Thailand zu humanitärer Hilfe für Rohingya bereit

Bangkok (KNA). Thailand hat einen Kurswechsel in seiner harten Flüchtlingspolitik gegenüber muslimischen Rohingya aus Birma angekündigt. Die Regierung in Bangkok werde mit internationalen Organisationen wie dem Roten Kreuz und dem UN-Flüchtlingskommissariat über langfristige Hilfen für die Flüchtlinge beraten, erklärte die Regierung am Montag. Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra habe die zuständigen Behörden angewiesen, den Rohingya bis zu einer „effektiven Lösung des Problems“ humanitäre Hilfe zu leisten. Bislang verweigerte Thailand die dauerhafte Aufnahme von Bootsflüchtlingen der Rohingya.

Seit dem blutigen Konflikt zwischen birmanischen Buddhisten und den als staatenlos eingestuften muslimischen Rohingya im birmanischen Teilstaat Rakhine vergangenen Sommer ist die Zahl der fliehenden Rohingya sprunghaft angestiegen. Ihr Hauptziel sind der Süden Thailands sowie Malaysia. Wie die die Zeitung „Phuket Gazette“ (Onlineausgabe Montag) berichtet, wurden allein in der vergangenen Woche mehr als 400 Rohingya an der Küste von Phang Na nördlich von Phuket abgefangen. Die Unterbringungseinrichtungen der Einwanderungsbehörde seien bereits hoffnungslos überfüllt.

Die harte Rohingyapolitik Thailands war bereits im Januar 2009 in die Kritik geraten, nachdem die Marine Hunderte von Rohingyaflüchtlingen in ihren kaum seetüchtigen Booten zurück aufs Meer geschleppt und sie auf hoher See ohne Nahrung, Wasser und Bootsmotoren ausgesetzt hatte. Viele der Flüchtlinge wurden vor der Küste der indischen Inselgruppe Andamanen sowie vor der Küste des indonesischen Aceh von Frachtschiffen gerettet.