
Spanischsprachige Muslime in den Vereinigten Staaten verzeichnen seit Jahren steigende Zahlen. Auch sie haben mit Vorurteilen zu kämpfen. (Islamic Horizons). In der US-Präsidentschaftsdebatte vom 10. September 2024 lieferten sich die […]
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Spanischsprachige Muslime in den Vereinigten Staaten verzeichnen seit Jahren steigende Zahlen. Auch sie haben mit Vorurteilen zu kämpfen. (Islamic Horizons). In der US-Präsidentschaftsdebatte vom 10. September 2024 lieferten sich die […]
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Köln (IRD). Die Eskalation der Bombardierungen, die drastischen Kürzungen der humanitären Hilfe und internationale Sanktionen drohen, die Situation zu verschlimmern und die Fortschritte der letzten Jahre im Kampf gegen die Unterernährung von Kindern zunichte zu machen. Ein Arzt und ein Landwirt aus Zuhrah berichten.
Fachkräfte von Islamic Relief im Bereich Gesundheit und Ernährung im Jemen berichten, dass die Zahl der unterernährten Kinder zunimmt, so dass die Gesundheitszentren mehr Patienten aufnehmen, als sie aufnehmen können, und dass einige Kinder an Hunger sterben. Mehr als 55 Prozent der jemenitischen Kinder unter fünf Jahren leiden Berichten zufolge inzwischen an schwerer Unterernährung.
Tariq Hadi Mohammed, 36, ist Arzt in einem von Islamic Relief unterstützten Gesundheitszentrum und einer Klinik für therapeutische Ernährung im abgelegenen Bezirk Zuhrah, etwa 200 Kilometer nordwestlich der jemenitischen Hauptstadt Sana’a. Er berichtet, dass in diesem Gebiet bereits Kinder verhungert sind.
„Wir stellen jetzt eine Zunahme der Unterernährung bei Kindern fest und jeden Tag kommen mehr Fälle in der Station an. Die Unterernährung ist weit verbreitet, da die Lebensbedingungen schwieriger geworden sind.“
„Eines Tages fanden Dorfbewohner ein junges Mädchen, das wegen schwerer Unterernährung fast im Koma lag. Sie brachten sie in die Gesundheitsstation, ihr Körper war geschwollen und ihr Zustand kritisch. Wir begannen sofort mit der Behandlung und es ging ihr besser. Später wurde auch ihre jüngere Schwester gebracht … leider war es da schon zu spät. Sie war nur noch Haut und Knochen und ihr Körper war zu schwach, um sich zu erholen. Sie verstarb. Als ich ihren Zustand sah, musste ich weinen“, schildert Mohammed.
„Dies ist ein abgelegenes Gebiet, in dem es kaum Gesundheitsdienste gibt und diese schwer zu erreichen sind. Die Station hat eine Kapazität für 8.000 Menschen, aber unter den derzeitigen Umständen versorgen wir etwa 12.000, darunter sowohl Einheimische als auch vertriebene Familien. Wir behandeln viele Kinder, aber auch unterernährte schwangere Frauen und stillende Mütter“, berichtet der Arzt.
Zehn Jahre Krieg haben die Infrastruktur und die Wirtschaft des Jemen zerstört und Millionen von Menschen daran gehindert, eine angemessene Lebensgrundlage zu finden, um ihre Familien zu unterstützen. Infolgedessen sind rund 19,5 Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen und 17,1 Millionen Menschen haben Schwierigkeiten, sich ausreichend zu ernähren. Deshalb ist der Erhalt der Gesundheitsrichtungen und Ernährungszentren im Land so wichtig.
Islamic Relief unterstützt 185 Gesundheitszentren und Kliniken für therapeutische Ernährung in fünf Gouvernements im Jemen, damit diese den vielen Familien, die sonst nirgendwo hingehen können, kostenlose Behandlungen anbieten. Im vergangenen Jahr haben sie über 249.617 schutzbedürftige Menschen mit Nahrungsmitteln versorgt.
Hadi Ali Huessien Qadri, ein Landwirt im Bezirk Zuhrah, brachte kürzlich seine unterernährte Tochter in ein von Islamic Relief unterstütztes Zentrum, wo sie sich nach einer Behandlung erholte. Er sagt, er könne mit seiner Landwirtschaft nicht genug Geld verdienen, um seine Familie zu ernähren und zu unterstützen.
„Ich hatte kein Geld, um mich um sie zu kümmern und ihr und ihrer Mutter genug zu essen zu geben. Deshalb ist sie krank geworden. Auch die Kinder meiner Nachbarn sind unterernährt und alles nur, weil sie ihre Familien nicht ausreichend versorgen können. Sie haben nur eine Mahlzeit pro Tag. Das ist im ganzen Dorf so… die Situation hier ist sehr hart“, sagt der Landwirt.
„Zehn Jahre Krieg haben die jemenitische Wirtschaft verwüstet, die Infrastruktur des Landes zerstört und den Zugang zu Dienstleistungen der Grundversorgung erheblich erschwert. In diesem schwierigen Umfeld haben wir unermüdlich daran gearbeitet, das Leid zu lindern, den Ausbruch von Krankheiten zu verhindern und die Hilfe so transparent und effektiv wie möglich zu gestalten. Ich bin sehr stolz auf die Arbeit des Islamic Relief-Teams im Jemen, das 2,56 Millionen Menschen mit Nahrungsmitteln, medizinischer Versorgung und anderen wichtigen Hilfsgütern unterstützt“, sagt Khan und fährt fort.
„Doch während Millionen von Menschen von der humanitären Hilfe profitieren, bleiben Millionen weitere zurück, die mit Hunger, Gewalt und Krankheiten konfrontiert sind. Die Menschen hier brauchen dringend Unterstützung, aber die Krise wird von der Welt weitgehend vergessen. Die humanitäre Hilfe hat im Laufe der Jahre viel Positives bewirkt, indem sie den Menschen zu Nahrung, Arbeit, Gesundheitsversorgung, sauberem Wasser und Bildung verholfen hat. Doch die jüngsten Entwicklungen bedeuten, dass viele dieser Errungenschaften nun wieder ins Gegenteil verkehrt werden.“
Islamic Relief fordert die internationale Gemeinschaft auf, die humanitäre Finanzierung der Hilfe für den Jemen zu erhöhen, auf eine diplomatische Lösung der aktuellen Eskalation zu drängen sowie sicherzustellen, dass die Sanktionen keine Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung haben und die wirtschaftliche Entwicklung im Land zu unterstützen.
(IPS). Als einige der „autoritären und repressiven Regime“ der Welt zu Mitgliedern des UN-Menschenrechtsrats (HRC) gewählt wurden – darunter Kuba, China, Russland, Kasachstan und die Demokratische Republik Kongo (DRC) –, machte der US-Kongressabgeordnete Dana Rohrabacher die berüchtigte Bemerkung:
„Die Insassen haben das Asyl übernommen, ich habe nicht vor, den Verrückten noch mehr amerikanische Steuergelder zum Spielen zu geben.“
Foto: Ludovic Courtès, via Wikimedia Commons | Lizenz: CC BY-SA 3.0
Diese Bemerkung weckte Erinnerungen an den preisgekrönten Hollywood-Klassiker „Einer flog über das Kuckucksnest“ aus dem Jahr 1975, in dem Jack Nicholson als rebellischer Patient in einer Nervenheilanstalt Chaos anrichtet und eine Gruppe protestierender Insassen anführt.
Anfang Februar beschlossen die USA, bildlich gesprochen, über das Nest zu fliegen – und sich aus dem in Genf ansässigen 47-köpfigen Menschenrechtsrat zurückzuziehen.
Dr. Simon Adams, Präsident und Leiter des Center for Victims of Torture, sagte gegenüber IPS, dass der Rat und alle UN-Gremien durch das aktive Engagement der USA besser und stärker würden.
„Jeder Staat, der sich aus dem Menschenrechtsrat zurückzieht, ermutigt nur die Diktatoren, Folterer und Menschenrechtsverletzer der Welt. In diesem Moment der Geschichte, in dem der Autoritarismus auf dem Vormarsch ist und die Menschenrechte in so vielen Teilen der Welt angegriffen werden, bleibt der Menschenrechtsrat unverzichtbar“, fügte er hinzu.
Botschafter ALA. Azeez, außenpolitischer Kommentator, der früher als ständiger UN-Vertreter Sri Lankas in Genf tätig war, sagte, dass der Rückzug der Vereinigten Staaten aus dem UNHRC ein kontraproduktiver Schritt sei. Er schade sowohl den Interessen der USA als auch „der globalen Sache der Menschenrechte“.
Dieser Rückzug aus einer kritischen multilateralen Institution werde wahrscheinlich keine tiefgreifenden Veränderungen im Rat bewirken. Dies sei bei früheren Austritten nie der Fall gewesen und werde es auch dieses Mal nicht sein.
„Er nimmt den USA die Chance, sich konstruktiv mit Mitgliedern und Interessengruppen auszutauschen und so zur Stärkung des Multilateralismus im Bereich der Bürgerrechte beizutragen. Durch den Austritt verlieren die USA die Möglichkeit, die Diskussion zu beeinflussen, auf notwendige Reformen zu drängen und für ihre Werte einzutreten.
Der Multilateralismus im Bereich des Rechts, so argumentierte er, hänge vom Engagement und der Zusammenarbeit verschiedener Nationen ab; nicht von einem Staat oder einer kleinen Gruppe allein, so einflussreich sie sein mögen.
Dieser Rückzug komme einer Abdankung von der gemeinsamen Verantwortung für die Förderung und den Schutz der Menschenrechte gleich. Er berge die Gefahr, ein geringeres Engagement der USA für sie zu signalisieren, das internationale Menschenrechtssystem zu untergraben und die Glaubwürdigkeit und moralische Autorität der USA auf der Weltbühne zu beschädigen, so Botschafter Azeez.
Selbst wenn strategische Überlegungen hinter dem Gedanken stehen mögen, sich aus multilateralen Gremien zurückzuziehen, ist die Ära der Unipolarität vorbei.
Foto: FDR Library, via Wikimedia Commons | Lizenz: CC BY 2.0
Der Multilateralismus muss sich wieder behaupten und als vermittelnde Kraft zwischen konkurrierenden geopolitischen Interessen fungieren. „Die Bedeutung, sich weiterhin für multinationale Menschenrechtsbemühungen einzusetzen und von innen heraus sinnvolle Veränderungen voranzutreiben, kann nicht genug betont werden.“
Auf eine Frage bei der UN-Pressekonferenz am 4. Februar antwortete UN-Sprecher Stephane Dujarric: „Das ändert nichts an unserer Position zur Bedeutung des Menschenrechtsrats als Teil der gesamten Menschenrechtsarchitektur innerhalb der Vereinten Nationen.“
Amanda Klasing, Landesdirektorin bei Amnesty International USA, sagte, dass die Ankündigung, obwohl sie nicht einmal ordentliches Mitglied sind, nur der jüngste Schritt von Trump sei, um der Welt seine völlige und eklatante Missachtung der Menschenrechte und der internationalen Zusammenarbeit zu demonstrieren – selbst wenn dies die Interessen der USA schwächt.
In der symbolischen Stadt Dearborn (Michigan) haben sich arabischstämmige und muslimische WählerInnen von den Demokraten abgewandt – und Trump gewählt. Dessen Anhänger sprechen erneut von einem „Muslim-Bann“. (iz). Es war […]
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Bonn/Washington (KNA/IZ). „Kamala Harris steht an der Seite Israels“ steht groß in einer Werbeanzeige, die zu einem Video weiterleitet, das die Aussage mit Zitaten der demokratischen Präsidentschaftskandidatin bestätigen soll. „Heuchlerische Kamala Harris steht an der Seite Palästinas, nicht unseres Verbündeten Israels“ heißt es dagegen in einer weiteren Anzeige. Erstere wird vornehmlich bei arabischen und einigen muslimischen Bevölkerungsgruppen, letztere bei Juden in den USA geteilt. Von Niklas Hesselmann
Letztlich verantwortlich dafür ist Elon Musk. Der Tech-Milliardär verbreitet die Anzeigen auf seiner Online-Plattform X. Er, der den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump unterstützt, will so Stimmung gegen dessen Konkurrentin machen. Musk erhofft sich von einem Wahlsieg des Republikaners nicht zuletzt mehr Freiheit für seine wirtschaftlichen Aktivitäten. Bei einem Interview mit Trump bot er sich gar als Berater in der künftigen Regierung an.
Außerdem setzt er sich nach eigenen Angaben für mehr Meinungsfreiheit ein; seit der Übernahme vor zwei Jahren beobachten Kritiker indes eine Zunahme von „Fake News“ und irreführenden Inhalten.
Von Januar bis August etwa veröffentlichte Musk selbst mehr als 50 Postings zur US-Wahl, die laut der NGO „Center for Countering Digital Hate“ Falschinformationen enthielten. Erreicht habe er damit mehr als eine Milliarde Menschen. Die politische Einflussnahme durch Desinformation kommt demnach nicht nur aus dem Ausland, etwa durch Russland oder China, sie komme auch aus dem Inland.
Foto: Kavi Design, Shutterstock
Eine aktuelle Recherche des „Wall Street Journals“ lässt derweil die Frage aufkommen, wie stark der russische Einfluss auf Musk ist. Demnach bestand von Ende 2022 bis mindestens Anfang dieses Jahres ein direkter Kontakt zwischen Musk und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. In der Zeit habe es Unterhaltungen zu geopolitischen, geschäftlichen und persönlichen Themen gegeben. Der Kreml dementierte, Musk äußerte sich bislang nicht dazu.
Für Aufsehen sorgte der Unternehmer zudem mit der von ihm gegründeten Lobbygruppe „America PAC“, die versprach, täglich eine Million Dollar unter registrierten Wählern in besonders umkämpften Swing States zu verlosen. Um teilzunehmen, sollte man eine von Musk initiierte Petition für freie Meinungsäußerung und gegen Zensur unterzeichnen. Experten zweifeln jedoch, ob die Aktion legal ist. Es droht juristischer Ärger.
Immer wieder wird auch über den Einfluss von Stars aus dem Showgeschäft auf den Wahlkampf diskutiert. Während Trump im Vergleich zu Harris deutlich mehr Follower in sozialen Medien verzeichnen kann, bekommt die demokratische Kandidatin prominente Unterstützung etwa von Taylor Swift. Als die Sängerin im September ihre Fans aufrief, sich für die Wahl zu registrieren, kamen dem innerhalb kurzer Zeit Hunderttausende nach.
Marketingforscher Raoul Kübler sieht aber einen wichtigen Unterschied: Während Swift nur eine einmalige Wahlempfehlung aussprach, unterstützt Musk kontinuierlich die Trump-Kampagne. „Daher würde ich die Rolle von Musk als deutlich dominanter und wahrscheinlich auch einflussreicher einschätzen als die einer Taylor Swift“, sagte Kübler der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
In einer über acht Jahre angelegten Studie fand der Forscher der Pariser ESSEC Business School mit Kollegen aus Boston und Münster Gründe, weshalb die diesjährige Wahl ähnlich ausgehen könnte wie 2016. Damals gewann Trump gegen Hillary Clinton, obwohl diese in den Umfragen vorne gelegen hatte.
In der kürzlich veröffentlichten Analyse untersuchten die Wissenschaftler mehr als 200 Millionen Postings im Zusammenhang mit den US-Wahlkämpfen seit 2016. Demnach vervierfachte sich die Anzahl von „Fake News“ von 2016 bis 2020; ein weiterer Anstieg werde vermutet. Im aktuellen Wahlkampf spielten etwa verbreitete Falschbehauptungen über Migranten und Hurrikan-Opfer Trump in die Karten.
Die Bedeutung von Social Media im Wahlkampf nehme weiter zu, so die Forscher. Flossen 2020 noch rund 14 Prozent des Werbebudgets in digitale Kanäle, liegt der Anteil im aktuellen Wahlkampf mit 30 Prozent mehr als doppelt so hoch.
Neben den offiziellen Ausgaben kommen die der sogenannten PACs (Political Action Committees) hinzu. Mit den Investitionen dieser Lobbygruppen wird das gesamte Social-Media-Budget laut Kübler auf über 650 Millionen Euro geschätzt. Dennoch hält die Studie fest, dass der Einfluss über die klassischen Medien nach wie vor nicht zu vernachlässigen sei.
Welche Themen auf die Agenda kommen, entscheide sich allerdings oft in den sozialen Medien. „Wer es schafft, Themen in die Online-Debatte zu bringen, schafft es auch, dass diese irgendwann in der Medienwelt auftauchen“, so Kübler. „Und die Medienwelt sorgt dann dafür, dass diese Themen auch wahlentscheidend werden.“ Es seien vor allen Dingen Desinformationskampagnen und Provokation, die zu Diskussionen auf Social Media führten und darüber sowie über Mundpropaganda klassische Medien beeinflussten.
Die Studie stellt große Unterschiede zwischen den Kandidaten heraus: Im Wahlkampf 2016 beispielsweise schaffte es Trump mit Hilfe seines Kampagnen-Teams, soziale Medien zu nutzen, um seine Medienpräsenz deutlich zu steigern.
Auch im diesjährigen Wahlkampf sei Trump in den Nachrichtenmedien überrepräsentiert – und das, obwohl sein Gesamtbudget für den Wahlkampf laut Wahlkommission mit aktuell über 375 Millionen US-Dollar deutlich geringer ist als die über 900 Millionen US-Dollar auf demokratischer Seite. Einzig zu Beginn der Kandidatur von Harris habe der mediale Fokus auf ihr und ihrem Vize-Kandidaten Tim Walz gelegen. Dies habe sich inzwischen geändert.
Es sei nebensächlich, ob die Kampagne gegen den anderen geführt werde oder die eigene Person in den Mittelpunkt rücke. „Das Wichtige ist, dass man Debatte schafft“, so Kübler: „Inhalt wird immer unwichtiger.“ Trumps Vorsprung in den sozialen Medien basiere auch darauf, dass er mit polarisierenden Themen immer wieder Diskussionen auslöse. „Dementsprechend glaube ich, dass Trump mit einem gewissen Vorteil in die Wahlnacht geht.“
Washington (KNA). Sie galt als aufsteigender Star in der Partei. Mit nur 31 Jahren zog die aus einer palästinensischen Familie stammende Ruwa Romman als erste Muslimin in das Parlament des Südstaats Georgia ein. Der Krieg in Gaza stellt die Demokratin, wie sie sagt, vor „eine unmögliche Entscheidung“. Kamala Harris hat ihre Erwartungen an einen Kurswechsel nicht erfüllt, Donald Trump hält sie für geradezu gefährlich – in den USA und für ihre Familie im Nahen Osten. Von Bernd Tenhage
Rommans Mutter stammt aus Hebron, ihr Vater aus dem Dorf Suba nahe Jerusalem. Sie selbst wuchs in Forsyth County auf, derselben Gegend wie die rechtsradikale Abgeordnete Marjorie Taylor Greene. Vor zwei Jahren gelang der Demokratin, die sich in der Öffentlichkeit mit Kopftuch zeigt, der historische Einzug ins Parlament von Georgia.
Während des Gaza-Kriegs wurde Romman zu einer der Stimmen der nationalen „Uncomitted-Bewegung“, die Joe Biden bei den Vorwahlen wegen Gaza einen Denkzettel verpassen wollte. In Michigan stimmten mehr als 100.000 Menschen „Uncomitted“, also für keinen Kandidaten – mehr als genug, um den Ausgang knapper Wahlen am 5. November zu entscheiden.
Nach dem Rückzug Bidens sollte Romman für die Bewegung auf dem Parteitag der Demokraten in Chicago mit einer versöhnlichen Rede helfen, die Partei hinter Vizepräsidentin Harris zusammenzubringen. Doch die Regie erlaubte den Auftritt nicht. Darin sieht Romman bis heute eine verpasste Chance. Dafür spricht auch das durchgesickerte Manuskript.
Sie fühle sich geehrt, heißt es in der nie gehaltenen Rede, „die erste Palästinenserin“ zu sein, „die je auf einem Parteitag der Demokraten sprechen darf“. Danach beschreibt sie ihre Herkunft, lobt die breite Koalition der Demokraten, verspricht Unterstützung für Harris und fordert im Gegenzug „einen Waffenstillstand zu erreichen, das Töten von Palästinensern zu beenden, alle israelischen und palästinensischen Geiseln zu befreien und einen Weg zu kollektivem Frieden und Sicherheit zu finden“.
Foto: Ruwa Romman
Bis heute versteht sie nicht, warum Harris die Chance nicht nutzte. Und Romman wartet bis heute vergeblich auf eine klare Positionierung der Kandidatin. Was sie selbst dem Vorwurf aussetzt, zu nachgiebig zu sein. Rückversicherungen von Emissären an die Gemeinschaft seien nicht genug, insistiert die junge Frau. „Ich habe schon in der Schule keine geheimen Freundschaften gemocht.“
Eine Woche vor den Wahlen findet sie sich wie viele arabischstämmige Amerikaner zwischen allen Stühlen wieder. „Die Menschen sehen seit einem Jahr die Bilder der Zerstörung in Gaza durch den Einsatz amerikanischer Bomben“, beschreibt Romman die Lage. „Da spielt die Parteizugehörigkeit keine Rolle.“ Es sei schwer für die Menschen, jemanden zu wählen, den sie für das Elend ihrer Verwandten mitverantwortlich machen.
Im wichtigen Swing State Michigan könnte das Harris den Wahlsieg kosten. Dort leben laut Arab American Institute fast 400.000 arabischstämmige Amerikaner. Eine aktuelle Erhebung des Instituts zeigt Harris und Trump bei arabisch-amerikanischen Wählern Kopf an Kopf – ein dramatischer Einbruch gegenüber Bidens Unterstützung von 59 Prozent im Jahr 2020.
Der Bürgermeister der mehrheitlich muslimischen Industriestadt Hamtramck, Amer Ghalib, hat bereits Trump unterstützt. Während der prominente libanesischstämmige Politiker Nasser Beydoun aus Dearborn zu der Grünen Jill Stein neigt. „Harris tut nichts, außer ein paar nette Zeilen in Reden zu sprechen“, kritisiert der Geschäftsmann, der bei den Vorwahlen der Demokraten erfolglos für die Nominierung als Senatskandidat angetreten war.
„Die Leute wissen nicht, wohin“, bestätigt Osama Siblani, Herausgeber einer arabisch-amerikanischen Zeitung in Dearborn, dem Politikportal Politico die angespannte Stimmung. „Sie sind völlig zerrissen. Manche werden Trump wählen, nur um Biden und Harris zu bestrafen.“
Das wird Romman nicht tun. Nach langem Ringen hat sie sich entschieden, Harris zu wählen. „Diese Stimme ist nicht für sie, sondern für die Menschen in meinem Bezirk, die keine weitere Trump-Präsidentschaft überleben können“, erklärt sie. Gleichzeitig sei es das Versprechen nach einer Wahl von Harris ins Weiße Haus, „nicht nachzugeben, ein Ende des Massensterbens und der Gewalt zu fordern“.
Oakland County/Washington (dpa). Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat im Bundesstaat Michigan um die Unterstützung der muslimischen und arabischstämmigen Wählerschaft geworben. „Ich weiß, dass dieses Jahr angesichts des immensen Ausmaßes von Tod und Zerstörung in Gaza und der zivilen Opfer und der Vertreibung im Libanon sehr schwierig war“, sagte Harris bei einer Wahlkampfveranstaltung in Oakland County.
Die Tötung des Hamas-Anführers Jihia al-Sinwar müsse ein Wendepunkt in dem Konflikt sein, betonte die Demokratin und sagte mit Blick auf die Verhandlungen über eine Waffenruhe: „Alle müssen diese Gelegenheit nutzen, um den Krieg in Gaza endlich zu beenden, die Geiseln nach Hause zu bringen und das Leid ein für alle Mal zu beenden.“ Diplomatie sei demnach auch „der Schlüssel, um langfristige Stabilität an der israelisch-libanesischen Grenze zu schaffen“.
Als amtierende Vizepräsidentin steht Harris besonders in Michigan vor der Herausforderung, einerseits die Nahost-Politik der US-Regierung unter Präsident Joe Biden zu verteidigen, die umfangreiche militärische Unterstützung für Israel beinhaltet. Andererseits möchte sie muslimische und arabischstämmige Wählerinnen und Wähler für sich gewinnen.
In Michigan leben viele US-Bürger mit Wurzeln im Libanon, den palästinensischen Gebieten und anderen Ländern der Region. Viele von ihnen fühlen sich von der US-Regierung im Nahost-Konflikt im Stich gelassen. Ihre Stimmen könnten eine entscheidende Rolle im Wahlergebnis des Bundesstaats spielen.
Trotz ihrer schweren, materiellen Krisen sind die Amerikaner weiterhin die einzigen globalen Produzenten von „Kultur“. (Post Apathy). Amerika ist die einzige generative Superkultur der Welt. Das mag nicht selbstverständlich erscheinen. […]
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Der Industrieort im Staat Michigan hat eine Vorbildfunktion für die gesamten Vereinigten Staaten. (The Conversation). Dearborn (im Bundesstaat Michigan) ist ein Zentrum des kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Lebens der arabischen […]
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