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Weltgewissen: Über den Streit um die Wirksamkeit des Völkerrechts und die mögliche Rolle der Religionen (iz). Es ist die Nacht zum Palmsonntag, in Lübeck, am 29. März 1942. Als Vergeltung […]

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Anfangs weiteren Beschuss: Trumps Waffenruhe scheint zu halten

tyrannen kurzmeldung trump präsident


Auf sozialen Medien erklärte US-Staatschef Trump gestern eine Waffenruhe im Israel-Iran-Konflikt. Beide Seiten hielten sich anfangs nicht an die Abmachung.

(iz, dpa). In der Nacht auf den 24. Juni 2025 hat US-Präsident Donald Trump eine Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran verkündet. Die Feuerpause wurde zunächst von Trump auf seiner Plattform Truth Social angekündigt, begleitet von dem Appell, diese nicht zu verletzen.

Falls die Waffenruhe wie von ihm beschrieben funktionieren sollte, wäre dies auch ein klarer Erfolg für den US-Präsidenten. Trump wollte verhindern, dass der Iran Atomwaffen entwickeln kann. Dabei setzte er zunächst auf Verhandlungen mit Teheran. Für den Fall eines Scheiterns drohte er mehrfach mit Angriffen auf den Iran – doch war klar, dass Trump eigentlich keinen Krieg wollte. Der Republikaner wollte die USA nicht erneut in einen Konflikt im Nahen Osten verwickeln und sich lieber auf seine innenpolitische und wirtschaftliche Agenda konzentrieren.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe seinem Kabinett mitgeteilt, Tel Aviv habe alle Kriegsziele erreicht „und sogar weit darüber hinaus“, teilte sein Büro mit. Daher habe Israel Trumps Vorschlag für eine Waffenruhe mit dem Iran zugestimmt.

Beide Seiten bestätigen Trump-Ankündigung

Kurz darauf bestätigte der israelische Premierminister Netanjahu öffentlich, dass Tel Aviv der von Trump vorgeschlagenen Waffenruhe zustimmt. Er erklärte, seine Regierung habe alle Kriegsziele erreicht und sogar darüber hinausgehende Erfolge erzielt, darunter die Beseitigung der „doppelten, unmittelbaren existenziellen Bedrohung“ durch das iranische Atomprogramm und ballistische Raketen sowie die Erlangung der Lufthoheit über Teheran und die Zerstörung zentraler iranischer Regierungsziele.

Auch Irans staatlicher Rundfunk bestätigte die Waffenruhe am Morgen. Allerdings war die Kommunikation aus der Hauptstadt zunächst widersprüchlich: Außenminister Abbas Araqchi knüpfte das Ende der Militäraktionen an die Bedingung, dass Israel seine „illegale Aggression“ bis 4 Uhr Teheraner Zeit einstellt. Erst danach wurde von iranischer Seite das Schweigen der Waffen bestätigt.

Letzte Angriffe und Bruch der Waffenruhe


Unmittelbar vor Inkrafttreten der Waffenruhe kam es zu heftigen Angriffen auf beiden Seiten. Die iranischen Revolutionsgarden feuerten mindestens sechs Raketensalven auf Israel ab, wobei in Beerscheva mindestens fünf Menschen getötet und 20 verletzt wurden – der schwerste Raketenangriff des Iran seit Kriegsbeginn. Auch in Teheran waren Explosionen zu hören. Erst nach diesen Angriffen wurde der Luftalarm in Israel aufgehoben und die Bevölkerung konnte die Schutzräume verlassen.


Doch auch nach dem offiziellen Beginn der Waffenruhe blieb die Lage angespannt: Israel warf dem Iran vor, weiterhin Raketen auf israelisches Gebiet abgefeuert zu haben und kündigte daraufhin Gegenangriffe an. Das israelische Militär meldete, mehr als zwei Stunden nach Beginn der Feuerpause seien erneut Raketen aus dem Iran eingeschlagen. Verteidigungsminister Katz ordnete daraufhin Luftangriffe auf Ziele im Iran an. Der Iran wiederum bestritt, nach Inkrafttreten der Waffenruhe weitere Angriffe durchgeführt zu haben, und warf Israel vor, selbst die Feuerpause verletzt zu haben.


US-Präsident Trump zeigte sich frustriert über die erneuten Kampfhandlungen und forderte beide Seiten mit Nachdruck zur Einhaltung der Waffenruhe auf. Er kritisierte vor allem Israel öffentlich und forderte die Regierung auf, alle Angriffe sofort einzustellen. Nach einem Telefonat mit Netanjahu erklärte Trump, Israel habe zugesichert, keine weiteren Angriffe auf den Iran zu fliegen, und die Waffenruhe sei weiterhin in Kraft.

Wie soll sie umgesetzt werden?

Die Kampfpause ist stufenweise angelegt: Zunächst sollte der Iran für zwölf Stunden das Feuer einstellen, dann Tel Aviv. Nach Ablauf dieser Frist am Mittwochmorgen (MESZ) soll der Krieg offiziell als beendet gelten.

Ob die Waffenruhe dauerhaft hält, ist allerdings noch unklar. Israel hat angekündigt, auf jeden Verstoß entschlossen zu reagieren.

Die Militärführung bleibt laut Angaben eines Sprechers nach Inkrafttreten in erhöhter Bereitschaft. Im Krieg habe die Armee „alle ihre Ziele erreicht“, teilte Militärsprecher Effie Defrin mit. Generalstabschef Ejal Zamir habe die Streitkräfte angewiesen, hart auf jeden Verstoß gegen die Waffenruhe zu reagieren.

Internationale Reaktionen

Präsident Trump bezeichnete die Waffenruhe als historischen Erfolg und rief beide Seiten zur Einhaltung auf. Er betonte, der „Zwölf-Tage-Krieg“ solle als abgeschlossen gelten.

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat den Aufruf von US-Präsident Donald Trump zu einer Waffenruhe begrüßt. „Gelingt dieser Waffenstillstand nach den entscheidenden Militärschlägen der USA gegen die iranischen Nuklearanlagen, ist das eine sehr gute Entwicklung“, sagte der Kanzler auf der Plattform X. Sie würde den Nahen Osten und die Welt sicherer machen.

„Ich appelliere sowohl an Iran als auch an Israel, diesem Aufruf zu folgen“, schrieb Merz weiter. Katar und den anderen Staaten der Region dankte der Kanzler „für ihre Besonnenheit in den dramatischen letzten Tagen und Stunde“. Auf dem heute Abend beginnenden Nato-Gipfel werde man über eine künftige Stabilisierung der Lage in der Region beraten.

Bundesaußenminister Wadephul sieht nach dem iranischen Vergeltungsschlag auf eine US-Basis in Katar die Möglichkeit für diplomatische Gespräche zwischen den USA und Iran. Er bewertet die Waffenruhe als Chance für die gesamte Region und die Welt.

Nach der Ankündigung der Kampfpause sanken die Preise für Öl und Gas deutlich, was die Bedeutung der Deeskalation für die Weltwirtschaft unterstreicht.

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„Friedenspräsident“ Trump lässt Ziele im Iran bombardieren

trump

Zuerst bat sich US-Präsident Trump zwei Wochen Bedenkzeit aus, letzte Nacht griffen US-Streitkräfte drei iranische Ziele an. Beobachter sind uneins, ob es sich um eine einmalige Operation oder den Eintritt in einen großen Krieg handelt.

(iz, dpa). Die US-Angriffe von letzter Nacht auf drei strategische Ziele im Iran markieren eine drastische Eskalation im Konflikt im Israel-Iran-Krieg. Die angestrebte Zerstörung der Atomanlagen wird von US-Präsident Trump als historischer Erfolg gefeiert, während Teheran bislang zurückhaltend reagierte.

Die iranische Seite bestätigte die Angriffe auf die Nuklearanlagen. Laut einem Sprecher des Krisenstabs der Provinz Ghom wurde insbesondere der Bereich um Fordo durch einen Luftangriff beschädigt. Die Lage in den betroffenen Gebieten sei inzwischen wieder ruhig, eine offizielle umfassende Stellungnahme aus Teheran lag zunächst nicht vor.

Insgesamt herrscht in den USA keine breite Zustimmung zu einem Krieg gegen den Iran. Vielmehr dominieren Bedenken hinsichtlich der Rechtmäßigkeit, der Strategie und der möglichen Folgen für die USA und den Nahen Osten.

Bundeskanzler Friedrich Merz bekräftigte die Aufforderung an Iran, sofort Verhandlungen mit den USA und Israel aufzunehmen und zu einer diplomatischen Lösung des Konflikts zu kommen. Das teilte Sprecher Kornelius mit.

Angriffe nach Trumps Befehl

Bombardiert wurden drei wichtige Anlagen: die unterirdische Urananreicherungsanlage in Fordo sowie die Standorte Natans und Isfahan.

Zum Einsatz kamen insgesamt 14 Bunkerbrecherbomben vom Typ GBU-57, sogenannte „Massive Ordnance Penetrator“ mit einem Gewicht von je 13 Tonnen. Sechs Tarnkappenbomber vom Typ B-2 warfen allein auf Fordo zwölf dieser Bomben ab. Andere Quellen sprachen von 6 oder 12 dieser Geschosse. Zusätzlich wurden rund 30 Marschflugkörper von US-U-Booten auf Ziele in Isfahan und Natans abgefeuert.

Die USA wollen laut offiziellen Verlautbarungen mit der Operation die nuklearen Kapazitäten des Iran nachhaltig zerstören und damit eine aus ihrer Sicht akute Bedrohung für Israel und die Region beseitigen.

Wie die Internationale Atomenergiebehörde IAEA heute Morgen mitteilte, wurden in der Umgebung der drei Angriffsziele keine erhöhten Strahlungswerte gemesse. „Die IAEO wird weitere Bewertungen zur Lage im Iran vornehmen, sobald weitere Informationen vorliegen.“

Der US-Präsident verkündet „spektakulären Erfolg“

Trump bezeichnete die Operation als einen „spektakulären Erfolg“ und sagte, die drei Atomanlagen seien „vollständig zerstört“ worden. Er lobte die US-Streitkräfte und drohte dem Iran mit weiteren, größeren Angriffen, sollte Teheran nicht einlenken und den Krieg beenden.

In einer Ansprache aus dem Weißen Haus betonte er, der Iran müsse sich für den Frieden entscheiden, andernfalls würden künftige Angriffe „viel größer und einfacher“ ausfallen. Er dankte zudem Israel für die Unterstützung und stellte klar, dass die USA jederzeit in der Lage seien, weitere Ziele im Iran anzugreifen.

Zuvor war eine zweiwöchige Bedenkzeit angekündigt

Donald Trump hat sich stets als „Friedenspräsident“ inszeniert, der Kriege im Nahen Osten beenden und neue Interventionen vermeiden wollte. Seine Anhänger, insbesondere aus der MAGA-Bewegung, erwarteten von ihm eine klare „America First“-Politik und lehnten weitere Auslandseinsätze ab. Gleichzeitig gab es erheblichen Druck von außen.

Angesichts der Eskalation zwischen Israel und Iran setzte Trump eine Frist von zwei Wochen, um über ein mögliches militärisches Eingreifen der USA zu entscheiden. Sie sollte nach Verlautbarungen mehreren Zwecken dienen: Raum für Verhandlungen und diplomatische Bemühungen schaffen. Die Lage entspannen. Dem US-Präsidenten ermöglichen, politisch flexibel zu bleiben.

Innerhalb der MAGA-Bewegung gab es heftigen Widerstand gegen den nun durchgeführten Militärschlag. Steve Bannon, Trumps früherer Chefstratege, warnte eindringlich vor einer Wiederholung des Irak-Kriegs und forderte, die USA dürften sich nicht erneut in einen teuren und verlustreichen Konflikt stürzen. Tucker Carlson, einflussreicher rechter Kommentator, warf Trump vor, sich zum Komplizen eines Kriegsakts zu machen. Marjorie Taylor Greene, prominente Kongressabgeordnete, forderte, US-Soldaten sollten sich auf den Schutz der eigenen Grenzen konzentrieren und nicht in Übersee für fremde Interessen kämpfen.

Trump betonte, dass es sich um einen „einmaligen“ Eingriff handle, und rief anschließend erneut zu Verhandlungen auf, um einen Flächenbrand zu vermeiden. Damit versuchte er, den Spagat zwischen militärischer Härte und dem Image des Friedensstifters zu schaffen.

Währung Iran

Foto: rawf8, Shutterstock

Erste Reaktionen aus Teheran

Der Iran reagierte scharf auf den Angriff und bezeichnete ihn als Verletzung des Völkerrechts und der UN-Charta. Außenminister Abbas Araghtschi drohte mit Konsequenzen und betonte das Recht auf legitime Selbstverteidigung. Zudem beantragte das Land eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates.

Bisher ist nicht geklärt, ob die US-Führung die Regierung in Teheran vorab über die Angriffe informierte und ihr damit Zeit zur Evakuierung gab. Für die meisten Beobachter kamen die US-Attacken überraschend. Allerdings gibt es widersprüchliche Meldungen. Laut CBS News sollen US-Vertreter die iranische Regierung vorab unterrichtet haben. Diese Meldung wurde vom persischen Dienst der BBC weitergegeben.

In einer ersten Reaktion startete Teheran heute Raketenangriffe auf Israel. Nach Angaben von Medienberichten trafen iranische Raketen Ziele in Nord- und Zentralisrael, darunter Haifa und Tel Aviv. Dabei wurden mindestens 16 Menschen verletzt. Die Revolutionsgarden erklärten, der Konflikt habe das Potenzial, zu einem ausgewachsenen Krieg im Nahen Osten zu eskalieren.

Der Nahostjournalist Karim El-Gawhary schreibt im Nachrichtendienst X, die iranische Führung für die Folgen der Angriffe „herunterspielen“. Das könne ein Zeichen sein, „dass sie nicht eskalieren wollen“. Nach Aussagen von iranischen Behördenvertretern bestünde keine Gefahr für die Bevölkerung, berichtete die staatliche Agentur IRNA.

Foto: en.kremlin.ru

Riad ist „tief besorgt“ über regionale Eskalation

Saudi-Arabien hat sich nach den US-Angriffen auf Nuklearanlagen im Iran tief besorgt über die aktuellen Entwicklungen gezeigt. Die internationale Gemeinschaft müsse sich bemühen, um die aktuelle Lage zu entschärfen, hieß es in einer Erklärung des Außenministeriums.

„Wir fordern die internationale Gemeinschaft auf, unter diesen äußerst sensiblen Umständen ihre Bemühungen zu verdoppeln, um eine politische Lösung zu erreichen, die ein Ende der Krise ermöglicht und eine neue Phase der Sicherheit und Stabilität in der Region einleitet“, so das Ministerium in Riad.

Das Königreich unterhält enge Beziehungen zur US-Regierung unter Präsident Donald Trump, der das Land erst vergangenen Monat besucht hatte. Im Jahr 2023 hatten Saudi-Arabien und sein regionaler Rivale Iran nach siebenjähriger Eiszeit die Wiederaufnahme diplomatischer Kontakte vereinbart.

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Nebel des Krieges: USA spekulieren über Kriegsbeteiligung

imperialismus usa

Spekulationen in den USA: Mittlerweile wird offen über die Beteiligung am israelischen Irankrieg diskutiert. Aber auch Kritik an Trump aus eigenen Reihen.

(iz, dpa). In den vergangenen 24 Stunden hat sich der Krieg von Israel gegen den Iran weiter zugespitzt. Beide Seiten haben ihre Angriffe intensiviert, was zu erheblichen Verlusten unter der Zivilbevölkerung und den Streitkräften geführt hat. Die internationale Gemeinschaft zeigt sich tief besorgt über die Eskalation und ruft zu Zurückhaltung auf.

Gegenseitige Angriffe gehen weiter. Welche Rolle spielen die USA?

Israelische Luftangriffe trafen erneut zahlreiche Ziele im Iran, darunter militärische Einrichtungen, Nuklearanlagen und zivile Infrastruktur. Besonders hervorzuheben ist der Angriff auf das Gebäude des staatlichen Fernsehens in Teheran, der während einer Live-Sendung stattfand. Mindestens ein Mitarbeiter kam dabei ums Leben.

Laut Angabe der dortigen Behörden wurden in den letzten Tagen auf jeden Fall 224 Menschen im Iran getötet und über 1.200 verletzt. Zu den Opfern sollen hochrangige Militärs, Nuklearwissenschaftler und zahlreiche Zivilisten zählen.

Israelische Streitkräfte erklärten, sie hätten einen Großteil der iranischen Raketenabschussrampen zerstört und die Lufthoheit über Teheran erlangt.

Der Iran reagierte mit massiven Raketen- und Drohnenangriffen auf gegnerische Städte. In Tel Aviv, Haifa und weiteren Orten seien Wohnhäuser, eine Schule und Industrieanlagen getroffen worden. Nach offiziellen israelischen Angaben wurden mindestens 24 Menschen getötet und 592 verletzt. Die iranischen Revolutionsgarden kündigten an, die Angriffe „bis zum Morgengrauen ohne Unterbrechung“ fortzusetzen.

Trump verlässt G7-Gipfel – Spekulationen über US-Eingreifen

US-Präsident Donald Trump hat den G7-Gipfel in Kanada völlig überraschend vorzeitig verlassen und das mit der Lage im Nahen Osten begründet. Der zweite Tag des Treffens der Staats- und Regierungschefs wirtschaftsstarker westlicher Demokratien in den Rocky Mountains findet nun mit den restlichen Teilnehmern statt.

Der Gipfel wird zu Ende gehen, ohne dass in zentralen Themen Fortschritte erzielt wurden. Kurz vor der Abreise einigte sich die Gruppe immerhin noch auf eine gemeinsame Erklärung zum Krieg zwischen dem Iran und Israel.

Die Ankündigung Trumps kam völlig überraschend und die genauen Umstände seiner Entscheidung blieben zunächst im Dunkeln. „Präsident Trump wird heute Abend nach Washington zurückkehren, um sich um viele wichtige Angelegenheiten zu kümmern“, teilte seine Sprecherin Karoline Leavitt am Montagabend (Ortszeit) mit. „Es wurde viel erreicht, aber wegen der Ereignisse im Nahen Osten wird Präsident Trump heute Abend nach dem Abendessen mit den Staatschefs abreisen.“

Bedeutet das, dass die USA militärisch in den Konflikt zwischen Israel und den Iran eingreifen? Oder geht es darum, zu einer Verhandlungslösung zu kommen? Das blieb zunächst offen. Die G7-Partner traf die Ankündigung unvorbereitet.

Streit im Trump-Lager

In den letzten 24 Stunden ist ein offener Streit innerhalb des Trump-Lagers über die Frage entbrannt, ob und wie sich die USA aktiv an der Seite Israels gegen den Iran beteiligen sollten. Die Auseinandersetzung spiegelt eine tiefe Spaltung zwischen Befürwortern einer militärischen Unterstützung und jenen wider, die eine diplomatische Lösung bevorzugen und eine direkte Kriegsbeteiligung ablehnen.

Teile der Republikaner und israelnahe Berater drängen darauf, die USA sollten Israel nicht nur politisch, sondern ebenso militärisch helfen. Sie argumentieren, dass der Iran verwundbar sei und jetzt eine einmalige Gelegenheit bestehe, sein Atomprogramm nachhaltig zu zerstören. Es wird auf die enge Kooperation zwischen den USA und Israel bei Waffenlieferungen, Geheimdienstinformationen und der Unterstützung des Raketenabwehrsystems „Iron Dome“ verwiesen.

Trump selbst positioniert sich öffentlich als „Friedenspräsident“ und betont, dass er die USA aus militärischen Konflikten heraushalten wolle. Er erklärte mehrfach, dass die USA nicht an den israelischen Angriffen auf Teheran beteiligt seien und er einen diplomatischen Weg bevorzuge. Er forderte beide Seiten zu Verhandlungen auf und zeigte sich überzeugt, dass ein Abkommen zwischen Israel und dem Iran möglich sei.

US-Außenminister Rubio betonte nach den israelischen Angriffen, dass die USA nicht beteiligt seien und das Hauptaugenmerk auf dem Schutz amerikanischer Truppen in der Region liege. Er stellte klar, dass Tel Aviv eigenständig gehandelt habe und die USA keine Attacken auf den Iran mitgetragen hätten.

Der US-Nahostgesandte Witkoff warnte vor einer weiteren Eskalation und betonte die Risiken eines umfassenden Krieges, indem er darauf hinwies, dass der Iran in der Lage sei, erheblichen Schaden in Israel anzurichten.

Hardliner der „America First“-Fraktion lehnen militärische Abenteuer im Nahen Osten grundsätzlich ab und stellt US-Interessen über alles andere. Sie ist gegen eine Verwicklung der USA in einen weiteren Krieg und unterstützt Trumps zurückhaltenden Kurs.

Welche Handlungsoptionen haben die USA

Momentan ist noch unklar, in welche Richtung sich der US-Präsident entscheidet. Die derzeitige Lage eröffnet diverse Entscheidungsmöglichkeiten.

Die USA werden gegen ihren Willen in den Krieg hineingezogen: Der Iran sieht die USA als Hauptunterstützer Israels in dem Konflikt bereits mit in der Verantwortung. Sollte die Teheraner Führung Vergeltungsschläge gegen amerikanische Stützpunkte im Nahen Osten anordnen – oder im Eifer des Gefechts ohne echte Absicht US-Ziele in der Region treffen –, dann wäre undenkbar, dass die USA nicht selbst zurückschlagen.

Trump hat mehrfach klargemacht, dass das US-Militär in einem solchen Fall mit aller Härte reagieren würden – „in nie dagewesenem Ausmaß“. Damit wäre eine ganz neue und dramatische Eskalationsstufe erreicht. Derzeit sieht es aber nicht so aus, als wollte sich der – geschwächte – Iran auf eine Konfrontation mit den USA einlassen.

Die USA entscheiden von sich aus, in den Krieg einzusteigen: Israel verfolgt mit seinem Großangriff eigene Ziele. Experten zufolge liegen bestimmte Atomanlagen im Iran aber derart tief unter der Erde, dass für Angriffe darauf sogenannte Bunkerbrecher nötig wären, über die nur die USA verfügen. Auch für deren Transport bräuchte es US-Equipment: B-2- und B-52-Bomber. Manche Fachleute argumentieren daher, dass Israel sein Kriegsziel ohne aktive militärische Unterstützung der Amerikaner nicht erreichen kann.

Sollte Trump anordnen, dass US-Streitkräfte offensiv bei den Angriffen auf iranische Atomanlagen mitmacht, wäre das eine Eskalation von neuer Qualität.

Die Nachrichtenseite „Axios“ meldete unter Berufung auf Regierungskreise, Trumps Team habe mehreren Partnern im Nahen Osten mitgeteilt, dass man nicht vorhabe, sich aktiv in den Krieg einzumischen, solange keine US-Ziele angegriffen würden.

Die USA halten sich militärisch raus: Trump hat vielfach deutlich gemacht, dass er die USA nicht in neue Kriege führen will. Militärische Konflikte irgendwo auf der Welt passen nicht zu seinem „America First“-Kurs.

Der Republikaner setzt zwar auf martialische Rhetorik und eine Aufrüstung des Militärs, aber eher mit dem Ziel der Abschreckung, wie er beteuert. Kurz vor dem G7-Gipfel sagte Trump mit Blick auf den Iran und Israel noch: „Manchmal müssen sie es ausfechten.“

Allerdings ist Trump nicht daran gelegen, wenn der Nahe Osten in Flammen steht, ihm der Vorwurf des Kontrollverlustes anhängt und etwa Energiepreise rund um die Welt in die Höhe schießen würden, was am Ende seine Wähler daheim träfe.

Die USA setzen auf Verhandlungen mit dem Iran: Die bisherigen Wortmeldungen Trumps lassen das offen. Trump betont mit dem Israels Großangriff, dass ein Deal zwischen beiden Seiten möglich sei und Teheran angesichts des höheren Drucks nun vielleicht eher zu Gesprächen über sein Atomprogramm bereit sei.

Am Rande des G7-Gipfels sagte er, die Iraner wollten reden und einen Deal machen. Teheran sitze „praktisch schon am Verhandlungstisch“. Er rechne mit einem Abkommen. „Sie wollen einen Deal machen, und sobald ich hier weg bin, werden wir etwas unternehmen.“

Der selbst ernannte „Dealmaker“ versucht seit Monaten, auf dem Verhandlungsweg eine Begrenzung des iranischen Atomprogramms zu erreichen, um Teheran am Bau von Atomwaffen zu hindern – im Gegenzug für eine Lockerung der drastischen Sanktionen gegen das Land.

Unter Vermittlung des Golfstaats Oman gab es dazu direkte Gespräche von Washington und Teheran. Nach der militärischen Eskalation zwischen Israel und dem Iran wurde eine geplante weitere Gesprächsrunde zunächst abgesagt. Nun will der Iran laut Trump aber an den Verhandlungstisch zurückkehren.

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Nach Anschlag in Kaschmir: Pakistan rechnet mit indischem Angriff

kaschmir pakistan

Seit dem Terroranschlag in Kaschmir nehmen die Spannungen zwischen den erbitterten Rivalen Indien und Pakistan nochmals deutlich zu. Nun lassen Äußerungen eines Ministers aufhorchen.

Islamabad (dpa). Nach dem tödlichen Anschlag im indisch verwalteten Teil Kaschmirs rechnet Pakistan nach Angaben eines Ministers in Kürze mit einem Angriff des indischen Militärs.

Jegliche Aggression würde von Pakistan entschieden beantwortet, warnte Informationsminister Attaullah Tarar auf der Plattform X. Pakistan habe „glaubwürdige Geheimdiensterkenntnisse“, wonach Indien einen Angriff in den nächsten 24 bis 36 Stunden plane, schrieb er am frühen Mittwochmorgen (Ortszeit). Der Anschlag im indischen Teil Kaschmirs diene Indien dabei lediglich als vorgeschobene Begründung. 

Bewaffnete Angreifer hatten dort am Dienstag vergangener Woche auf einer Bergwiese in einer Urlaubsgegend nahe der Stadt Pahalgam 26 Menschen getötet – vorwiegend indische Touristen.

Die Regierung in Neu-Delhi wirft Pakistan eine Beteiligung vor, was der Nachbarstaat zurückweist. Seit dem Anschlag haben die Spannungen zwischen den beiden rivalisierenden Atommächten nochmals deutlich zugenommen. 

Das US-Außenministerium warnte vor einer Eskalation, Chefdiplomat Marco Rubio will einer Sprecherin zufolge bis Mittwoch mit den Außenministern beider Länder die Lage bereden.

Die umstrittene Kaschmir-Region im Himalaya ist zwischen Pakistan und Indien geteilt – beide beanspruchen aber das ganze Gebiet für sich.

Die Ursprünge des Konflikts reichen bis in die Kolonialzeit zurück. 1947 entließen die Briten den indischen Subkontinent in die Unabhängigkeit und teilten diesen in Indien und den neuen Staat Pakistan für Muslime auf.

Die gewaltvoll verlaufene Teilung nährt bis heute eine erbitterte Rivalität. Seit ihrer Unabhängigkeit führten beide Länder drei Kriege gegeneinander, zwei davon um Kaschmir.

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Angst vor Krieg wegen Kaschmir wächst

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Nach dem Terroranschlag im indischen Teil von Kaschmir wächst die Angst vor einer Eskalation zwischen Indien und Pakistan (iz/KNA). Tage, nachdem Delhi einschneidende Maßnahmen verkündete, soll es zu Gefechten gekommen […]

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10 Jahre Krieg: Unterernährung bei Kindern im Jemen nimmt zu

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Jemen: Laut der Hilfsorganisation Islamic Relief Deutschland nehmen die Fälle von Unterernährung bei Kindern in ländlichen Gebieten zu.

(Islamic Relief Deutschland). Die Eskalation der Bombardierungen, die drastischen Kürzungen der humanitären Hilfe und internationale Sanktionen drohen, die Situation zu verschlimmern und die Fortschritte der letzten Jahre im Kampf gegen die Unterernährung von Kindern zunichte zu machen. Ein Arzt und ein Landwirt aus Zuhrah berichten.

Fachkräfte von Islamic Relief im Bereich Gesundheit und Ernährung im Jemen berichten, dass die Zahl der unterernährten Kinder zunimmt, so dass die Gesundheitszentren mehr Patienten aufnehmen, als sie aufnehmen können, und dass einige Kinder an Hunger sterben. Mehr als 55 Prozent der jemenitischen Kinder unter fünf Jahren leiden Berichten zufolge inzwischen an schwerer Unterernährung.

Tariq Hadi Mohammed, 36, ist Arzt in einem von Islamic Relief unterstützten Gesundheitszentrum und einer Klinik für therapeutische Ernährung im abgelegenen Bezirk Zuhrah, etwa 200 Kilometer nordwestlich der jemenitischen Hauptstadt Sana’a. Er berichtet, dass in diesem Gebiet bereits Kinder verhungert sind.

„Wir stellen jetzt eine Zunahme der Unterernährung bei Kindern fest und jeden Tag kommen mehr Fälle in der Station an. Die Unterernährung ist weit verbreitet, da die Lebensbedingungen schwieriger geworden sind.“

„Eines Tages fanden Dorfbewohner ein junges Mädchen, das wegen schwerer Unterernährung fast im Koma lag. Sie brachten sie in die Gesundheitsstation, ihr Körper war geschwollen und ihr Zustand kritisch. Wir begannen sofort mit der Behandlung und es ging ihr besser. Später wurde auch ihre jüngere Schwester gebracht … leider war es da schon zu spät. Sie war nur noch Haut und Knochen und ihr Körper war zu schwach, um sich zu erholen. Sie verstarb. Als ich ihren Zustand sah, musste ich weinen.“, schildert Mohammed.

„Dies ist ein abgelegenes Gebiet, in dem es kaum Gesundheitsdienste gibt und diese schwer zu erreichen sind. Die Station hat eine Kapazität für 8.000 Menschen, aber unter den derzeitigen Umständen versorgen wir etwa 12.000, darunter sowohl Einheimische als auch vertriebene Familien. Wir behandeln viele Kinder, aber auch unterernährte schwangere Frauen und stillende Mütter.“, berichtet der Arzt.

Zehn Jahre Krieg haben die Infrastruktur und die Wirtschaft des Jemen zerstört und Millionen von Menschen daran gehindert, eine angemessene Lebensgrundlage zu finden, um ihre Familien zu unterstützen. Infolgedessen sind rund 19,5 Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen und 17,1 Millionen Menschen haben Schwierigkeiten, sich ausreichend zu ernähren. Deshalb ist der Erhalt der Gesundheitsrichtungen und Ernährungszentren im Land so wichtig.

Islamic Relief unterstützt 185 Gesundheitszentren und Kliniken für therapeutische Ernährung in fünf Gouvernements im Jemen, damit diese den vielen Familien, die sonst nirgendwo hingehen können, kostenlose Behandlungen anbieten. Im vergangenen Jahr haben sie über 249.617 schutzbedürftige Menschen mit Nahrungsmitteln versorgt.

Hadi Ali Huessien Qadri, ein Landwirt im Bezirk Zuhrah, brachte kürzlich seine unterernährte Tochter in ein von Islamic Relief unterstütztes Zentrum, wo sie sich nach einer Behandlung erholte. Er sagt, er könne mit seiner Landwirtschaft nicht genug Geld verdienen, um seine Familie zu ernähren und zu unterstützen.

„Ich hatte kein Geld, um mich um sie zu kümmern und ihr und ihrer Mutter genug zu essen zu geben. Deshalb ist sie krank geworden. Auch die Kinder meiner Nachbarn sind unterernährt und alles nur, weil sie ihre Familien nicht ausreichend versorgen können. Sie haben nur eine Mahlzeit pro Tag. Das ist im ganzen Dorf so… die Situation hier ist sehr hart.“, sagt der Landwirt.

„Zehn Jahre Krieg haben die jemenitische Wirtschaft verwüstet, die Infrastruktur des Landes zerstört und den Zugang zu Dienstleistungen der Grundversorgung erheblich erschwert. In diesem schwierigen Umfeld haben wir unermüdlich daran gearbeitet, das Leid zu lindern, den Ausbruch von Krankheiten zu verhindern und die Hilfe so transparent und effektiv wie möglich zu gestalten. Ich bin sehr stolz auf die Arbeit des Islamic Relief-Teams im Jemen, das 2,56 Millionen Menschen mit Nahrungsmitteln, medizinischer Versorgung und anderen wichtigen Hilfsgütern unterstützt“, sagt Khan und fährt fort.

„Doch während Millionen von Menschen von der humanitären Hilfe profitieren, bleiben Millionen weitere zurück, die mit Hunger, Gewalt und Krankheiten konfrontiert sind. Die Menschen hier brauchen dringend Unterstützung, aber die Krise wird von der Welt weitgehend vergessen. Die humanitäre Hilfe hat im Laufe der Jahre viel Positives bewirkt, indem sie den Menschen zu Nahrung, Arbeit, Gesundheitsversorgung, sauberem Wasser und Bildung verholfen hat. Doch die jüngsten Entwicklungen bedeuten, dass viele dieser Errungenschaften nun wieder ins Gegenteil verkehrt werden.“

Islamic Relief fordert die internationale Gemeinschaft auf, die humanitäre Finanzierung der Hilfe für den Jemen zu erhöhen, auf eine diplomatische Lösung der aktuellen Eskalation zu drängen sowie sicherzustellen, dass die Sanktionen keine Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung haben und die wirtschaftliche Entwicklung im Land zu unterstützen.

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Gaza: „Die Menschen wollen keinen Krieg mehr“

gaza krieg amnesty frieden

Direkt aus dem Gazastreifen dringen derzeit nur wenige Nachrichten nach draußen. Derzeit macht sich der Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe, Martin Keßler, ein Bild von der Lage vor Ort. (KNA/iz). Eine […]

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Kurzmeldungen Deutschland (Nr. 358): von Militärseelsorge bis zu jungen Muslimen

seelsorge Kurzmeldungen

Die Kurzmeldungen aus Deutschland (Nr. 358) reichen von der fehlenden Militärseelsorge für Muslime, über die UN-Wochen gegen Rassismus bis zum Engagement junger Muslime.

Militärseelsorge für Muslime gefordert

BERLIN (KNA/IZ). Noch immer warten Muslime in der Bundeswehr auf ein eigenes Seelsorgeangebot. Plänen des Verteidigungsministeriums zufolge könnte es dieses Jahr soweit sein. Die Bundeswehrbeauftragte dringt auf eine schnelle Einführung. Eva Högl (SPD) begrüßt Vorhaben des Verteidigungsministeriums, bereits in diesem 2025 ein solches Angebot bei der Bundeswehr einzuführen. „Da die Soldatinnen und Soldaten muslimischen Glaubens schon seit Jahren auf eine eigene Militärseelsorge warten, gilt es, diese guten Absichten schnellstmöglich umzusetzen“, schrieb sie in ihrem neuen Jahresbericht, den sie am 11. März vorlegte. Das fehlende seelsorgerische Betreuungsangebot für die rund 3.000 Soldatinnen und Soldaten muslimischen Glaubens sei unbefriedigend.

CARE kritisiert Blockade von Gaza-Hilfen

BONN (CARE). Die internationale Hilfsorganisation CARE Deutschland hat vor Beginn der erneuten Angriffe auf Gaza zuvor die Absperrung der Hilfslieferungen für den Gazastreifen durch Tel Aviv kritisiert. „Lastwagen mit Lebensmittelpaketen, medizinischen und anderen Hilfsgütern von CARE, die in den nächsten Wochen eintreffen sollten, erreichen den Gazastreifen nicht. In der Zwischenzeit können wir mit unseren derzeitigen Vorräten an medizinischen Hilfsgütern nur noch einen Monat lang die Versorgung aufrechterhalten, danach werden wir unsere medizinischen Dienste einschränken müssen. Auch die Versorgung unserer Partner vor Ort wird beeinträchtigt, sollte die Hilfe weiterhin ausgesetzt werden.“

Foto: CARE International

Helfer fordern: Nicht mit Entwicklungshilfe spielen

BERLIN. Angesichts der aktuellen politischen Debatten über die Zukunft der humanitären Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit in Deutschland beobachtet die Hilfsorganisation Help die laufenden Koalitionsverhandlungen zwischen SPD und CDU/CSU mit großer Besorgnis. „Sowohl humanitäre Hilfe als auch Entwicklungszusammenarbeit müssen gestärkt werden und dürfen nicht zum Spielball politischer Debatten verkommen“, fordert Help-Generalsekretär Klose-Zuber.

Wilmersdorf Moschee Geschichte deutsch

Die Prinzen von Bophal zum Gebet in der Berliner Moschee (Jahreszahl unbekannt, Bildquelle: Moscheearchiv Wilmersdorfer Moschee)

Jubiläumsfeier für 100 Jahre „Wilmersdorfer Moschee“

BERLIN (KNA/IZ). Die „Wilmersdorfer Moschee“ feierte am 12. März ihren 100. Geburtstag. Dazu stattete Bundespräsident Steinmeier der Moschee zum Fastenbrechen einen Besuch ab. Der Bau gilt als Deutschlands älteste erhaltene Moscheegebäude. Er wurde von 1924 bis 1928 von Karl Alfred Herrmann im „Mogulstil“ errichtet. Die Moschee stand nach eigenen Angaben von Beginn an Muslimen aller Nationen offen und wurde schnell zu einem Ort des interreligiösen Dialogs.

Helfer begrüßt die neuen Syrien-Mittel

BONN (CARE/IZ). Auf der neunten internationalen Syrien-Konferenz in Brüssel haben die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten Finanzhilfen in Höhe von 5,8 Milliarden Euro für Syrien zugesagt. Erstmals nahmen auch Vertreter der syrischen Übergangsregierung teil. Die Hilfsorganisation CARE begrüßte die angekündigten Mittel zur Unterstützung des Landes in seiner „kritischen Übergangsphase“. Bis heute befindet es sich in einer der schwerwiegendsten humanitären Krisen der Welt. „Ganz besonders kritisch ist die Lage im Gesundheitssektor.“

Über 2.000 religiöse Events gegen Rassismus

DARMSTADT (KNA/IZ). Gemeinsam gegen Rassismus: Mehr als 2.000 religiös geprägte Veranstaltungen fanden bei den UN-Wochen gegen Rassismus statt. Glaubensgemeinschaften rückten die Abschaffung von Diskriminierung in den Mittelpunkt. Die bundesweiten Wochen gegen Rassismus riefen ab 17. März mit rund 5.000 Events wie Diskussionsrunden, Infoständen und Konzerten zum Engagement gegen Diskriminierung und rassistische Gewalt auf. Kirchen und Religionsgemeinschaften beteiligten sich, wie Stiftungsvorstand Jürgen Micksch mitteilte. Den größten Anteil hatten muslimische Gemeinden, die dafür etwa Freitagsgebete teils auch für Gastredner öffnen. 1.900 solcher Events waren es im vergangenen Jahr. Dazu kamen über 150 religiöse Feiern anderer Communitys.

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IGMG: Junge Muslime müssen sich engagieren

KÖLN (IGMG/IZ). „Wer nicht sichtbar ist, wird übersehen. Jugendliche mit Migrationsgeschichte sind unterrepräsentiert in der Politik. Die Islamische Gemeinschaft fordert gezielte Maßnahmen und ruft junge Muslime zur Partizipation auf.“ Das geht aus einem Statement von Furkan Kahraman und Zehra Karataş, Vorsitzende der IGMG-Jugendorganisationen, vom 19. März hervor. Anlass für den Text war eine neue Studie des Sachverständigenrats für Integration und Migration (SVR) „Jung und vielfältig, aber noch nicht politisch beteiligt?“. Beide sprachen davon, dass die Ergebnisse der Befragung „alarmierend“ seien. Jugendliche mit Zuwanderungsgeschichte würden sich viel seltener politisch engagieren als der Bundesdurchschnitt. „Doch wer darin schlicht Desinteresse sieht, macht es sich zu einfach. Die Ursachen liegen nicht bei den Jugendlichen selbst, sondern in den Strukturen, die ihre politische Beteiligung erschweren.“ Der Dienst am Nächsten sei eine Pflicht, so die beiden IGMG-VertreterInnen. „Wer unsichtbar bleibt, überlässt anderen die Entscheidung über seine Zukunft. Es braucht daher eine stärkere muslimische Repräsentation in politischen Ämtern und Gremien.“

IZH scheitert im Eilverfahren gegen Verbot

LEIPZIG (IZ). Am 24. Juli 2024 wurde das Islamische Zentrum Hamburg (IZH) verboten. An diesem Tag hat das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) unter Leitung von Nancy Faeser das IZH und seine bundesweiten Teilorganisationen verboten. Der Verein und seine Gliederungen haben daraufhin mehrere Rechtsmittel eingelegt. Dazu gehörten drei Klagen vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig sowie ein dort eingereichter Eilantrag zweier Unterorganisationen. Diese hatten geltend gemacht, sie seien vom IZH unabhängig. Das Gericht wies diese zurück. Die betroffenen Vereine in Berlin und Frankfurt seien gleichermaßen von dem Verbot betroffen.

Bundestagswahl

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Wahlforscher: Ergebnis reflektiert Unsicherheit

LEIPZIG (KNA). Das Ergebnis der Bundestagswahl ist nach Ansicht des Leipziger Demokratie-Forschers Gert Pickel Ausdruck einer Verunsicherung in der Bevölkerung. „Man hat derzeit Krisen an allen Ecken und Enden und da wünschen sich Leute einfache Lösungen, Modernisierungsprozesse werden da in der Regel als bedrohlich angesehen. Diese Dynamik ist sicher auch den Grünen etwas zum Verhängnis geworden“, sagte er nach der Wahl. „Wir hatten einen Wahlkampf, der Migration zum Leitthema gemacht hat.“

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Kurzmeldungen aus Ausgabe 358: von den Folgen der Trump-Politik bis zum Nahostkonflikt

tyrannen kurzmeldung trump präsident

Kurzmeldungen Ausgabe 358: In dieser Ausgabe behandeln wir nukleare Aufrüstung, die Außenpolitik Trumps sowie den Nahostkonflikt. Nukleare Abrüstung erleidet Rückschritt NEW YORK (IPS). Die Vereinten Nationen, deren Hauptaufgabe darin besteht, […]

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