(iz/dpa). In der Universitätsstadt Chapel Hill, im US-amerikanischen Bundesstaat North Carolina, wurden drei muslimische Studenten am frühen Mittwochmorgen mit Schussverletzungen tot aufgefunden. Medienberichten zufolge sei der Täter der 46-jährige Craig Stephen Hicks.
Bei den Opfern handelt es sich um den 23-jährigen Deah Shaddy Barakat, seine 21-jährige Ehefrau Yusor Mohammad Abu-Salha und deren Schwester Razan (19). Deah Shaddy Barakat, ein Student der Zahnmedizin, sammelte ehrenamtlich Geld für syrische Flüchtlinge.
Anwohner kontaktierten um 5:44 Uhr Ortszeit die Polizei. Hicks habe sich kurz nach der Tat selbst den Behörden gestellt und wurde festgenommen mit Verdacht auf dreifachen Mord. Hintergründe und Motiv des Täters sind bislang weitesgehend unbekannt. Auf seinem vermeintlichen Facebook-Profil soll er sich als radikaler Atheist präsentieren.
Die Polizei ließ verlauten, es habe sich um einen Streit um einen Parkplatz gehandelt. Der Vater der beiden ermordeten Mädchen aber erklärte, seine Töchter hätten sich schon lange über den „hasserfüllten Nachbarn“ beschwert. Der Rat für amerikanisch-muslimische Beziehungen (CAIR) rief die Polizei auf, einen anti-islamischen Hintergrund nicht auszuschließen. Die Brutalität der Tat und die Tatsache, dass die Frauen in der Öffentlichkeit ein Kopftuch getragen hätten, mache Ermittlungen in diese Richtung notwendig. Der Täter sei zudem zuvor wegen offen anti-religiöser Äußerungen aufgefallen.
Unterdessen wächst die Kritik an der Berichterstattung über den Vorfall. Mit dem Hashtag #MuslimLivesMatter (muslimisches Leben zählt) wird in den sozialen Netzwerken Twitter und Facebook das geringere Interesse an den Opfern seitens Politik und Medien angeprangert.