingeschränkt ist.

Es wird erwartet, dass sich die akute Unterernährung in allen Gouvernements verschlimmern wird, bedingt durch saisonale Krankheiten in Gebieten mit hoher Bevölkerungsdichte und durch die reduzierte Hilfe für Kinder, schwangere und stillende Frauen. Ebenso wird erwartet, dass zwischen September 2024 und August 2025 etwa 60.000 Fälle von akuter Unterernährung bei Kindern im Alter von 6 bis 59 Monaten auftreten werden, darunter 12.000 schwere Fälle.

Während der gesamte Gazastreifen in der Prognose bis September 2024 als Notstandsgebiet eingestuft wurde (IPC-Phase 4), waren mehr als 495.000 Menschen, etwas 22 Prozent der Bevölkerung, immer noch mit einem „katastrophalen“ Niveau akuter Ernährungsunsicherheit konfrontiert (IPC-Phase 5). In dieser Phase leiden die Haushalte unter extremem Nahrungsmittelmangel, Hunger und der Erschöpfung der Bewältigungskapazitäten. Aufgrund der Bedingungen ist mit einem Anstieg des Hungerniveaus zu rechnen.

Wie deutsche und internationale Hilfsorganisationen fordern, listet auch IPC den sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand sowie die Sicherstellung des ungehinderten Zugangs zu allen Bevölkerungsgruppen im Gazastreifen als Empfehlung auf.

Besondere Notlage im Norden Gazas und tausende Menschen sind weiterhin vermisst

Im nördlichen Gazastreifen leidet die Zivilbevölkerung akut unter Mangel wichtiger Hilfsgüter, wie Wasser, Lebensmittel und Medikamente. UN OCHA berichtet von einem erschütternden Ausmaß an Tod, Verletzungen und Zerstörung und die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen äußerte zuletzt Besorgnis über die Lage der letzten verbliebenen Krankenhäuser in Nord-Gaza.

Die Zahl der Todesopfer im Gazastreifen ist mittlerweile auf mehr als 42.718 Palästinenser gestiegen, darunter mindestens 13.319 Kinder und 7.216 Frauen, während weitere 100.282 Menschen verletzt wurden (UN OCHA, Stand 22. Oktober 2024*).

Das internationale Rote Kreuz (ICRC) meldete im April 7.000 vermisste Menschen, die Zahl wird von Hilfsorganisationen mittlerweile weit höher eingeschätzt. Unter den Toten befinden sich laut Reporter ohne Grenzen (RSF) mehr als 130 Journalisten und Journalistinnen, während hunderte Mitarbeitende des Gesundheitswesens nach lokalen Angaben umgekommen sind.

Ungehinderter Zugang für humanitäre Hilfe und Waffenstillstand notwendig, um Leben zu schützen

Wie weitere deutsche Hilfsorganisationen, fordert auch Islamic Relief Deutschland einen gesicherten Zugang für humanitäre Helfende und einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand, um so viele Menschenleben wie möglich zu schützen und zu erhalten.

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Entsetzliche Not im Gazastreifen

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Während die Welt auf Israels Luftangriffe im Libanon schaut, wird die Not der Menschen im Gazastreifen immer größer. Das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA erhebt schwere Vorwürfe gegen Israel. 

Tel Aviv/Gaza/Beirut (dpa/iz) Das Palästinenserhilfswerk der Vereinten Nationen (UNRWA) hat wegen der humanitären Lage im Gazastreifen schwere Vorwürfe gegen Israel erhoben. „Im Moment gelangt fast nichts in den Gazastreifen“, sagte der Vize-Direktor der UNRWA in dem Küstenstreifen, Sam Rose, dem Sender CNN. 

Die USA hatten Israel vergangene Woche eine Frist von 30 Tagen gesetzt, um die Versorgung der Menschen in dem Küstenstreifen zu verbessern. Anderenfalls könnten US-Waffenlieferungen an Israel gefährdet sein. 

Blinken unternimmt weitere Nahost-Reise 

US-Außenminister Antony Blinken will bei einer erneuten Nahost-Reise bis Freitag zunächst in Israel und dann in weiteren Ländern der Region über Möglichkeiten zur Beendigung des Gaza-Krieges, der Freilassung der israelischen Geiseln und der Linderung des Leidens der Palästinenser sprechen, wie das Außenministerium in Washington mitteilte. Am Dienstag waren nach israelischen Angaben zunächst Treffen in Israel mit Regierungschef Benjamin Netanjahu und Staatspräsident Izchak Herzog geplant. 

Deutschland fordert mehr Hilfslieferung für Gaza

Auch die Bundesregierung verlangte von Israel angesichts der dramatischen humanitären Lage im Gazastreifen erneut, mehr Hilfslieferungen in das umkämpfte Gebiet zu lassen. Berichte über eine hohe Anzahl getöteter Zivilisten sowie eine weitreichende Abriegelung insbesondere des nördlichen Gazastreifens von Hilfsgütern seien sehr besorgniserregend, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts in Berlin.

Die Bundesregierung rief Israel und alle Konfliktparteien dazu auf, ihren Verpflichtungen gemäß dem humanitären Völkerrecht nachzukommen, betonte die Sprecherin. Es müsse nun endlich in einem ganz anderen Ausmaß als bisher humanitäre Hilfe zu den notleidenden Menschen besonders in den nördlichen Teil des Gazastreifens gelangen. 

Die Sprecherin kritisierte zudem die Zerstörung eines Beobachtungsturms und eines Begrenzungszaunes einer Stellung der UN-Friedenstruppen im Libanon durch Israel. Man habe das israelische Vorgehen mit größter Besorgnis zur Kenntnis genommen. Die Sicherheit eines vom UN-Sicherheitsrat mandatierten Einsatzes und dessen Personals dürfe nicht gefährdet werden. „Wir erwarten von der israelischen Seite, dass jeder einzelne Vorfall aufgeklärt wird“, forderte die Sprecherin.

UN-Helfer: Menschen im Gazastreifen hausen in Toiletten

Der Leiter der UNRWA, Philippe Lazzarini, schilderte die Not und den Schrecken im Gazastreifen in drastischen Worten. Die israelischen Behörden hinderten humanitäre Hilfsorganisationen weiter daran, die Menschen im Norden des Küstenstreifens mit wichtigen Hilfsgütern wie Medikamenten und Lebensmitteln zu versorgen. Krankenhäuser würden beschossen hätten keinen Strom mehr, schrieb er auf X. Wegen der Enge seien einige Vertriebene gezwungen, in Toiletten zu hausen. Lazzarini wirft Israel die Behinderung humanitärer Hilfe im Norden des Gazastreifens vor. „Die israelischen Behörden verweigern weiterhin humanitären Missionen den Zugang zum Norden mit lebenswichtigen Hilfsgütern wie Medikamenten und Nahrungsmitteln“, so Lazzarini.

Lazzarini forderte Zugang für Hilfsorganisationen zum Norden des Gazastreifens, einschließlich UNRWA. Die Verweigerung humanitärer Hilfe sei ein Zeichen dafür, wie schwach die moralischen Maßstäbe sind, schrieb er.

Es gebe auch Berichte, dass Menschen, die zu fliehen versuchten, getötet würden. Die Leichen auf den Straßen könnten nicht geborgen werden. „Ein Waffenstillstand wäre ein Anfang, um diesem endlosen Alptraum ein Ende zu setzen“, sagte Lazzarini. 

Massenexodus aus Dschabalia – Hunderte Menschen auf der Flucht

Im Flüchtlingslager Dschabalia im Norden des Gazastreifens haben Hunderte Einwohner auf Anordnung der israelischen Armee ihre Häuser verlassen müssen. In palästinensischen Berichten war von einer Zwangsevakuierung die Rede. Die Mehrheit der Betroffenen suchte diesen Angaben zufolge Unterschlupf in Notunterkünften in der Region oder in Gaza-Stadt. Die meisten weigerten sich hingegen, in den Süden des Gazastreifens aufzubrechen, hieß es.

Ein Sprecher der israelischen Armee berichtete, seit dem Morgen hätten Hunderte Zivilisten das Gebiet über sichere Routen verlassen. Weiter hieß es, mehrere mutmaßliche Mitglieder terroristischer Organisationen seien festgenommen worden. Das israelische Nachrichtenportal Ynet sprach von einem „Massenexodus“ aus Dschabalia, wo es seit Wochen zu heftigen Kämpfen kommt. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden. 

Kein Ende der Kämpfe in Sicht

Gespräche über ein Ende der Kämpfe unter Vermittlung der USA, Ägyptens und Katars kommen seit Monaten nicht vom Fleck. Daran änderte zunächst auch nichts die Tötung von Hamas-Chef Jihia Sinwar vergangene Woche. 

In dem Küstenstreifen mit mehr als zwei Millionen Einwohnern starben seit Kriegsbeginn nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 42.000 Menschen, etwa 100.000 wurden verletzt. 

Israel weitet Krieg im Libanon auf Finanzinstitute aus

Die israelische Armee bombardierte in der Nacht Finanzeinrichtungen der proiranischen Hisbollah, die ein wichtiger Machtpfeiler der Miliz sind. Die angegriffenen Einrichtungen und Anlagen seien von der Hisbollah „zur Finanzierung ihrer terroristischen Aktivitäten gegen den Staat Israel genutzt werden“, teilte die Armee mit.

Hisbollah-Gelder in Milliardenhöhe

Ins Visier gerieten Filialen der Vereinigung Al-Kard Al-Hassan, einer Art Bank der Hisbollah. Diese verwalte Gelder, mit den die Aktivitäten der Hisbollah finanziert würden, einschließlich des Kaufs von Waffen und der Zahlungen an Mitglieder des militärischen Flügels der Hisbollah, teilte die israelische Armee mit. In den Zweigstellen der Vereinigung würden Milliarden von Dollar verwahrt. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. 

Bericht: Israel will Vertrauen der Libanesen in Hisbollah erschüttern

Das Hauptziel der Angriffe auf die Al-Kard Al-Hassan bestehe darin, „das Vertrauen zwischen der Hisbollah und einem großen Teil der schiitischen Gemeinschaft zu erschüttern, die diese Vereinigung als Bankensystem nutzt“, zitierte das „Wall Street Journal“ einen israelischen Geheimdienstmitarbeiter. 

Israels Armee zerstört Wohnviertel und Dörfer im Libanon

Zweck des Angriffs sei, die Hisbollah so zu treffen, dass sie auch nach dem Krieg nicht mehr in der Lage sei, sich wieder aufzubauen und neu zu bewaffnen, sagte ein ranghoher israelischer Militärbeamter der Zeitung. 

Bislang hatte sich Israels Offensive im Libanon nach Angaben der Armee auf die militärische Infrastruktur der Hisbollah konzentriert, obwohl auch Wohngebäude zerstört und zivile Infrastruktur getroffen wurde. Im Süden des Landes zerstörte Israels Armee laut libanesischen Sicherheitskreisen mehrere Orte fast komplett. Auch ganze Wohngebiete in Beiruts Vororten liegen in Schutt und Asche. 

US-Vermittler zu Gesprächen im Libanon

Der US-Gesandte für den Nahen Osten, Amos Hochstein, setzte sich bei Gesprächen im Libanon dafür ein, den Krieg zwischen Israel und der Hisbollah von anderen Konflikten zu entkoppeln. „Es lag und liegt nicht im Interesse der Libanesen, die Zukunft des Libanon mit anderen Konflikten in der Region zu verknüpfen“, sagte er in Beirut nach einem Treffen mit dem libanesischen Parlamentsvorsitzenden Nabih Berri, der mit der Hisbollah verbündet ist. 

Die Hisbollah hatte vor einem Jahr mit neuem Beschuss auf Israel begonnen, nach eigener Darstellung zur Unterstützung der Hamas im Gazastreifen. Seitdem eskalierte der neue Konflikt zu einem weiteren, parallel laufenden Krieg. 

Hochstein reiste rund zwei Wochen vor der Präsidentschaftswahl in den USA in den Libanon, um über eine mögliche Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah zu beraten. Zwei Wochen vor der US-Wahl sei dieser Besuch Hochsteins „die letzte Chance (…), zu einer Lösung zu kommen“, sagte Berri vor den Gesprächen. Die beiden hätten sein „sehr konstruktives Treffen“ gehabt, sagte Hochstein. 

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Nord-Gaza: Hunderttausende leiden unter katastrophalen Bedingungen

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Lage im Norden Gazas: Hunderttausende leiden unter katastrophalen Bedingungen – Medizinische Mitarbeiter von CARE-Partnerorganisation bei Angriffen getötet.

Bonn. (CARE International). Die CARE-Partnerorganisation Juzoor for Health and Social Development hat in der vergangenen Woche zwei Mitarbeiter:innen bei Bombenangriffen im Norden Gazas verloren. Dr. Ahmad Al-Najar wurde am 15. Oktober getötet, als er in Jabalia medizinische Hilfe leistete, während die Hebamme Laila Jneid am 12. Oktober zusammen mit ihren Eltern getötet wurde. Trotz der Aufforderung an die Zivilbevölkerung, den Norden Gazas zu verlassen, hatte sich das medizinische Team von Juzoor entschieden, zu bleiben und seine lebensrettende Arbeit fortzusetzen.

Gaza: Unermüdlicher Einsatz unter unmenschlichen Bedingungen

„Wir sprechen den Familien der medizinischen Mitarbeiter:innen von Juzoor unser tiefstes Beileid aus“, sagt Jolien Veldwijk, CARE-Länderdirektorin für Westbank und Gaza. „Diese Verluste zeigen die enormen persönlichen Opfer, die medizinisches Personal und humanitäre Helfer:innen täglich bringen, um zu helfen. Ihr Andenken wird uns auch weiterhin in unseren Bemühungen leiten, unschuldige Leben zu retten und dieser Gewalt ein Ende zu setzen.“

Das Team von Juzoor ist eine der letzten Organisationen, die trotz der anhaltenden Bombardierungen im Norden von Gaza weiterhin vor Ort tätig sind. CARE unterstützt Juzoor seit der Eskalation des Konflikts vor einem Jahr mit medizinischer Hilfe in Notunterkünften und provisorischen Gesundheitszentren.

Katastrophale Zustände und massive angeordnete Umsiedlungen

Inzwischen sind durch die Gewalt und die Belagerung rund 400.000 Menschen im Norden Gazas von Nahrung, Wasser und medizinischer Versorgung abgeschnitten. Krankenhäuser wie das Kamal Adwan Hospital wurden wiederholt bombardiert. „Wir sehen täglich Schwerverletzte, darunter seit letzter Woche mehr als 23 schwangere Frauen“, berichtet Dr. Taghreed Al-Imawi, Gynäkologin am Kamal Adwan Hospital und Juzoor-Mitarbeiterin im Norden Gazas. 

Die Bedingungen sind unbeschreiblich. Viele unserer Patient:innen können nicht evakuiert werden und die Rettungswagen erreichen die Verletzten nicht.“

Für die 400.000 Menschen wurde ein Umsiedlungsbefehl erlassen und die Nahrungsmittelzufuhr im Norden Gazas blockiert. Laut UN wurden 9.000 schwangere Frauen vertrieben. Seit der Eskalation sind mindestens 350 Menschen im Norden getötet worden. Hunger, Wassermangel und Krankheiten bedrohen besonders Frauen und Kinder. Ein Drittel der Kinder leidet an Unterernährung, und 40 Prozent der Schwangerschaften gelten als riskant.

CARE fordert dringenden Waffenstillstand und ungehinderten Zugang für Hilfsgüter

Die Eskalation der Gewalt macht es den Hilfsorganisationen unmöglich, die dringend benötigte Hilfe zu leisten. Nur noch drei Krankenhäuser im Norden Gazas arbeiten mit minimaler Kapazität, und die Ressourcen gehen rasch zur Neige.

CARE fordert die Freilassung aller Geiseln, einen sofortigen Waffenstillstand und uneingeschränkten Zugang für humanitäre Hilfe. „Die Situation wird immer schlimmer“, warnt Veldwijk. „Das physische und psychische Leid ist immens. Ein paar Lastwagen mit Treibstoff und Wasser reichen nicht aus, um die Not der belagerten und bombardierten Bevölkerung zu lindern. Es gibt keinen sicheren Ort in Gaza.“

CARE Deutschland verurteilt den brutalen Terrorangriff auf Israel vom 7. Oktober sowie jegliche Gewalt gegen die Zivilbevölkerung durch die Konfliktparteien zutiefst. CARE fordert daher die Freilassung aller Geiseln, die Einhaltung des humanitären Völkerrechts durch alle Konfliktparteien, einen dauerhaften Waffenstillstand, den ungehinderten Zugang von humanitärer Hilfe nach und innerhalb von Gaza sowie die Evakuierung von Kranken und Verletzten.