Indien akzeptiert Kaschmir nicht als internationale Frage

Foto: Ghulam Nabi Fai

Washington. Dr. Ghulam Nabi Fai, Generalsekretär des in Washington ansässigen World Kashmir Awareness Forum erklärte jüngst, dass die Behauptung des indischen Botschafters bei den Vereinten Nationen, T.S. Tirumurti, „ich denke, es ist wichtig anzuerkennen, dass die Fragen, die das Unionsterritorium Jammu und Kaschmir betreffen, innere Angelegenheiten Indiens sind“, eine sachlich und rechtlich falsche Aussage sei. 

Der Tirumurti vertretene Irrtum verdiene eine Klarstellung. Zunächst einmal gehöre Kaschmir nach allen internationalen Abkommen, die sowohl von Indien als auch von Pakistan akzeptiert, von den Vereinten Nationen ausgehandelt und vom Sicherheitsrat gebilligt wurden, zu keinem Mitgliedsstaat der Vereinten Nationen. Wenn Kaschmir zu keinem Mitgliedstaat der Vereinten Nationen gehöre, dann sei diese Behauptung, Kaschmir ist eine innere Angelegenheit Indiens, nicht haltbar.

Tirumurti solle sich nach Ansicht von Fai daran erinnern, was UN-Generalsekretär Antonio Guterres am 8. August 2019 vor dem Gremium gesagt habe: „Die Position der Vereinten Nationen zu dieser Region (Kaschmir) wird durch die Charta der Vereinten Nationen und die geltenden Resolutionen des Sicherheitsrats bestimmt.“


Dr. Fai fügte hinzu, dass die Menschen in Jammu und Kaschmir, die eine definierte historische Identität haben, derzeit einen Massenkampf führen, um Freiheit und Befreiung von der ausländischen Besetzung ihres Landes zu erlangen. Dieser Kampf sei nicht durch Bigotterie oder ethnische Vorurteile motiviert; sein Ziel sei nichts anderes als die Ausübung des Selbstbestimmungsrechts, dem sowohl Indien als auch Pakistan ausdrücklich zugestimmt hätte.

Fai warnte davor, dass nicht die inhärenten Schwierigkeiten einer Lösung, sondern der fehlende Wille der Weltmächte, eine Lösung umzusetzen, die Ursache für den anhaltenden Stillstand im Kaschmir-Konflikt sei. Der Stillstand habe für die Menschen in Kaschmir unbeschreibliche Qualen und sowohl für Indien als auch für Pakistan unermessliche Verluste mit sich gebracht. Der Frieden auf dem südasiatischen Subkontinent sollte gesichert werden, so Fai abschließend.